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Braucht Deutschland eine Elite-Universität?

Weimar, Stadt der Dichter und Denker, vor dem Dorint-Hotel: Nieselregel liegt wie ein kalter Schleier über dem Platz, der gestern Abend Treffpunkt einiger hundert Studenten war. Während im warmen Hotel Präsidium und Vorstand der SPD das "Strategiepapier Innovation" beraten, macht Deutschlands Führungsnachwuchs deutlich, was er von der einen oder anderen Idee hält – etwa vom Vorschlag, in Deutschland Eliteuniversitäten nach amerikanischem Muster einzurichten.

Von Mirko Smiljanic und Peter Welchering | 07.01.2004
    Ich glaube, dass die Gesellschaft von vielen Menschen getragen werden muss und da ist es wichtig, dass viele Menschen ne gute Bildung haben und die Gesellschaft dann auch eine guten Kulturstandard hat und einen guten Wissenschaftsstandard hat. Das sorgt wie üblich dafür, dass einigen wenigen Leuten eine gute Bildung beschert werden soll und alle anderen wenn man deren schlechte Verhältnisse nicht löst, noch schlechtere Verhältnisse bekommen – und die sind jetzt schon katastrophal! Wollen wir das, wollen wir nur eine kleine Elite und sehr viel Leute, die sich und ihren Kindern das Studium nicht mehr finanzieren können.

    Eliteuniversitäten in Deutschland? Nein Danke! Die Ablehnung war einhellig – allerdings hat auch niemand ernsthaft mit anderen Reaktionen gerechnet. Elitenbildung und die Förderung von Eliten ist ein höchst umstrittenes Thema, seit die 68er-Studentenbewegung den "Muff unter den Talaren" gelüftet hat.

    Auf der einen Seite wurde und wird die Notwendigkeit so genannter "Funktionseliten" anerkannt. Wer einen Konzern managen will oder an vorderster Forschungsfront stehen soll, der oder die braucht eine exzellente Ausbildung. Andererseits ist die Angst vor demokratischem Kontrollverlust groß. Wenn Eliten sich verselbständigen, drohe eine Art moderner Feudalismus, der in Eliteuniversitäten auch noch institutionalisiert werde – Argumente dieser Art sind nicht nur auf sozialdemokratischen Bildungskongressen zu hören. Bundeskanzler Gerhard Schröder trat diesen Bedenken gestern in Weimar offensiv entgegen. Während draußen Studenten protestierten, erläuterte er im Pressezentrum seine Definition von Eliten.

    Ich habe keine Schwierigkeiten mit diesem Begriff, wenn man den Begriff begreift als etwas, das ausdrücken soll, dass Elitenbildung in unserem Land nicht qua Geburt gemacht wird, sondern qua Leistung und zwar in jeder Generation qua Leistung. Wir haben deutlich gemacht, dass wir es schaffen müssen in dieser Dekade, mit denen gleichzuziehen, die etwa in Amerika aber nicht nur dort, ich könnte auch die schweizerische eidgenössische Hochschule nennen, die Spitzenleitungen – immer vor einem anderen organisatorischen Hintergrund – Spitzenleistungen in der akademischen Ausbildung ebenso wie natürlich in der Forschung erreichen. Das ist unser Ziel.

    Die Deutschland AG ist international nicht mehr wettbewerbsfähig. Das gilt auch für die Forschung und Hochschulausbildung. Beide Bereiche sind in der Bildungspolitik der letzten Jahre ein Stück weit entkoppelt worden. Die Wettbewerbsfähigkeit in der Forschung sollte dabei eine Reform der Großforschungseinrichtungen verbessern, wobei die Eingliederung der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung in die Fraunhofer-Gesellschaft im Herbst 1998 den Auftakt bildete.

    Fraunhofer-Gesellschaft, Max-Planck-Institute und die Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft sollten besonders zukunftsträchtige Innovationsfelder bearbeiten und in Leitprojekten Deutschlands Forschung wieder nach vorn bringen.

    "Durch Fokussierung wieder international an die Spitze kommen", hieß das Motto der Wissenschaftspolitik.

    Doch diese Fokussierung war auf die Großforschungseinrichtungen beschränkt. Hier sollte Elitebildung statt finden, nicht an den Universitäten. Denn das hätte den Frieden an den Massenuniversitäten nachhaltig gestört. Die Universitäten aber wollten sich zur Überraschung der politischen Planungsstäbe eben nicht zu zwar höheren trotzdem aber schlichten Lehranstalten degradieren lassen. Außerdem wollten die Wissenschaftler in den Großforschungseinrichtungen die enge Anbindung ihrer Projekte an die universitäre Lehre nicht aufgeben.

    Der Reformprozess der Großforschungseinrichtungen kam, wenige Wochen, nachdem Forschungsministerin Edelgard Bulmahn ihn im Oktober 1998 verkündet hatte, ins Stocken. Politiker musste erkennen: Internationale Wettbewerbsfähigkeit, Spitzenleistungen in der Forschung lassen sich nicht durch eine Fokussierung der Großforschungseinrichtungen auf so genannte Leitprojekte erreichen. Die Hochschulen können von diesem Prozess nicht entkoppelt werden. Eine Erkenntnis, die Edelgard Bulmahn heute offensiv vertritt.

    Ich bin zum Beispiel der Meinung, dass wir Spitzenuniversitäten brauchen in unserem Land, nicht nur eine sondern mehrere, die dann weltweit auch in der ersten Liga mithalten können, das ist von großer Bedeutung sowohl für unsere wirtschaftliche Entwicklung aber auch für unsere Gesellschaft insgesamt. Ich halte es auch für wichtig, dass wir ganz klar sagen, dass wir mehr für Forschung und Bildung investieren müssen., das ist nämlich für unser Land so wichtig wie die Luft zum Atmen, wir leben von dem, was Menschen können, was in den Köpfen der Menschen vorhanden ist und deshalb spielt Bildung und Forschung gerade für uns eine so existenzielle Rolle.

    Und weil das so ist, will Bundeskanzler Gerhard Schröder die Diskussion um Eliteuniversitäten gesamtgesellschaftlich führen.

    Wir wollen eine breite gesellschaftliche Debatte in Gang setzen, mit Gewerkschaften, mit Wirtschaft, mit Wissenschaft um die Frage, wie schaffen wir es denn, die Kraft für Innovation zu gewinnen, um Deutschland an der Spitze zu halten und wo es nicht an der Spitze ist, es wieder zur Spitze im europäischen Maßstab und darüber hinaus gelangen zu lassen.
    Forschungs- und Hochschulpolitik ist spätestens seit gestern Abend Chefsache. Gerhard Schröder reagiert damit auf Entwicklungen, vor denen nicht nur der heutige Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans Olaf Henkel, schon vor etlichen Jahren gewarnt hat. Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands, so predigte Henkel immer wieder, entscheide sich in den Labors und Hörsälen der Universitäten.

    Eine Forschungs- und Hochschulpolitik als aktive Standortsicherung wurde von den Vertretern der Wissenschaftsverbände und Universitäten immer wieder gefordert und von der Politik immer wieder gelobt. Doch Wissenschaft und Politik kamen darüber nicht so recht miteinander ins Gespräch. Die strategische Dimension im Wettbewerb der Gesellschaften und Volkswirtschaften wurde einfach unterschätzt. Das soll jetzt anders werden.

    Wie beim Umbau der sozialen Sicherungssysteme, ist allerdings auch der Innovationsteil der Agenda 2010 heftig umstritten. Vom durchsichtigen Kampf um die Meinungsführerschaft, sprechen Vertreter der Opposition, manchen gehen die vom Kanzler vorgestellten Pläne nicht weit genug.

    Nur die vorgeschlagenen zehn Eliteuniversitäten ins Leben zu rufen, beseitige keineswegs den Innovationsstau, unter dem Deutschland leide, entgegnete beispielsweise Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel. Und für Baden-Württemberg Wirtschaftsminister Walter Döring lassen sich die Probleme Deutschlands mit der Innovation nur durch eine radikale Strukturveränderung beseitigen.

    Bildung ist der Schlüssel zu mehr Beschäftigung und zur Sicherung von Beschäftigung. Und da ist die Frage der Reform der dualen Ausbildung, die Verkürzung der Ausbildungszeiten, mehr Autonomie und Wettbewerb der Hochschulen und auch Strukturveränderungen – bis hin zu der notwendigerweise immer wieder zu wiederholenden Forderung: Professoren auf Zeit und ohne Beamtenstatus. Da ist die Frage der Internationalisierung der Ausbildung ebenso wichtig wie die Tatsache, dass wir uns mit vernünftigen Finanzierungsmodellen befassen müssen, die der Einsicht folgen, dass ein Studium nicht mehr zum Nulltarif möglich sein wird.

    Und auch in der scientific community, bei den betroffenen Wissenschaftlern und Forschern, gehen die Meinungen auseinander. Dass fünf oder sechs Elite-Hochschulen – ein deutsches Harvard oder MIT – der nationalen Forschung gewaltigen Schub bringt, erhofft sich etwa der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Professor Ernst-Ludwig Winnacker. Ausdrücklich begrüßt er den Vorstoß von Gerhard Schröder.

    Im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ist die Meinungsbildung dagegen noch nicht ganz abgeschlossen. Generell wird natürlich begrüßt, dass die Forschungspolitik als Chefsache jetzt einen höheren Stellenwert erhält. Allerdings mahnt Stifterverbandspräsident Arend Oetker ja schon seit längerer Zeit, dass Fragen Zukunftsfähigkeit nicht allein Fragen der Forschungspolitik sind.

    Vielleicht ist es notwendig, dass wir uns etwas mehr in Richtung Bildung, nicht nur in der Hochschulbildung, zum Beispiel auch in der Frage der Einstiegsbedingungen für die Hochschulbildung, also der letzten Stufe der Schulbildung engagieren.
    Die Wissensgesellschaft in Deutschland brauche gut ausgebildete Fachkräfte, betont der Stifterverbandspräsident. Um die zu bekommen, müssen wir die Zahl der Studienanfänger und Absolventen erhöhen. Für Arend Otker muss Innovationspolitik bereits in der Schule beginnen.

    Vor einer einseitig geführten Diskussion warnt auch der Saarbrücker Wirtschaftsinformatiker Professor August-Wilhelm Scheer. Er berät nicht nur den saarländischen Ministerpräsidenten in Fragen der Forschungs- und Hochschulpolitik, sondern kann sowohl eine glänzende akademische Karriere als auch erfolgreiche Unternehmertätigkeiten vorweisen. Seine Analyse des Innovationsstaus.

    Die Forschung muss enger mit der Industrie, mit den Umsetzern zusammenarbeiten. Und das ist etwas, was in Deutschland nicht richtig funktioniert. Universitäten sind eben Organisationen wie andere Organisationen auch, wie Krankenhäuser, wie Kirchen, wie Rundfunkanstalten, wie Banken, wie Versicherungen. In ihr arbeiten viele Menschen, die koordiniert werden müssen. Eine Organisation muss durch Ziele gesteuert werden und braucht ein Management, um die Ressourcen.

    Ein großer Teil der Wissenschaftler steht dem gestern in Weimar vorgestellten Innovationsteil der Agenda 2010 skeptisch gegenüber. Die föderale Struktur im Hochschulbereich, durch das Beamtenrecht zementierte Besitzstände gerade der im internationalen Wettbewerb nicht so erfolgreichen Hochschullehrer und die totale Bürokratisierung von Forschung und Lehre werden ihrer Meinung nach eine nachhaltige Strukturveränderung verhindern. Außerdem – sagen Studenten – zielen die Vorschläge in eine falsche Richtung.
    Katja Kluth, Vorsitzende des Astas an der Universität Bonn.

    Ich finde den Gedanken einer Eliteuni überhaupt nicht durchdacht, ich glaube, die Leute haben einfach überlegt, wie kann man den ruf des Hochschulsystems retten, na ja gut, dann versuchen wir ei paar Aushängeschilder zu schaffen und damit retten wir das ganze, ich glaube aber, dass das der völlig falsche Ansatz ist. Was wir brauchen ist eine möglichst breite Finanzierung aller Universitäten, um überall ein gleich gutes Niveau zu haben und ich glaube, dass man mit Eliteunis eine Zwei-Klassen-Bildungsgesellschaft aufmacht, wo die Eliteunis sehr viel Geld zur Verfügung haben und das Niveau an den anderen Unis weiter absinkt.

    Vergleichbar mit den USA, die neben einigen wenigen Superuniversitäten wie Harvard, Stanford oder dem MIT viele Hochschulen haben, die weit schlechter ausgestattet sind als jede deutsche Durchschnittsuniversität. Allerdings – das ist richtig – kommen fast 100 Prozent aller amerikanischer Nobelpreisträger von den wenigen Eliteuniversitäten, die über fast unbegrenzte Mittel verfügen. Bezögen auf die aktuellen Pläne der SPD, sieht die Bonner Studentin schwarz.

    Also, die Ausstattung der Universitäten ist schon jetzt nicht besonders gut, wir haben schlechte Bibliotheken, es fehlt an Computern uns so weiter, und das wird sich bestimmt nicht ändern sondern noch weiter verschlimmern. Wir brauchen eben genau das Gegenteil, die Leute sollen irgend wann mal konkurrieren können und dazu braucht man auch eine vernünftige Ausbildung und vernünftige Lehre und dazu braucht es Geld.

    Und genau das fehlt. 100 Millionen Euro kostet der Ausbau einer guten deutschen Uni zur Elitehochschule – jährlich. Keine deutsche Hochschule kann diese summe aufbringen, die Forschungs- und Institutsetats sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich gekürzt worden. Da stellt sich natürlich die Frage, wie die Regierung den Innovationsteil der Agenda 2010 überhaupt finanzieren will. Edelgard Bulmahn.

    Erstens gibt die Bundesregierung ja erhebliche Mittel für Hochschulen aus, wir haben übrigens unsere Investitionen für Universitäten in den letzten Jahren um 25 Prozent erhöht, wir sollten, denke ich, sowohl die Bundesförderung hier ganz gezielt als Instrument einsetzen, aber andererseits bin ich auch der Meinung, dass die Landesregierungen ihre Hochschulen noch viel stärker leistungsorientiert finanzieren müssen als sie das bisher tun, ich habe das für die außeruniversitäre Forschung in den letzten Jahren konsequent durchgeführt und umgesetzt, aber auch für die Hochschulen ist es ein ganz wichtiger Anreiz, gute Lehre und gute Forschung an ihren Hochschulen zu betreiben und das muss auch honoriert werden, alles andere wäre nicht nur ungerecht sondern würde auch schaden.

    Wie Wettbewerb im universitären Bereich in Deutschland funktioniert, kann übrigens in Bremen beobachtet werden. Auf einem 30 ha großen ehemaligen Kasernengelände hat sich die IUB, die International University of Bremen, nieder gelassen – Deutschlands einzige vom Wissenschaftsrat genehmigte private Hochschule. 581 Studenten aus fast 70 Ländern studieren natur- und geisteswissenschaftliche Fächer. 113 Millionen Euro zahlte der Bremer Senat als Anschubfinanzierung, mehr gab und gibt es nicht. Die Laufenden Kosten werden über Studiengebühren – 15.000 Euro pro Student und Jahr sowie über Drittmittel – gedeckt. Das Auswahlverfahren ist ausschließlich leistungsbezogen: Zunächst wird die Leistung des Studenten/der Studentin überprüft, anschließend die finanziellen Möglichkeiten. Tatsache bleibt, dass die Existenz von Elitehochschulen weitgehend von Geld abhängt. Und da war in Weimar in erster Linie Hans Eichel gefragt. Der Bundesfinanzminister soll von der Innovationsoffensive seines Kanzlers unter fiskalischen Aspekten nicht gerade begeistert gewesen sein.

    So hält sich denn auch das Bundesministerium der Finanzen in diesen Tagen ausgesprochen zurück, wenn nach den angeblich bereits in der Schublade liegenden Plänen für eine Umschichtung im Bundeshaushalt 2005 zu Gunsten der Elite-Unis gefragt wird.

    In Weimar war die Erbschaftssteuer die Favoritin in Sachen Elite-Finanzierung.

    Darüber hat Hans Eichel dem Parteivorstand ziemlich lange berichtet. Es wird auf der einen Seite darum gehen, dass das, was der Bundesfinanzhof von uns verlangt, nämlich eine andere Bewertung vorzunehmen, dass das durchgeführt wird. Im Zuge dessen kann es zu einem verstärkten Aufkommen in diesem Bereich kommen. Es wird auch zu einem verstärkten Aufkommen in diesem Bereich kommen, so der Bundesfinanzminister, auf Grund der schlichten Tatsache, dass es – für die Betroffenen Gott sei Dank – mehr Erbfälle geben wird. Über die Sätze ist hier nicht gesprochen worden.

    Als das Kabinett Schröder gleich nach der gewonnenen Bundestagswahl im Herbst 1998 die Reform der Großforschungseinrichtungen anging, wollte es die notwendigen Strukturveränderungen in der deutschen Forschungslandschaft im Alleingang erreichen.

    Die unionsregierten Bundesländer würden hier nur blockieren, befürchtete die Forschungsplaner in Kanzleramt und Bildungsministerium.

    Auch deshalb blieben bei der stecken gebliebenen Reform des Jahres 1998 die Hochschulen außen vor. Hochschulen sind Ländersache. Und da befürchtete die gerade gewählte rot-grüne Bundesregierung den Widerstand der Unionsländer.

    Inzwischen hat sich gezeigt: Ohne die Länder geht es in Sachen Forschungsreform nicht. Erst recht nicht, wenn gleich zehn Elite-Universitäten ins Leben gerufen werden sollen. Das hat auch Kanzler Schröder in Weimar noch einmal hervorgehoben.

    Die Länder geben sich einstweilen noch zurückhaltend. Doch der Bundeskanzler winkt mit Mitteln für – letztlich länderspezifische – Innovationsfelder. Die müssen allerdings erst noch definiert werden.

    Dafür will Gerhard Schröder am Donnerstag nächster Woche einen Kreis von Wissenschaftlern und Vertretern aus der Industrie ins Kanzleramt einladen, mit dem gemeinsam international bedeutsame Forschungsfelder und die diesbezüglichen Stärken und Schwächen der deutschen Forschung diskutiert werden sollen.

    Ein paar Vorgaben hat der Kanzler allerdings schon gemacht, um die Zusammenarbeit vor allen Dingen mit den unionsregierten Bundesländern zu befördern. Ziel sei es...

    ...Stärken, die wir haben, etwa in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, auch in anderen Bereichen, diese Stärken zu erhalten und zu entwickeln und in anderen Technologien wirklich Spitze zu werden, etwa in der Materialforschung, in der Nanotechnologie, aber durchaus auch in der Biotechnologie.

    Zumindest in Baden-Württemberg ist die Botschaft angekommen. Wissenschaftsminister Peter Frankenberg hat seine Kooperationsbereitschaft in Sachen Elite-Universität bereits signalisiert. Allerdings weiß auch er, dass so ohne weiteres ein deutsches Harvard nicht aus dem Boden gestampft werden kann. Erstens fehlt das Geld, zweites die Mentalität, drittens müssten viele SPD-Genossen über ihren eigenen Schatten springen. Elite und SPD – das passt einfach nicht zusammen – sagen viele Kritiker

    Da widerspreche ich Ihnen, denn ein altes sozialdemokratisches Ideal ist, dass man auch durch Leistung auch einen Aufstieg erreichen kann, dass das auch anerkannt wird und honoriert wird und dass nicht die familiäre Herkunft das Entscheidende ist, dass also nicht die Herkunft das Entscheidende ist, das gilt natürlich auch für Hochschulen.

    Dieses Argument kann Katja Kluth, Studentin und Vorsitzende des Astas der Universität Bonn nicht nachvollziehen,

    Also, ich habe generell ein Problem mit Eliten, ich denke, das ist eher ein Rückschritt als ein Fortschritt, wie es ja von der SPD gewollt ist, ich denke, man sollte eben der gesamten Gesellschaft die gleich Chancen geben und nicht eine Gruppe rauspicken und sagen, ihr habt jetzt mehr Chancen, obwohl die vielleicht nicht mehr können, aber mehr Geld haben.