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Börse am Montag
Träger Handel an der Wall Street

An der New Stock Exchange geht das beste Jahr seit 1996 zu Ende. Jetzt handeln nur noch die, die aus steuerlichen Gründen kaufen oder verkaufen müssen.

Von Beatrice Uerlings | 31.12.2013
    Auf dem New Yorker Parkett ist die schwere Finanzkrise endgültig abgehakt. Seit dem Jahr 2009, als die Kurse ihre Schwerkraft verloren, haben die US-Aktien ihren Wert fast verdoppelt. 30% der Erholung entfallen alleine auf 2013. Jetzt lautet die große Frage: Was machen nach einem solchen Markt? Weiter an Bord springen? Oder doch lieber defensiver werden?
    Jeremy Siegel, Wirtschaftsprofessor an der renommierten Wharton School of Business, bleibt optimistisch. Er verweist darauf, dass die amerikanischen Börsen zuletzt unglaubliche Hürden gemeistert haben: Von Haushaltskrise und Schuldendebakel, bis hin zu Notenbankangst und Syrienkrise. All das, so Siegel, sei jetzt kein Thema mehr, und deshalb könne es eigentlich nur weiter nach oben gehen. Seine Prognose für 2014: „Eine Rally, bei der die Indizes noch einmal zwischen 10 und 15% zulegen werden.“
    Erst einmal gönnen sich die Investoren aber eine Verschnaufpause. Die Umsätze blieben gering, die Schlussstände glichen denen vom Freitag. Der aus verschiedenen Industriewerten zusammengesetzte Dow Jones Index schloss mit 16.504 Punkten 0,2% höher. Das Hightech-Barometer Nasdaq, wo vor allem Computer- und Telekomfirmen gelistet sind, beendete den Tag bei 0,1% im Minus.
    Bei den Einzelwerten drehte sich alles um Crocs. Die Beteiligungsgesellschaft Blackstone erwirbt einen 13-Prozent-Anteil an dem Hersteller bunter Plastikschuhe. Außerdem will Crocs selber Aktien im Wert 350 Millionen Dollar zurückkaufen.
    Auch Walt Disney hatte gute Karten. Für die Trickfilmschmiede hat es eine Analystenempfehlung gegeben. Die Experten von Guggenheim Securities raten ihren Kunden zum Kauf der Aktie.
    Nicht mithalten konnten viele Firmen, die ihr Geld mit den sozialen Medien verdienen. Die Titel dieser Branche haben in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich stark zugelegt und sind jetzt reif für Gewinnmitnahmen. Der Kurznachrichtendienst Twitter musste sich ebenso in die Verliererreihe einordnen wie Facebook.
    Am Rentenmarkt waren die Anleger in Kauflaune. Die 10 jährigen US-Staatsanleihen erholten sich um drei Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,98%.
    Der Euro kostete am Abend in New York 1,3799 Dollar. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.196 Dollar 30 Cent je Feinunze.
    Der japanische Leitindex Nikkei stieg um 0,7 Prozent und beendete das Jahr damit mit dem höchsten Wert seit über sechs Jahren - insgesamt lag der Zuwachs im abgelaufenen Jahr bei 56,7 Prozent.