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Biathlonverband
Wiener Staatsanwaltschaft ermittelt

Das Thema Doping ist vom Biathlon-Weltverband jahrelang unter den Teppich gekehrt worden - bis jetzt: In Wien ermittelt die Staatsanwaltschaft. Den Funktionären des Weltverbands droht sogar Gefängnis.

13.04.2018
    Silhouette eines Biathlonsportlers.
    In Wien ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen hochrangige Funktionäre des Weltverbandes IBU. (dpa-Zentralbild)
    Die IBU habe nicht angemessen auf die Dopingverdachtsfälle reagiert, die die Weltantidopingagentur Wada an den Biathlon Weltverband herangetragen habe. So seien etwa Sperren nicht ausgesprochen worden. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gehe davon aus, dass Bestechungsgelder in Höhe von 300 000 Dollar für diese "Vorgehensweise" versprochen und angenommen worden seien.
    "Es geht darum Vorwürfe abzuklären, einerseits da Anwendung verbotener Substanzen bzw. Methoden zum Zweck des Dopings, andererseits dem Vorwurf nachzugehen auch Betrugshandlungen im Zusammenhang mit Doping gesetzt zu haben und schließlich auch Geschenkannahme von Bediensteten als Korruptionskomponente im Verfahren", so der Behördensprecher.
    Ermittlungen gegen IBU-Präsidenten und Generalsekräterin
    Die ältesten Verdachtsfälle gingen zurück ins Jahr 2012. Der Tatzeitraum konzentriere sich jedoch auf die Biathlon Weltmeisterschaft 2017 im österreichischen Hochfilzen, deshalb werde das Verfahren auch in Österreich geführt. Der Behördensprecher lehnte es unter Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte ab, die Namen der Verdächtigen zu nennen.
    Die IBU hatte bereits am Mittwoch in einer Presseerklärung mitgeteilt, dass sich die Ermittlungen gegen den inzwischen zurückgetretenen norwegischen IBU-Präsidenten Anders Besseberg sowie gegen die ebenfalls zurückgetretene deutsche IBU-Generalsekretären Nicole Resch richteten.