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Brasilien
Fußball-Torwart Bruno muss zurück ins Gefängnis

Es war ein Comeback von der Zelle direkt ins Tor des brasilianischen Zweitligisten Boa Esporte. Nun muss der Torwart Bruno Fernandes zurück ins Gefängnis. Er war wegen des Mordes an seiner Ex-Geliebten zu 22 Jahren Haft verurteilt worden und nur wegen eines Formfehlers freigekommen.

Von Anne Herrberg | 26.04.2017
    Bruno Fernandes, 32, früherer Torwart von Atletico MG und Flamengo, nach seiner zwischenzeitlichen Freilassung aus dem Gefängnis als Schlussmann des Zweitligisten BOA Esporte.
    Bruno Fernandes, 32, früherer Torwart von Atletico MG und Flamengo, nach seiner zwischenzeitlichen Freilassung aus dem Gefängnis als Schlussmann des Zweitligisten BOA Esporte. (AFP - Cristiane Mattos)
    Gescheitertes Comeback: Skandal-Torwart und verurteilter Frauenmörder Bruno Fernandes muss zurück in Haft. So hat nun das Oberste Gericht Brasiliens geurteilt. Der 32-Jährige war 2013 wegen des Mordes an seiner Ex-Geliebten zu mehr als 22 Jahren Haft verurteilt worden. Ende Februar, nach knapp sieben Jahren, kam er durch die Entscheidung eines Richters auf freien Fuß - mit dem Argument, dass sich sein Einspruchsverfahren über die gesetzliche Frist hinaus verzögert hatte.
    Direkt im Anschluss wurde Bruno, der einst für die Topklubs Flamengo und Corinthians spielte und als Kandidat für die Nationalmannschaft gehandelt wurde, vom Zweitligisten Boa Esporte verpflichtet. Von der Zelle direkt ins Tor – ein Comeback, das für lautstarkem Protest von Menschenrechts-Bewegungen sorgte, der Zweitligist Boa Esporte verlor seine wichtigsten Sponsoren. Nach drei Monaten in Freiheit geht es nun zurück hinter Gitter.
    Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Bruno, im Jahr 2010 seine ehemalige Geliebte Elizia Samudio von einem Auftragsmörder hatte hinrichten lassen. Motiv soll ein gemeinsamer Sohn, den der verheiratete Profi nicht anerkennen wollte. Die Leiche der Frau ist bis heute nicht aufgetaucht.