Donald Trump plant Besuch in Nord-Korea

"Ein rein symbolisches Treffen brächte beide Seiten nicht weiter"

12.02.2018, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Rosenmontagsumzug: Ein politischer Mottowagen zeigt Donald Trump (r), den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten, und Kim Jong Un (l), Machthaber von Nordkorea, bei einem Boxkampf.
Weiter streiten - oder Annäherung? Zwischen Trump und Jong Un bahnt sich ein historisches Treffen an © dpa / picture alliance / Ina Fassbender
Hans-Joachim Schmidt im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke · 09.03.2018
Vielleicht treffen Donald Trump und Kim Jong Un bald aufeinander. Was ist von einem solchen Treffen zu erwarten - besonders nach den zuvor ausgetauschten Drohungen? Trotzdem einiges, ist der Konfliktforscher Hans-Joachim Schmidt überzeugt.
Donald Trump und Kim Jong Un wollen sich treffen - ein schräges, fast schon skurriles Zusammentreffen oder tatsächlich eine politische Chance? Hans-Joachim Schmidt von der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung kann sich die beiden gut zusammen vorstellen:
"Kim Jong Un hat ja schon Politiker diplomatisch getroffen, die ihn besucht haben und mit denen verhandelt. Ich gehe davon aus, dass Kim Jong Un darauf vorbereitet sein dürfte, dass Trump sich eventuell nicht immer diplomatisch verhält."

Clinton traute sich im Jahr 2000 nicht

Eine gute Vorbereitung sei auf beiden Seiten enorm wichtig. Die Amerikaner wollten nukleare Abrüstung, die Nord-Koreaner Sicherheit. "Ich denke, dieses Treffen wird dazu dienen, sich zumindest über ein paar der Fragen zu verständigen - vor allem über die Ziele", sagt er. "Ich könnte mir vorstellen, dass es hier auch Fortschritte gibt." Denn ein rein symbolisches Treffen brächte beide Seiten nicht wirklich weiter.
Auch Präsident Bill Clinton hatte während seiner Amtszeit überlegt, nach Nord-Korea zu reisen - damals noch geführt von Kim Jing Il, Jong Uns Vater. "Leider hat sich Clinton dann doch nicht getraut", erinnert sich Schmidt an den Dezember des Jahres 2000. "Vielleicht hätten wir dann heute eine etwas andere Situation."
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