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Börse am Dienstag
Wall Street leicht im Minus

Die New Yorker Anleger bleiben auf der Suche nach Impulsen, die den Markt in die eine oder andere Richtung bewegen könnten. Für Gesprächsstoff sorgte die Opel-Mutter General Motors.

11.12.2013
    Die Wall Street ist eine Männerdomäne. Im New Yorker Schlachtfeld der Bullen und Bären arbeiten gerademal 3% Frauen. Entsprechend viel Beachtung fand eine Umwälzung in der noch männlicheren US-Autoindustrie: General Motors (GM) ernennt erstmals eine Frau zur Chefin. Mary Barra, bisher Leiterin der Produktentwicklung, soll ihren neuen Job im kommenden Jahr antreten. Dem ehemaligen Hedgefonds-Manager und jetzigen Finanzkommentator Jim Cramer gefällt die Wahl. „Bara hat unter anderem hinter den Kulissen dafür gesorgt, dass bei GM mehr Fahrzeuge baugleich auf gemeinsamen Plattformen entwickelt werden, auch für das neue Erfolgsmodell Impala war sie zuständig”, sagte er.
    Der Kursentwicklung half die Personalie ebenso wenig wie eine Meldung, dass der amerikanische Staat jetzt seine letzten Anteile an GM veräußert hat. Der Autobauer steht damit zum ersten Mal seit der Finanzkrise wieder komplett auf eigenen Füssen. Die Aktie schloss sich dem allgemeinen Abwärtstrend an der New Yorker Börse an. Der Dow Jones Index gab 0,3 Prozent auf 15.973 Punkte ab. Nasdaq beendete den Tag bei 0,2 Prozent im Minus.
    Ausschlaggebend für die Zurückhaltung bleibt die allgemeine Unsicherheit im Zusammenhang mit der künftigen US-Geldpolitik. Klarheit darüber wird es frühestens Mitte nächster Woche geben, wenn in Washington der Offenmarktausschuss der US-Notenbank zusammentritt. Die meisten Finanzprofis gehen davon aus, dass die massiven Anleihenkäufe, über die jeden Monat 85 Milliarden Dollar in die amerikanische Wirtschaft gepumpt werden, ab März 2014 gedrosselt werden.
    Gegen den Trend fester tendierten die Finanzaktien, von Goldman Sachs bis hin zu JP Morgan Chase. Das ist eher überraschend, da die US- Regulierungsbehörden die im Zuge der Finanzkrise verfasste Volcker-Regel nun endgültig abgesegnet haben. Normalen Banken ist es künftig verboten, spekulative Geschäfte auf eigene Rechnung abzuschließen und sich an Hedgefonds oder Private-Equity-Fonds zu beteiligen
    Am Rentenmarkt verbesserten sich die richtungsweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihen um sechs Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,80 Prozent.
    Der Euro kostete im späten New Yorker Handel 1,37673 Dollar. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.262,50 Dollar.
    Die Börse in Tokio hat am Mittwoch in Folge negativer Vorgaben der Wall Street schwächer geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Handelsende einen Abschlag von 96,25 Punkten oder 0,62 Prozent bei 15.515,06 Punkten.