Dienstag, 19. März 2024

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Britische Band The Pineapple Thief
Progressiv, melancholisch, düster

The Pineapple Thief spielt melancholischen Progressive Rock. Dunkle Stimmung gehöre zu seinem Leben, sagt Bandgründer Bruce Soord. Auf ihrem neuen Album "Your Wilderness" zelebrieren die Briten ihre poppig, progressive Düsterheit. Am Schlagzeug: Gavin Harrison.

Am Mikrofon: Tim Schauen | 23.10.2016
    Studio portraits of UK progressive rock band The Pineapple Thief
    Das zehnte Album brachte den Durchbruch: Bruce Soord (Mitte) und The Pineapple Thief. (Rob Monk)
    Mitte August erschien mit "Your Wilderness" das elfte Studioalbum von The Pineapple Thief, erst seit dem Erfolg des Vorgängers "Magnolia" hat Sänger, Gitarrist, Songschreiber und Produzent Soord seinen Vollzeit-IT-Job an den Nagel gehängt, um sich ganz der Musik widmen - und davon leben - zu können.
    Die acht Stücke von "Your Wilderness" wurden von der Band seperat eingespielt, der Ex-Porcupine-Tree-Schlagzeuger Garvin Harrison produzierte dazu die Drum-Spuren, Bruce Soord hat alles in seinem Studio zusammengefügt und gemischt, wie er im Interview erzählte.
    Songschreiber-Handbuch
    Bruce Soord: "Genau genommen bewegen wir uns in der Szene des Progressive Rock, was natürlich alles bedeuten kann. Es ist schon Rock, aber mit kleinem Einfluss vom Prog Rock der 1970er-Jahre, Bands wie Yes oder Supertramp, aber auch moderner Rock.
    Für mich bedeutet das, das Songschreiber-Handbuch aus dem Fenster werfen zu können. Du kannst machen, was immer Du willst. In den ganzen anderen Genres musst Du so komponieren: Strophe, Refrain, dann der Mittelteil, aber darum muss ich mich zum Glück in progressiver Musik nicht kümmern. Klar, kann manchmal auch im Desaster enden. Darum hat solche Musik in den 70ern auch nicht nur gute Kritik bekommen, wenn sie zu selbstverliebt daherkam, aber es kann auch brillant werden, neu. Und für mich als Songschreiber ist es viel befriedigender, machen zu können, was immer ich will."
    Der Unterschied? Alles dazwischen!
    "Diese ganzen klassischen Rockbands - nehmen wir die Foo Fighters als Beispiel: Sie schreiben einen Song, der wirklich gut ist. Du denkst "Oh, cooler Song", aber zehn Songs später merkst Du, eigentlich suche ich doch noch etwas anders - und das mag ich an Progressiver Musik: es gibt Hooklines, Eingängiges, es gibt einen Refrain und gute Strophen, aber alles dazwischen - das ist der Unterschied!
    Das Konzept von "Your wilderness" ist ein sehr emotionales - es geht um das Leben. Auf dem Cover des Albums sind ja auch eine Frau und ein Kind zu sehen, die sich an den Händen halten, es geht um die Reise dieser beiden, die das Album offenlegt."
    Tourdaten:
    24.1.17 Aschaffenburg
    25.1.17 Oberhausen
    26.1.17 Berlin
    27.1.17 Rüsselsheim
    28.1.17 Dresden
    29.1.17 Hamburg
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung sieben Tag nachhören.