Dienstag, 16. April 2024

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Erforscht, entdeckt, entwickelt
Das Info-Update

Zoom steht wegen Sicherheitslücken in der Kritik +++ Die Bundesregierung startet eine Aufklärungskampagne zum Mobilfunkausbau +++ Die Spielemesse Gamescom soll auf jeden Fall stattfinden +++ Nutzer von Facebook oder Twitter bekommen mehr Rechte +++ Xerox stoppt die feindliche Übernahme von HP +++ Google veröffentlicht Standortdaten gegen Covid-19 +++ Die Bundesagentur für Arbeit warnt vor Phishing-Mails

Von Lucian Haas | 04.04.2020
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Wochenrückblick aus der IT-Welt – das Info-Update bei „Computer und Kommunikation“ (Deutschlandradio)
Zoom steht wegen Sicherheitslücken in der Kritik
Die Coronakrise hat der Videokonferenzsoftware Zoom einen globalen Boom beschert. Laut Unternehmensangaben schnellten die Zugriffszahlen in den vergangenen drei Monaten von 10 auf 200 Millionen Nutzer täglich nach oben. Allerdings warnen Experten vermehrt vor massiven Sicherheits- und Datenschutzproblemen der Software. Schon mit einfachen Tricks ließen sich unter anderem aus Zoom-Chats heraus Programme auf Windowsrechnern starten oder Zugriffsrechte ausweiten. Zudem werbe Zoom mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Videostreams, was aber gar nicht durchgängig gegeben sei. Zahlreiche Firmen haben ihren Mitarbeitern mittlerweile die Nutzung von Zoom untersagt. Derweil kündigte der Zoom-Chef Eric Yuan in einem Blogbeitrag an, in den kommenden drei Monaten die weitere Entwicklung der Software komplett auf die Behebung der Sicherheitsprobleme auszurichten. Geplant sei auch ein Bug-Bounty-Programm, bei dem Externe für die Meldung von bislang unbekannten Schwachstellen eine Prämie bekommen.
Quelle: Golem, Winfuture

Die Bundesregierung startet eine Aufklärungskampagne zum Mobilfunkausbau
Die Bundesregierung will dabei den Kommunen Argumentationshilfen an die Hand geben, mit denen sie bei ihren Bürgern mehr Verständnis für den Bau neuer Mobilfunk-Infrastruktur vor Ort erreichen können. Das geht aus einem gemeinsamen Schreiben hervor, das Verkehrsminister Andreas Scheuer und Umweltministerin Svenja Schulze an die Kommunen gerichtet haben. Ein Ziel der Kampagne ist es, der in Teilen der Bevölkerung schwelenden Angst vor der neuen Technik mit faktenbasierten Erklärungen zu begegnen – etwa zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Strahlenbelastung durch Sende-Anlagen im neuen 5G-Standard. Denn die geltenden Grenzwerte würden in der Regel weit unterschritten. Hintergrund für die Kampagne ist die Sorge der Bundesregierung, 5G-Skeptiker könnten mit ihrem Einfluss voranschreitende Digitalisierungsprozesse ausbremsen. Die Mobilfunkbetreiber verpflichteten sich derweil gegenüber der Bundesregierung, auch bei Small-Cell-Sendeanlagen mit geringer Reichweite, die mit dem 5G-Standard verstärkt eingesetzt werden, alle vorgegeben Grenzwerte einzuhalten.
Quelle: Agenturen

Die Spielemesse Gamescom soll auf jeden Fall stattfinden
Das hat der Veranstalter Koelnmesse gemeinsam mit dem Branchenverband Game mitgeteilt. Trotz der noch unabsehbaren Entwicklungen in der Coronapandemie soll die Gamescom zum bekannten Datum vom 25. bis 29. August dieses Jahres stattfinden – notfalls in rein digitaler Form. Eine Absage oder eine Verschiebung werde es nicht geben. Derzeit würden die digitalen Formate der Messe mit Hochdruck weiter ausgebaut. Die Gamescom gilt als weltweit größtes Event für Computer und Videospiele mit normalerweise Hunderttausenden Besuchern.
Quelle: Agenturen

Nutzer von Facebook oder Twitter bekommen mehr Rechte
Das Melden von Hasspostings in den sozialen Netzen soll leichter werden. Zugleich sollen sich Nutzer aber auch leichter wehren können, wenn sie sich zu Unrecht sanktioniert fühlen. Das sieht ein Entwurf mit Änderungen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) vor, den das Bundeskabinett beschlossen hat. Jetzt muss der Bundestag noch zustimmen. Den neuen Gesetzesvorgaben nach müssen Anbieter wie Facebook und Twitter den Nutzern künftig für Beschwerden ein leicht bedienbares Meldeverfahren bereitstellen. Das gleiche gilt für ein sogenanntes Gegenvorstellungsverfahren, über das man einfacher Widerspruch gegen Löschungen oder abgelehnte Beschwerden einreichen kann. Bereits Mitte März hatte das Kabinett weitere Neuerungen im NetzDG auf den Weg gebracht. Dazu gehört, dass Betreiber sozialer Netzwerke Morddrohungen, Volksverhetzung und andere schwere Vergehen künftig dem Bundeskriminalamt (BKA) melden müssen.
Quelle: Golem, Agenturen

Xerox stoppt die feindliche Übernahme von HP
Seit November 2019 hatte der Hersteller von Druckern und Kopierern Xerox seinem größeren Konkurrenten HP mehrfach Übernahmeangebote unterbreitet, zuletzt im Wert mehr als 30 Milliarden US-Dollar. Der Verwaltungsrat von HP hatte eine solche feindliche Übernahme stets zurückgewiesen. Nun erklärte Xerox ganz offiziell, die Übernahmepläne aufzugeben. Begründet wurde das mit einer Marktschwäche als Folge der Coronavirus-Pandemie. Die Gesundheitskrise habe die Fähigkeiten des Unternehmens untergraben, die Fusion kreditfinanziert durchzuführen.
Quelle: Golem

Google veröffentlicht Standortdaten gegen Covid-19
Ein Schwimmbad, ein Supermarkt, ein großer Platz, eine Fußgängerzone – Google erfasst für seinen Kartendienst Maps wann sich wie viele Smartphonenutzer, also Menschen, wo aufhalten. Solche Auslastungsdaten stellt Google nun im Kampf gegen das neuartige Corona-Virus bereit. Google veröffentlicht Berichte wie sich die Auslastung über die Zeit verändert hat. In sogenannten "Community Mobility Reports" werden die Daten aggregiert aufgeführt – also jeweils für zum Beispiel Parks, Einkaufszentren, Arbeitsorte oder Bus- und Bahnhaltestellen zusammengefasst. Solche Daten sollen helfen, die Wirkung und Effektivität von Ausgangsbeschränkungen in anonymisierter Weise zu überwachen. Google nennt dabei keine absoluten Zahlen, sondern gibt nur relative Veränderungen in Prozent gegenüber einem Vergleichszeitraum an.
Quelle: Google

Die Bundesagentur für Arbeit warnt vor Phishing-Mails
Im Zuge der Corona-Pandemie sind verstärkt unseriöse Emails im Umlauf, mit denen Betrüger versuchen, unter Angabe eines falschen Absenders an persönliche Daten zu kommen. Aktuell warnt die Bundesagentur für Arbeit vor einem solchen Fall. Unter der Mailadresse kurzarbeitergeld@arbeitsagentur-service.de würden viele Unternehmen angeschrieben mit der Aufforderung, konkrete Angaben zur Person, zum Unternehmen und zu den Beschäftigten zu machen, um Kurzarbeitergeld zu erhalten. Im Absender sei keine Telefonnummer für Rückfragen angegeben. Arbeitgeber sollten auf keinen Fall auf die Mail antworten, sondern diese umgehend löschen. Die Email stammt nicht von der Bundesagentur für Arbeit.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit