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Börse am Mittwoch
Wall Street im Plus

Vor dem börsenfreien Thanksgiving-Fest haben die New Yorker Anleger noch einmal zugegriffen. Für Auftrieb sorgten starke Konjunkturdaten und Hewlett Packard.

28.11.2013
    Ein Händler an der New Yorker Börse
    Ein Händler an der New Yorker Börse (dpa / picture-alliance /Justin Lane)
    Vom Familienfest zum Shopping-Event: Große US-Einzelhandelsketten wie Toys "R" Us oder Walmart werden dieses Jahr auch am Erntedankfest Thanksgiving ihre Pforten öffnen. Im Internet sorgt der Traditionsbruch für massive Kritik. Alleine bei Facebook haben schon mehr als eine Million Verbraucher einen Boykottaufruf unterzeichnet. Thanksgiving ist für viele Amerikaner der wichtigste Feiertag überhaupt. Die Wall Street hält sich dran und bleibt geschlossen.
    Um nichts zu verpassen, deckten sich die Investoren vorsorglich ein. Das Auswahlbarometer Nasdaq, wo vor allem Computer- und Telekomfirmen gelistet sind, schloss 0,7 Prozent höher. Der aus verschiedenen Industriewerten zusammengesetzte Dow Jones Index ging mit einem Plus von 0,2 Prozent und 16.097 Punkten aus dem Handel.
    Unter dem Strich steht die Wall Street unglaubliche 26 Prozent höher als zu Jahresanfang. Jeremy Siegel, Wirtschaftsprofessor an der renommierten Wharton School of Business, glaubt, dass die Rallye noch eine ganze Weile anhalten wird. Seine Prognose: "Ich sehe den Dow Jones noch auf 18.000 Punkte klettern".
    Bei den Einzelwerten hatte Hewlett Packard die Nase vorn. Der Computer- und Druckerhersteller hat im abgelaufenen Quartal 29,13 Milliarden Dollar eingenommen - deutlich mehr, als die Analysten erwartet hatten. Auch der ausgewiesene Gewinn je Aktie übertraf die Konsensschätzungen. Den Marktteilenehmern fällt ein Stein vom Herzen. Viele hatten Hewlett Packard schon abgeschrieben, da der Konzern sein Geld vor allem mit PCs verdient, die immer mehr Markakteile an Tabletcomputer und Smartphones verlieren.
    Anderen Unternehmen taten ermutigende Statistiken von der Konjunkturfront gut. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld sind in den Vereinigten Staaten erneut gesunken. Parallel dazu fiel ein durch den Finanzdienstleister Thomson Reuters und die University of Michigan erfasster Index zum US-Verbrauchervertrauen besser aus als erwartet.
    Der Rentenhandel war von Gewinnmitnahmen geprägt. Die richtungsweisenden, zehnjährigen US-Staatsanleihen verschlechterten sich um vier Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,74 Prozent.
    Bei den Devisen bleibt der Euro gefragt. Die Gemeinschaftswährung erstarkte auf eine New Yorker Abendnotierung von 1,3572 Dollar.
    Die Edelmetalle sind billiger geworden. Die Feinunze Gold kostete zu Handelsschluss in den USA 1.236 Dollar 40 Cent.
    Die anhaltende Talfahrt des Yen hat die Tokioter Börse am Donnerstag beflügelt. Die japanische Währung fiel zum Dollar auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Deswegen setzten die Anleger auf bessere Gewinnaussichten für die exportorientierten Unternehmen, sagten Händler. Hintergrund waren Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Japan und ein baldiges Zurückfahren der Konjunkturhilfen der US-Notenbank. Auch die Rekordjagd an den US-Börsen stützte den Markt. Der Leitindex Nikkei gewann bis zum Mittag 1,2 Prozent auf 15.635 Punkte und nahm damit weiter Kurs auf das im Mai erreichte Fünfeinhalbjahreshoch. Der breiter gefasste Topix stieg um 0,8 Prozent auf 1256 Zähler.