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Blütengeheimnisse

Schon unsere Vorfahren bewunderten vielfarbige und vielgestaltige Blüten. Sie erfreuten sich an der natürlichen Schönheit und erkannten überall viel sagende Symbole. Sie nutzten Blumen, um Gefühle auszudrücken oder um eine Angebetete zu werben. Und doch glaubten sie, dass die Blumen selbst unschuldig seien, und mit biologischer Fortpflanzung brachten sie sie nicht in Verbindung.

Rezension: Michael Lange | 07.07.2013
    Seit mehr als 200 Jahren entdecken Biologen eine andere Welt. Die Schönheit der Blüten ist eine Art Wettbewerb, bei dem es um Fortpflanzung geht. Die Pflanzen haben Strukturen entwickelt, mit denen sie die Tierwelt, meist Insekten, beeindrucken wollen, um sie dann für ihre Zwecke einzuspannen: Die Verbreitung von Pollen oder Samen. Dass sie dabei unterschiedlichste Farben, Formen und Tricks einsetzen, zeigt die Gestaltungskraft der biologischen Evolution.

    Die Texte dieses Buches liefern eine Einführung in die Welt der Blütenbiologie. Unterstützt werden sie durch einfache Grafiken. Die Erklärungen kommen nicht ohne Fachwörter aus, sind aber meist verständlich geschrieben. Gleichzeitig spiegelt sich im Text des Botanikers Bruno P. Kremer eine Bewunderung der natürlichen Blütenpracht wieder. So schwankt dieses Buch auf angenehmste Weise zwischen Staunen, Erkennen und Lernen. Das Schönste aber sind die farbenprächtigen Fotografien. Die großformatigen Aufnahmen rechtfertigen den Preis dieses repräsentativen Buches.

    Bruno P. Kremer: Blütengeheimnisse. Wie Blumen werben, locken und verführen
    ISBN: 978-3-258-07782-6
    Haupt-Verlag, 248 Seiten mit zahlreichen Fotografien, 39,90 Euro