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Beratungen zur Ukraine
Merkel trifft Putin in Berlin

Erstmals seit Beginn der Ukraine-Krise wird Bundeskanzlerin Angela Merkel morgen den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Berlin empfangen. Auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und Frankreichs Staatschef François Hollande nehmen an den Gesprächen teil.

18.10.2016
    Angela Merkel und Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Antalya (Türkei)
    Angela Merkel und Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Antalya (Türkei) (dpa)
    Putin werde am Mittwoch zusammen mit Poroschenko und Hollande an einem Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format zum Friedensprozess in der Ost-Ukraine teilnehmen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag mit.
    Umsetzung von Minsker Abkommen soll bewertet werden
    Nach seinen Angaben soll es bei dem Treffen darum gehen, die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen seit dem letzten Treffen zu bewerten und über weitere Schritte zu beraten. Es ist der erste Deutschlandbesuch Putins seit Beginn des Kriegs im Osten der Ukraine. Merkel war im Mai 2015 nach der Annexion der Krim in Moskau gewesen.
    Regierungssprecher Seibert hatte am Freitag erstmals bestätigt, dass Berlin als Ort des Treffens in Frage kommt. Moskau hatte den 19. Oktober als Termin ins Gespräch gebracht. Über ein mögliches neues Vierer-Treffen wurde seit längerem verhandelt. Das letzte hatte es Anfang Oktober 2015 in Paris gegeben. Poroschenko bestätigte das Treffen und twitterte eine Foto-Kombination von sich mit Merkel und Hollande - aber ohne Putin.
    Putin sagte Treffen mit Hollande ab
    Einen für Mittwoch geplanten Besuch in Paris hatte Putin vergangene Woche überraschend abgesagt. Als Grund nannte Kremlsprecher Dmitri Peskow mehrere Programmpunkte, die von Seiten der französischen Gastgeber gestrichen worden seien. Zuletzt hatte es massive Differenzen zwischen Russland und Frankreich über Syrien gegeben.
    Das Friedensabkommen war im Februar 2015 in Minsk geschlossen worden, hat aber bis heute nicht zu dem angestrebten Waffenstillstand zwischen prorussischen Separatisten und Regierungstruppen geführt. In der Ostukraine kämpfen seit April 2014 prorussische Rebellen gegen ukrainische Regierungstruppen. In dem Konflikt wurden bereits fast 10.000 Menschen getötet.
    (nch/fwa)