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Bootsunglück
Mehr als 30 Flüchtlinge ertrinken vor Lesbos

75 Menschen konnten gerettet werden, für mindestens 33 kam jede Hilfe zu spät: Sie starben in der Ägäis beim Versuch, Europa zu erreichen, darunter mehrere Kinder. Im Januar gab es damit wieder bereits mehr als 200 Opfer insgesamt.

30.01.2016
    Beamte bergen Leichen von Flüchtlingen am Strand
    Wieder sterben Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa im Meer (AFP/Ozan Kose)
    Das Schiff der Migranten sei auf dem Weg von der türkischen Provinz Canakkale zur griechischen Insel Lesbos gewesen, als es kenterte, meldet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Küstenwache. Unter den bislang geborgenen Opfern waren auch fünf Kinder. Die Küstenwache sucht nach mehreren Vermissten.
    Die Flüchtlinge stammten den Angaben zufolge unter anderem aus Syrien, Afghanistan und Myanmar. Die private Nachrichtenagentur Dogan meldete, die türkische Polizei habe einen Mann unter Verdacht verhaftet, die Überfahrt organisiert zu haben.
    Schon mehr als 200 Tote - in diesem Jahr
    Der Seeweg von der Türkei zu den vorgelagerten griechischen Inseln ist seit dem vorigen Jahr die Hauptroute von Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa. Mehr als 850.000 Menschen kamen 2015 auf diesem Weg. Trotz des Winterwetters begeben sich immer noch jede Woche tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt.
    Erst am Donnerstag waren 24 Flüchtlinge beim Untergang ihres Boots vor der griechischen Insel Samos umgekommen, am Mittwoch ertranken sieben Menschen. Nach UNO-Angaben kamen seit Beginn des Jahres mehr als 44.000 Flüchtlinge nach Griechenland, nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) waren es über 52.000. Mehr als 200 Menschen verloren auf dem Weg ihr Leben oder gelten als vermisst.
    (bor/tj)