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Wie der Mars sein Wasser verlor
Warten auf den nächsten Sturm

Mindestens neunmal in den letzten knapp hundert Jahren hat ein globaler Staubsturm die Oberfläche des Planeten Mars verhüllt. Weil zwei Drittel der Stürme allein in der zweiten Hälfte dieses Zeitraums beobachtet wurden, als Raumsonden und Riesenteleskope den Mars im Visier hatten, dürfte es tatsächlich deutlich mehr gegeben haben.

Von Hermann-Michael Hahn | 26.03.2018
    Zweimal dieselbe Marsgegend – einmal klar (links) und einmal von einem globalen Mars-Staubsturm verhüllt
    Zweimal dieselbe Marsgegend – einmal klar (links) und einmal von einem globalen Mars-Staubsturm verhüllt (NASA)
    Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass solche planetenweiten Stürme in der Vergangenheit mit dazu beigetragen haben könnten, dass der Mars einen Großteil seiner ursprünglich deutlich größeren Wasservorräte verlor.
    Dabei stützen sie sich auf Messungen des Mars Reconnaissance Orbiter beim letzten großen Staubsturm 2007. Damals registrierte der Marssatellit einen deutlichen Anstieg des Wasserdampfgehalts in der mittleren Marsatmosphäre, also zwischen fünfzig und hundert Kilometern Höhe.
    Gleichzeitig haben die europäische Mars-Express-Sonde und das Hubble-Weltraumteleskop festgestellt, dass der Mars deutlich mehr Wasserstoff an den umgebenden Weltraum verlor.
    Seit 2014 befindet sich mit Maven eine weitere Sonde in der Marsumlaufbahn, die vor allem die Atmosphäre des Planeten erkundet. Sie könnte diese Prozesse noch genau erforschen, doch ist die Mission schon einmal verlängert worden und läuft voraussichtlich Ende des Jahres aus.
    Jetzt hoffen die Forscher auf die kommende Sturm-Saison, die in diesem Sommer beginnt, wenn Mars durch den sonnennächsten Bereich seiner Bahn läuft. Vielleicht bekommt Maven dann endlich einen ordentlichen Staubsturm zu sehen.