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Grenzkonflikt im Himalaya
Kalter Krieg zwischen Indien und China

Seit Jahren gibt es Streit um den Grenzverlauf zwischen dem indischen Hochgebirgs-Territorium Ladakh und der von China kontrollierten Autonomen Region Tibet. Bei Zusammenstößen entlang der inoffiziellen Grenzlinie kamen zuletzt im Juni Dutzende Soldaten ums Leben. Die Menschen in Ladakh fürchten eine Eskalation.

Von Bernd Musch-Borowska | 11.11.2020
Bodh Kharbu in der Region Ladakh im indischen Bundesstaat Kaschmir.
Kaschmir im Norden Indiens wurde im vergangenen Jahr der Sonderstatus entzogen. Die einst zugehörige Region Ladakh wird nun von der indischen Zentralregierung verwaltet - und die investiert. (imago stock&people)
Militärkonvois der indischen Streitkräfte auf dem Weg ins Hochgebirge des Himalaya. Die Mannschaftstransportwagen quälen sich die Serpentinen der Passstraße hoch, die die kaschmirische Hauptstadt Srinagar mit Leh in Ladakh verbindet, der zweithöchsten ständig bewohnten Stadt der Welt, auf 3.500 Metern Höhe.
In den vergangenen Monaten wurde die Truppenstärke der Indo-Tibetan Borderpolice deutlich verstärkt. Genaue Zahlen gibt es jedoch nicht.
Im Juni 2020 gab es den schlimmsten Grenzzwischenfall seit 1962
In der kargen Landschaft am westlichen Abschnitt des Himalaya gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Zusammenstöße zwischen indischen und chinesischen Soldaten. Mitte Juni waren bei einem militärischen Zwischenfall an der Line of Actual Control, der inoffiziellen Grenzlinie entlang des Galwan-Flusses mindestens 20 indische Soldaten und nach unbestätigten Angaben, auch einige chinesische Soldaten getötet worden. Es war der schlimmste Grenzzwischenfall zwischen den beiden Atommächten seit dem Krieg im Jahr 1962, den China gewonnen hatte.
Bei den Zusammenstößen zwischen chinesischen und indischen Truppen in der Region Ladakh, Himalaya, sind im Juni mindestens 20 indische Soldaten ums Leben gekommen.
Bei den Zusammenstößen zwischen chinesischen und indischen Truppen in der Region Ladakh, Himalaya, sind im Juni mindestens 20 indische Soldaten ums Leben gekommen. (Mukhtar Khan/AP)
Kampfflugzeuge der indischen Luftwaffe überfliegen die Grenzregion. Die Lage sei angespannt, so Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh. Man sei auf alles vorbereitet, sagte er während einer Sitzung des Parlaments in Delhi, Mitte September:
"Die Zwischenfälle in diesem Jahr waren Verstöße der chinesischen Streitkräfte gegen alle Vereinbarungen. Die chinesische Seite hat in großem Stil Truppen und Waffen entlang der Grenzlinie und im Hinterland mobilisiert.
In der Vergangenheit konnten solche Zusammenstöße immer friedlich gelöst werden, aber in diesem Jahr sieht das anders aus. Die Zahl der Soldaten ist größer und die Zwischenfälle sind häufiger. Wir wollen eine friedliche Lösung, aber unsere Truppen sind bereit für jede Situation, die auftreten könnte."
Wenn die indischen Grenzpatrouillen ihre Rundgänge durch die karge Felslandschaft im Hochgebirge machen, treffen sie immer wieder auf chinesische Soldaten, deren Karten einen anderen Verlauf der Grenzlinie aufzeigen. Wiederholt kam es dabei zu Massenschlägereien, denn eigentlich – so die Vereinbarung beider Seiten – sollen die Soldaten unbewaffnet sein.
Ein Soldat einer indischen Paramilitär-Einheit in Srinagar im Bundesstaat Jammu und Kaschmir
Eskalation im Streit zwischen Indien und China
Der Grenzverlauf zwischen Indien und China ist an mehreren Stellen umstritten. Der Konflikt droht weiter zu eskalieren: Indien denkt über Gegenmaßnahmen nach - trotz Abhängigkeit von China.
Um den Nachschub für die Grenztruppen während des harten Winters im Himalaya zu sichern, wurde die Hauptverbindungs-straße von Kaschmir ins Hochgebirge in den vergangenen Monaten ausgebaut. Bauarbeiter schlugen Schneisen in die karge steinige Landschaft, wie auf Filmmaterial der Nachrichtenagentur Reuters zu sehen war. Immer wieder mussten Felsen weggesprengt werden, um die Straße, die bis zur inoffiziellen Grenze zu Tibet gebaut werden soll, voranzubringen. 30 Kilometer fehlten noch, sagte der leitende Ingenieur und Offizier, B. Kishen.
"Wir schaffen es hoffentlich, den letzten Abschnitt in den nächsten drei Jahren fertigzustellen. Das wird die erste Straße in Ladakh, die das ganze Jahr über befahren werden kann."
China investierte 150 Milliarden US-Dollar in Tibet
Anfang Oktober eröffnete Premierminister Narendra Modi feierlich einen Tunnel auf der neuen Strecke, den längsten seiner Art auf über 3.000 Metern Höhe.
"Verkehrsverbindungen und wirtschaftliche Entwicklung stehen in direktem Zusammenhang. Durch Verbindungen dieser Art wird der Fortschritt vorangetrieben. Und in der Grenzregion sind Verbindungen die Voraussetzung für mehr Sicherheit."
Die Regierung der Volksrepublik China protestierte gegen den Ausbau der Infrastruktur auf indischer Seite. Diese Aktivitäten seien die Ursache für die anhaltenden Spannungen, so Wang Wenbin, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums bei einem Pressebriefing in Peking:
"China erkennt das so genannte Territorium Ladakh nicht an, das von Indien illegal geschaffen wurde. Und wir sind auch gegen die Infrastruktur-Projekte, die im Grenzgebiet gebaut werden, mit dem Ziel die militärische Kontrolle dort zu verstärken. Nach der Übereinkunft zwischen China und Indien sollte keine Seite die Lage verkomplizieren, um die Versuche einer Entspannung nicht zu gefährden."
Soldaten der indische Grenztruppen an einem Straßenposten in der Region Ladakh
Soldaten der indische Grenztruppen an einem Straßenposten in der Region Ladakh (imago/Waseem Andrabi)
Auch China baut seit Jahren seine Infrastruktur entlang der Grenze im Himalaya aus, mit Straßen und Landepisten für Flugzeuge. Fast 150 Milliarden US-Dollar würden in Tibet investiert, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. So soll unter anderem die Bahnlinie zwischen der chinesischen Provinz Sichuan und Tibet fertiggestellt werden.
Indien habe die Grenzregion im Himalaya lange Zeit vernachlässigt, meint Harsh V. Pant, der China-Experte der Observer Research Foundation, einem politischen Thinktank in Delhi. Seit der Provinz Kaschmir im Norden Indiens im vergangenen Jahr der Sonderstatus entzogen und die einst zu Kaschmir gehörende Region Ladakh unter die Verwaltung der indischen Zentralregierung gestellt wurde, habe sich das geändert.
"Auf der chinesischen Seite der Grenze ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut, was einen schnellen Truppentransport ermöglicht. Indien hinkt da seit langem hinterher. Erst in den vergangenen Jahren wurde dort einiges nachgeholt. Eine Straße auf der indischen Seite führt jetzt direkt an die Grenzlinie heran. Und das macht China nervös. Denn plötzlich tauchen indische Soldaten an Stellen auf, wo sie noch vor einigen Jahren nicht präsent waren."
Linien statt Grenzen, im 19. Jahrhundert von Kolonialherren gezogen
Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, den vereinbarten Grenzverlauf zu verletzen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijan, rief Indien bei einem Pressebriefing in Peking dazu auf, seine Soldaten künftig besser zu disziplinieren.
"Am 7. September haben indische Soldaten am südlichen Ufer des Pangong Tso Sees, im westlichen Abschnitt, illegal die Grenzlinie übertreten. Dabei haben die indischen Soldaten offen Warnschüsse abgegeben, um die chinesischen Grenztruppen zu bedrohen. Unsere Soldaten mussten Gegenmaßnahmen ergreifen, um die Situation wieder zu stabilisieren. Wir rufen Indien dazu auf, solche gefährlichen Aktionen künftig zu unterlassen und seine Truppen dort zurückzuziehen. Die Soldaten, die geschossen haben, sollten bestraft werden, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder geschieht."
Indien warf hingegen China Provokationen vor. Chinesische Truppen hätten versucht, mit Militärbewegungen am Südufer des Sees Pangong Tso, den Status Quo im Grenzgebiet zu verändern, hieß es in einer Erklärung des indischen Verteidigungsministeriums. Indische Truppen seien dem zuvorgekommen und hätten Maßnahmen ergriffen, um ihre Positionen zu verteidigen, sagte Premierminister Narendra Modi.
"Unsere tapferen Soldaten haben durch ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen ihre Positionen an der Grenze gehalten. Trotz der schwierigen Bedingungen dort oben, im beginnenden Winter. Sie stehen dort und verteidigen das Vaterland und das gesamte Parlament steht hinter ihnen."
Eine offizielle Staatsgrenze zwischen Indien und China gibt es nicht, stattdessen mehrere Linien, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert von den britischen Kolonialherren gezogen wurden. Umstritten ist demnach unter anderem eine Region im Osten Ladakhs, genannt Aksai Chin. Dabei handelt es sich um eine karge Landschaft aus Fels, Gletschern und Salzseen auf 4.000 Metern Höhe.
Außerdem ein Gebiet im indischen Bundesstaat Sikkim im Dreiländereck Indien-China-Bhutan und der indische Bundesstaat Arunachal Pradesh, den die chinesische Regierung als Süd-Tibet bezeichnet.
Aufflammen des Konflikts parallel zur expansiven Politik Chinas
Das erneute Aufflammen des jahrzehntelangen Konflikts stehe im Zusammenhang mit der expansiven Politik der Volksrepublik China, die auch in anderen Regionen der Welt zu beobachten sei, so Harsh V. Pant, von der Observer Research Foundation ORF, in Delhi:
"Viele betrachten das als Teil der Entschlossenheit, die China in anderen Regionen an den Tag legt, im südchinesischen Meer beispielsweise, sowie gegenüber Taiwan und Hong Kong. Indien würde den Konflikt sicher gerne einvernehmlich beilegen, aber die indischen Streitkräfte werden ihre Position an der Grenze halten, solange die Situation es erfordert."
Im September wurden die indischen Grenztruppen für den Winter ausgestattet. Transportflugzeuge und Hubschrauber brachten Kleidung und Ausrüstung für die kalten Monate im Hochgebirge nach Ladakh. Mehr als 150.000 Tonnen an Ausrüstung und Verpflegung stünden für die nächsten Monate bereit, sagte Generalmajor Arvind Kapoor, am Flughafen der Provinzhauptstadt Leh zu einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters.
"Die Abläufe wurden optimiert, damit der Nachschub für den Winter reibungslos verläuft. Auch private Logistik-Firmen können mit einbezogen werden, falls das erforderlich wird, um die Truppen, die hier in den vergangenen Wochen aufgebaut wurden, zu versorgen."
Rund um den Flughafen von Leh wurden Lagerkapazitäten für Treibstoff und andere Versorgungsgüter aufgebaut. Von dort würden die Soldaten an der Grenzlinie beliefert, so der Kommandeur der indischen Luftwaffe, Devendra P. Hirani.
"Die Zusammenarbeit zwischen der Armee und der Luftwaffe soll sicherstellen, dass die Soldaten, die ganz vorne an der umstrittenen Grenzlinie im Einsatz sind, schnell mit allen notwendigen Gütern versorgt werden können."
Über Leh, der Hauptstadt des indischen Hochgebirgs-Territoriums Ladakh, sind immer wieder Hubschrauber der indischen Streitkräfte zu hören und zu sehen. Nicht weit von dort verläuft die umstrittene Line of Actual Control.
Immer wieder Zwischenfälle und Kräftemessen an der inoffizellen Grenze
Anfang September waren erneut Schüsse gefallen. Die chinesische Volksbefreiungsarmee habe Warnschüsse abgegeben, um die indischen Grenzsoldaten einzuschüchtern, hieß es in der Erklärung des Verteidigungsministeriums in Delhi. Doch die tapferen Soldaten der Grenztruppen hätten ihre Position gehalten und das indische Territorium geschützt.
China behauptet, die indischen Soldaten hätten geschossen und versucht auf chinesisches Gebiet vorzudringen. Der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Zhao Lijiang sprach von einer ernsthaften militärischen Provokation von indischer Seite.
"Wir haben die indische Seite aufgefordert, ihr gefährliches Spiel sofort zu beenden und ihre Leute von der Grenzlinie zurückzuziehen. Die chinesischen Grenztruppen werden ihre Aufgabe konsequent erfüllen und die territoriale Integrität unseres Landes entschlossen verteidigen."
Welche Seite geschossen oder zuerst geschossen hat, ist unklar. Tashi Tsephel und Tshering Gyalpo, zwei Einwohner von Leh, zeigten sich jedoch äußerst besorgt.
"Früh am Morgen, gegen 3 Uhr hörten wir die ersten Schüsse im Grenzgebiet. Das hat allen Leute hier ganz schön Angst gemacht."
"Was genau los war, wissen wir nicht. Wir haben schon seit Tagen kein Internet und das Handynetz ist auch abgeschaltet. Aber am frühen Morgen wurde geschossen, etwa anderthalb Stunden lang, auch Artillerie."
Immer wieder ziehen kleine Gruppen von Demonstranten durch die Straßen von Leh und fordern ein Ende des Konflikts.
China-Kompetenzzentrum in Konstanz 
Chinas Bedeutung als Wirtschaftspartner wächst und wächst. In Konstanz hat man darauf reagiert: mit einem Kompetenzzentrum. Auch schwierige Themen wie die Menschenrechte stehen auf der Agenda.
Die Angst der Anwohner vor Krieg
Die Bewohner der Hochgebirgsregion sind beunruhigt. Sonam Tsering, aus dem kleinen Ort Chushul in Ladakh, ganz in der Nähe der umstrittenen Line of Actual Control.
"Unsere Viehhirten dürfen nicht mehr in die Nähe des Grenzgebiets gehen. Die chinesische Volksarmee kommt dort immer näher. Jedes Jahr holen die sich ein paar Kilometer von unserem Land."
Indien und China sollten sich endlich einigen und den Konflikt beilegen, so Mohammad Amin Galwan, ein anderer Einwohner von Leh. Andernfalls, so befürchtet er, könne die Situation noch in einen Krieg münden.
"Die reden zwar auf höchster Ebene, trotzdem kann das noch in einen Krieg münden. Das darf auf keinen Fall passieren. Wir haben schon mit einer Pandemie zu kämpfen, ein Krieg würde das Leben der Menschen hier noch schwieriger machen."
Das chinesische Staatsfernsehen zeigte in den vergangenen Monaten immer wieder Bilder von Militärmanövern in Tibet. Zuletzt Mitte September, als die chinesische Volksbe-freiungsarmee PLA, die genau genommen eine Armee der kommunistischen Partei Chinas ist, auf dem tibetischen Hochplateau die Zusammenarbeit von Panzer-Divisionen und Artillerie probte.
Der Grenzkonflikt zwischen Indien und China hat längst auch die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern beeinträchtigt. Auf den Straßen von Delhi und anderen indischen Großstädten gab es in den vergangenen Monaten immer wieder lautstarke Proteste gegen China, wie auf Filmmaterial der Nachrichtenagentur Reuters zu sehen war. Nach den Zusammenstößen zwischen indischen und chinesischen Soldaten, verbrannten aufgebrachte Demonstranten billige chinesische Spielzeuge und riefen zum Boykott chinesischer Produkte auf.
"Genug ist genug! Wir haben uns schon zu viel gefallen lassen. Jetzt werden wir nicht mehr nur reden, sondern handeln. Wir Inder haben beschlossen, künftig keine billigen chinesischen Produkte mehr zu kaufen, die sind ohnehin von schlechter Qualität. Wir werden China boykottieren und ihnen wirtschaftlich das Rückgrat brechen."
In Delhi bauten die Demonstranten einen Galgen, an dem symbolisch Chinas Präsident Xi Jinping aufgehängt werden sollte. In der aufgeheizten Stimmung, war so mancher offenbar sogar bereit, gegen China in den Krieg zu ziehen. Zuletzt hatte es 1962 einen Krieg zwischen den beiden Atommächten gegeben.
"Wenn es sein muss, dann werden wir nicht zögern, zu den Waffen zu greifen und unsere Soldaten dabei unterstützen, unser Land zu verteidigen."
Propaganda-Schlacht, digitale Waffen und wirtschaftlicher Druck
Gesichtserkennung mit Kameras in China, um Passanten von der unerlaubten Überquerung bei Rot abzuhalten.
Digitalisierung und Überwachung in China
Parteichef Xi Jinping betreibt in China mit digitalen Mitteln die Rückkehr zum Totalitarismus, kritisiert der Sinologe Kai Strittmatter. Dabei ginge es vor allem um den Einfluss auf das Denken der Menschen.
Die indische Regierung sperrte Dutzende überwiegend chinesische Handy-Apps - darunter das Video-Portal TikTok, das in Indien mehr als 100 Millionen Nutzer hat, den Messenger-Dienst WeChat und den Browser des chinesischen Internetriesen Alibaba. Die Programme gefährdeten Indiens Souveränität, die staatliche Sicherheit und die öffentliche Ordnung, hieß es zur Begründung vom Ministerium für Informationstechnologie. Richtig so, meinte der indische Experte für Internet-Sicherheit, Pavan Duggal.
"Durch das Verbot dieser Apps hat Indien dem Rest der Welt gezeigt, dass wir es nicht weiter tolerieren werden, wenn jemand versucht, sich in unsere inneren Angelegenheiten einzumischen."
Aus China gab es umgehend Protest. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian in einem Pressebriefing in Peking:
"China ist sehr besorgt bezüglich der indischen Entscheidung. Wir haben immer darauf geachtet, dass sich unsere Unternehmen an internationale Regeln halten und die indische Regierung hat die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die rechtlichen Rahmen der Investitionen chinesischer Firmen gewahrt bleiben."
Der wirtschaftliche Krieg zwischen Indien und China ist voll im Gange und für eine mögliche militärische Eskalation laufen offenbar die Vorbereitungen. Doch ein direkter Krieg zwischen Indien und China liegt nicht im Interesse der beiden Länder.
Dabei ist China dem Rivalen Indien militärisch haushoch überlegen. Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI in seinem jüngsten Bericht feststellte, wendet China jährlich über 260 Milliarden US-Dollar für sein Militär auf, Indien nur rund 71 Milliarden. Auch bei den Atomwaffen steht China weit vorne. Dem SIPRI-Bericht zufolge verfügt China schätzungsweise über 320 nukleare Sprengköpfe, Indien über etwa 150.