Anfang November startet auch für die deutschen Bobpiloten die Olympiasaison. Das Ziel für Pyeongchang ist klar: Man will diesmal einiges besser machen als in Sotchi bei den letzten Winterspielen. Damals war das Bobteam zum ersten Mal seit 50 Jahren ohne eine Medaille zurückgekehrt. Der Bob des staatlich geförderten Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten FES wurde damals für das enttäuschende Abschneiden verantwortlich gemacht.
Es folgte Umdenken beim Material, ein Wettrüsten begann: Die einen tüftelten an Bobs des FES weiter, andere an Bobs des österreichischen Herstellers Wallner. Am Ende werde man sich dann für das beste Gerät für Olympia entscheiden, sagte Bob-Cheftrainer René Spieß noch vergangenes Jahr. Doch dazu kommt es nicht: Erstmals gehen die deutschen Teams mit verschiedenen Herstellern an den Start.
Keine zusätzlichen Kosten?
Andreas Trautvetter, Präsident des Deutschen Bob und Schlittenverbands will darin im Interview kein Problem sehen. Die Abschirmung der Teams voneinander findet er unproblematisch, zusätzliche Kosten gebe es trotz widersprüchlicher Aussagen vom FES auch nicht. Der Verband müsse nur die Wallnerbobs mitfinanzieren, weil das Bundesinnenministerium dafür weniger Geld ausgeben will.
"Ich denke, dass sich das lohnt", sagt Trautvetter. "Wir werden sehen, ob wir in Pyeongchang erfolgreich sind. Entscheidend wird sein: Sind beide Bobs, die wir fahren, konkurrenzfähig?" Die anderen Bobhersteller etwa in den USA oder Lettland entwickelten schließlich ebenfalls weiter.
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