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Blues in Blauviolett
Die Sorgen der südfranzösischen Lavendelbauern

Der Lavendel ist die charakteristische Pflanze der Hochprovence: Die lilafarbenen Felder aromatisieren die südfranzösische Berglandschaft mit ihrem herben Duft und ziehen Scharen von Touristen an. Lavendel ist jedoch auch ein Wirtschaftsfaktor in der dünn besiedelten Region.

Am Mikrophon: Thilo Kößler | 18.07.2015
    Ein Lavendelfeld
    In der Landwirtschaft und in der Kosmetik- und Parfümindustrie hängen rund 9.000 Arbeitsplätze direkt von der Lavendelzucht ab. (AFP / Anne-Christine Poujoulat)
    In der Landwirtschaft und in der Kosmetik- und Parfümindustrie hängen rund 9.000 Arbeitsplätze direkt von der Lavendelzucht ab, der jährliche Umsatz liegt bei rund 50 Millionen Euro pro Jahr. Doch seit einigen Jahren fällt die Ernte von Jahr zu Jahr magerer aus: Ursache ist ein Bakterium, das, von einer kleinen Zikadenart übertragen, die Blüten am Stengel vertrocknen lässt. Verstärkt durch Trockenheit und milde Winter, ist die französische Produktion seit 2000 auf ein Drittel zurückgegangen, die Preise sind entsprechend gestiegen. Und so drängt zunehmend die Konkurrenz aus Bulgarien und China auf den Markt. Mit dem staatlichen Gütesiegel A.O.C. wird zwar die heimische Ernte geschützt, doch die Lavendelbauern müssen unter der sengenden Sonne immer härter arbeiten, um die duftende Tradition der Provence fortzuführen.
    Produktion: DLF 2014