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Bröckelnde Säulen

Hinter den "Säulen der Schöpfung" im Adlernebel verbirgt sich ein Sternkindergarten - drei Säulen aus dunklem Gas und Staub, die neue Sterngeburten ermöglichen und nähren. Diese Säulen, die durch die Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops berühmt wurden, bröckeln langsam. Innerhalb der nächsten tausend Jahre könnten sie komplett verschwunden sein - aufgelöst durch explodierende Sterne.

Von Damond Benningfield | 24.08.2007
    Die Säulen sind Teil einer riesigen Gas- und Staubwolke - Teil des Adler Nebels. In ihm wurden Tausende von Sternen geboren - und es werden noch viele mehr. Die beeindruckendsten Sterne des Nebels sind massereicher, heller und heißer als die Sonne. Ihre Strahlung zerstört langsam die Säulen und löst benachbarte Materieansammlungen aus Gas und Staub auf.

    Diese massereichen Sterne haben ein kurzes Leben und explodieren irgendwann als Supernova. Eine solche Explosion könnte es bereits gegeben haben. Es gibt in dem Nebel einen großen "Leerraum" mit nur noch wenig Gas und Staub. Das Spitzer-Weltraumteleskop fand heraus, dass der verbliebene Staub viel wärmer ist, als er aufgrund der Heizung durch die eingebetteten Sterne sein sollte.

    Es könnte also sein, dass ein massereicher Stern im Adlernebel bereits explodiert ist. Diese Explosion verursachte den leeren Raum und zerbröckelt durch die Schockwellen so langsam die Säulen der Schöpfung. Innerhalb der nächsten tausend Jahre sind sie wahrscheinlich verschwunden. Zurück bleiben dichte Blasen aus Gas und Staub, die in sich zusammen fallen und die Geburt neuer Sterne auslösen. Während die Säulen bröckeln, geht die Schöpfung also weiter.