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Bundeswehr
Schlechte Ausrüstung gefährdet Seenotrettung

Die Probleme mit der Bundeswehr-Ausrüstung haben Folgen für die Seenotrettung. Momentan ist bei der Marine nur ein Hubschrauber einsatzbereit. Bei Notfällen auf dem Meer kann der Helikopter kaum angemessene Hilfe leisten. Es drohen Verzögerungen von bis zu 25 Minuten.

10.10.2014
    Momentan ist nur ein Hubschrauber vom Typ "Sea King Mk 41" einsatzbereit.
    Momentan ist nur ein Hubschrauber vom Typ "Sea King Mk 41" einsatzbereit. (dpa / picture-alliance / Bodo Marks)
    Die Seenotrettung an der deutschen Küste ist in Gefahr: Bei der Marine ist derzeit nach Informationen von NDR und tagesschau.de nur ein Hubschrauber vom Typ Sea King einsatzbereit. Eine effektive Seenotrettung sei damit unmöglich, warnen Kritiker. Deutschland ist aufgrund eines bereits 1956 abgeschlossenen, internationalen Abkommens verpflichtet, in Nord- und Ostsee bei Notfällen eine "flächendeckende Rettungskette" aufzubauen. Verantwortlich dafür sind einer Verwaltungsvereinbarung zufolge das Bundesverkehrs- und das Bundesverteidigungsministerium.
    Im Notfall Verzögerungen von bis zu 25 Minuten
    Stationiert ist der funktionstaugliche Helikopter für das sogenannte "Search and Rescue", also Such- und Rettungsmissionen, im niedersächsischen Nordholz. An den Außenstellen Helgoland und Warnemünde sind dagegen momentan keine einsatzbereiten Helikopter vorhanden - obwohl die Marine auf ihrer Internetseite schreibt, die Außenstellen seien "ständig besetzt".
    Ein Sprecher teilte auf Anfrage mit, sollte sich die "Materiallage entspannen, könne der Dienst an diesen Außenstellen intensiviert werden". Dass momentan kein einziger einsatzbereiter Sea-King-Hubschauber auf Helgoland stationiert sei, könne im Notfall bedeuten, dass es bei einem Einsatz in der Region zu Verzögerungen von bis zu 25 Minuten kommen könne.
    Ersatz erst 2017
    Der Ersatz für die Sea King durch moderne Hubschrauber vom Typ MH90 Sea Lion ist frühestens für Ende 2017 vorgesehen. Die aktuelle Misere der Seenotrettung durch die Bundeswehr hat ihre Ursache im allgemein schlechten Zustand des gesamten Gerätes der Streitkräfte.
    (tzi/tj)