Mittwoch, 24. April 2024

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Roter Planet zeigt schwaches Sternbild
Mars und die glückliche Rettung der Fische

In diesen Nächten ohne störendes Mondlicht schwimmen die sehr bekannten, aber unscheinbaren Fische über das Firmament. Sie sind derzeit ganz einfach zu finden, weil sie prominente Verstärkung haben: Der rötliche Planet Mars strahlt unübersehbar in den Fischen.

Von Dirk Lorenzen | 19.10.2020
Das Sternbild Fische in einer historischen Darstellung
Das Sternbild Fische in einer historischen Darstellung (Flamsteed)
Das Sternbild selbst ist nur von einem dunklen Ort gut zu erkennen. Am auffälligsten ist ein Oval schwacher Sterne, ein Stück rechts von Mars. Dies ist der eine Fisch. Der andere treibt oberhalb des Planeten. Beide Fische sind durch zwei Ketten sehr blasser Sterne verbunden, die links unterhalb von Mars spitz zusammenlaufen.
Die Sagen und Mythen rund um die Fische spielen am Fluss Euphrat. Offenbar haben die Griechen diese Figur von den Sumerern übernommen. Als die Götter des Olymps den Machtkampf gegen die Titanen gewonnen hatten, gebar die Erdgöttin Gaia Typhon – ein fürchterliches Ungeheuer.
Der Mars und die Fische am abendlichen Südosthimmel
Der Mars und die Fische am abendlichen Südosthimmel (Stellarium)
Pan warnte die Götter vor dem Angriff Typhons, sprang in den Fluss und verwandelte sich in einen Ziegenfisch, der als Steinbock Capricornus am Himmel steht.
Aphrodite versteckte sich mit ihrem Sohn Eros im Schilf am Euphrat-Ufer. Als Typhon sie entdeckt hatte und sich ihnen näherte, rief Aphrodite die Nymphen um Hilfe und watete ins Wasser. Zwei Fische eilten herbei und Mutter und Sohn schwammen auf ihren Rücken in Sicherheit.
Nach einer anderen Version wurden Aphrodite und Eros selbst zu Fischen. So oder so: Die Fische erinnern an eine glückliche Rettung. Die Geschichte mit dem Happy End zeigt der Himmel jetzt Nacht für Nacht im Sternbild mit dem roten Punkt – unserem Nachbarplaneten Mars.