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Bombenentschärfung
Evakuierung in Frankfurt

In Koblenz ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Mehr als 20.000 Menschen konnten in ihre Wohnungen zurück. In Frankfurt am Main läuft dagegen die wohl größte Evakuierung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dort wird am Sonntag eine Luftmine unschädlich gemacht.

02.09.2017
    Eine Pflegerin begleitet Patienten zu einem Bus der Feuerwehr Frankfurt am Main.
    Wegen der Entschärfung einer Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg müssen in Frankfurt am Main fast 70.000 Menschen die eingerichtete Sperrzone verlassen, unter ihnen auch Patienten zweier Krankenhäuser. (dpa/Frank Rumpenhorst)
    Fast 70.000 Menschen müssen die Sperrzone im Frankfurter Westend bis Sonntagfrüh um 8 Uhr verlassen. Unter ihnen sind Patienten aus zwei Krankenhäusern und Bewohner von Altenheimen. Grund ist eine 1,8 Tonnen schwere Luftmine, die nahe dem Universitätscampus entdeckt wurde. Feuerwehr und Polizei verteilten am Samstag Flyer, auf denen sie die Bewohner des Sperrgebietes darum bitten, ihre Wohnungen "urlaubsreif" zu verlassen - also Fenster und Türen zu schließen und wenn möglich die Rolläden hinunterzulassen.
    Die Polizei informierte auch auf Twitter und bat die Bevölkerung dort um Mithilfe. Nur so könne die "größte Evakuierungsmaßnahme im Rahmen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Frankfurt" gelingen.
    Die Entschärfung durch den Kampfmittelräumdienst soll gegen Sonntagmittag beginnen und etwa vier Stunden dauern. Läuft alles nach Plan, können die Menschen voraussichtlich um 20 Uhr in ihre Wohnungen in der Sperrzone zurück.
    Entschärfung in Koblenz begann mit Verzögerung
    In Koblenz hatte die Entschärfung eines 500-Kilogramm-Blindgängers am Samstagnachmittag mit Verspätung begonnen. Nach Angaben der Behörden hatten sich etwa 20 Bewohner zunächst geweigert, die Sperrzone zu verlassen. Gegen 16 Uhr war der Blindgänger US-amerikanischer Herkunft dann unschädlich gemacht. Er war bei Bauarbeiten für einen Kindergarten gefunden worden.
    Fast ein Fünftel der Einwohner von Koblenz waren von der Evakuierung betroffen - mehr als 20.000 Menschen. Eine Schulsporthalle wurde als Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt, aber nur von wenigen Bewohnern genutzt.
    (cb/am)