Aus den Feuilletons

Die Grenzen humanitärer Hilfe

Erwachsene und Kinder strecken im Dorf Kotokpa in Benin ihre Hände aus wie in der Erwartung, etwas zu bekommen.
Verteilung von Nahrung der Johanniter-Auslandshilfe im Dorf Kotokpa in Benin. © imago/photothek
Von Adelheid Wedel · 15.08.2018
Die "FAZ" begibt sich auf die Suche nach Rezepten für bessere Hilfe in Zeiten weltweit steigender Not: Der Geschäftsführer der Hilfsorganisation Medico International und Schriftsteller Ilja Trojanow stellen fest, dass nicht mangelnde Hilfsaktivitäten das Problem seien.
"Kann man sich eine Koalition zwischen CDU und Linkspartei auf Landesebene vorstellen?" fragt Tom Strohschneider in der Wochenzeitung FREITAG. Das Thema birgt viel Konfliktstoff. Der "Aufstieg der AfD" bringt das Thema auf die Tagesordnung, denn zu überlegen bleibt: "Wie verhalten sich CDU und Linkspartei für den Fall, dass nur eine Koalition zwischen beiden eine Regierungsbeteiligung der Rechtsradikalen verhindern kann?"
"Es könne", sagte Ende 2007 Lothar Bisky, der damalige Chef der Linken, "Notsituationen geben, in denen es ums Land geht und wo man auch mal mit einer anderen Partei etwas zusammen macht, mit der man sonst wenig zu tun hat." "Was aber wären die inhaltlichen Projekte, die über eine bloße demokratische Notgemeinschaft hinausgehen?", fragt der Autor. Sein Kommentar: "Mag sein, dass die These einer solchen Koalition eine ausführliche Diskussion nicht überlebt. Nur müsste es diese Debatte dann erst einmal geben."

Hilfe kann den Krieg nicht stoppen

"Eine Reise um die Welt auf der Suche nach den richtigen Rezepten" unternahmen Thomas Gebauer und Ilja Trojanow. Sie träumten nicht von neuen Kochrezepten, aber von der Antwort auf die Frage: Wie entwickelt sich Hilfe in Zeiten ihrer wachsenden Notwendigkeit und Dringlichkeit? Zur allgemeinen Verständigung erinnern sie in ihrem Artikel in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG an Basiswissen: "Hilfsbereitschaft ist Ausdruck von Mitgefühl und Menschlichkeit. Allen von uns wurde schon einmal geholfen. Funktionierende Gemeinschaften reagieren auf Missstände mit gegenseitiger Hilfe."
Aber wir wissen: "Mit Hilfe alleine ist der anhaltenden Dürre und Hungersnot in großen Teilen Ostafrikas nicht beizukommen. Hilfe kann den Krieg in Syrien nicht stoppen. Offensichtlich", geben die Autoren zu bedenken, "leidet die Welt nicht an zu wenig Hilfe, sondern an Verhältnissen, die immer mehr Hilfe notwendig machen."
Daraus ergeben sich Fragen: "Welche Strategien werden von Regierungen, NGOs, Aktivisten und Stiftungen entwickelt, um Hilfe sinnvoll und nachhaltig zu gestalten? Welche Fehler werden gemacht, welche Erfolge gefeiert?" Der Geschäftsführer der Hilfsorganisation medico international Gebauer und der Schriftsteller Trojanow setzen sich mit diesen Themen in der FAZ sowie in ihrem Buch "Hilfe? Hilfe! – Wege aus der globalen Krise" auseinander, das noch im August im S. Fischer Verlag erscheint.

Debatte über Zweistaatenlösung in Nahost

"Israels Schriftsteller diskutieren, ob die Zweistaatenlösung noch realistisch ist oder nur eine schöne Illusion." Unter dieser Überschrift versammelt Alexandra Föderl-Schmid in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG eine Reihe von Stimmen aus Israel. Zum Beispiel die von Abraham B. Yehoshua. "In den vergangenen Jahrzehnten war er einer der leidenschaftlichsten Vertreter der Idee, dass nicht nur die Israelis, sondern auch die Palästinenser Anspruch auf einen eigenen Staat haben."
Von der Forderung habe er sich verabschiedet. "Die Zweistaatenlösung sei eine totale Fiktion, obwohl neben den Palästinensern und vielen Friedensaktivisten in Israel auch die Europäer daran festhalten", meint Yehoshua. Er klagt die Europäer an: "Sie halten seit 20, 30 Jahren an dieser Vision fest, haben aber nichts zur Umsetzung beigetragen." Einer der vehementesten Verteidiger der Zweistaatenlösung sei nach wie vor Amos Oz, schreibt die Autorin. Sie beobachtet: "Seit Jahren wird nicht mehr über den Friedensplan verhandelt, inzwischen warten alle auf den amerikanischen Präsidenten, der einen Vorschlag angekündigt hat."

100 US-Medien gegen Trump

Über Donald Trump finden wir auch in anderem Zusammenhang Neuigkeiten. So schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Mehr als 100 US-Blätter drucken an diesem Donnerstag Trump-kritische Leitartikel." Auf Initiative des Boston Globe wollen sie mit dieser Leitartikelaktion ein Zeichen setzen und sich gegen Trumps Attacken gegen die freie Presse wehren. Christian Zaschke schreibt: "Jede Zeitung wird ihren eigenen Text verfassen, doch der Tenor wird jeweils sein: Mit seinen Angriffen auf die Medien untergräbt der Präsident bewusst eine der Säulen der Demokratie."
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