Dienstag, 16. April 2024

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Charles Barkla vor 140 Jahren geboren
Wegbereiter der Röntgenastronomie

Am 7. Juni vor 140 Jahren kam im englischen Widnes Charles Glover Barkla zur Welt. Für seine "Entdeckung der charakteristischen Röntgenstrahlung der Elemente" erhielt er 1907 den Physik-Nobelpreis. Auch wenn er es damals noch nicht ahnen konnte: Sein Fund sollte von größter Bedeutung für die Erforschung des Kosmos werden.

Von Dirk Lorenzen | 06.06.2017
    Der Überrest der Supernova von 1006 heute, beobachtet vom Röntgensatelliten Chandra
    Der Überrest der Supernova von 1006 heute, beobachtet vom Röntgensatelliten Chandra (NASA)
    Charles Barkla hat vor allem an den Universitäten in Liverpool, Cambridge und Edinburgh gearbeitet. Nach der Jahrhundertwende hat er sich der erst kurz zuvor entdeckten Röntgenstrahlung gewidmet.
    Bei seinen Experimenten erkannte er, dass sich Röntgenstrahlung wie normales Licht verhält und dass chemische Elemente auch in diesem sehr energiereichen Bereich charakteristische Spektrallinien zeigen.
    Satelliten zur Beobachtung für Röntgenwellen
    Die Röntgenstrahlung himmlischer Objekte lässt sich auf der Erde nicht erforschen, weil die Atmosphäre sie absorbiert. Daher nutzen die Astronomen seit den 70er Jahren Satelliten, um Röntgenwellen aus dem All zu beobachten.
    Damit haben sie die sehr heißen Prozesse im Kosmos im Blick: etwa die Korona, die Sonnenatmosphäre, das Innere aktiver Galaxien, gewaltige Sternexplosionen, das glühende Gas in riesigen Galaxienhaufen oder die strahlenden Materiescheiben, die um Schwarze Löcher herum laufen.
    Der Physik-Nobelpreisträger Charles Barkla.
    Der Physik-Nobelpreisträger Charles Barkla. Seine Erkenntnisse bei der Röntgenstrahlung nutzen Astronomen bis heute. (LoC)
    Charles Barkla ist 1944 im Alter von 67 Jahren gestorben. Die meisten Röntgenastronomen werden ihn kaum kennen, aber sie nutzen nahezu täglich seine Erkenntnisse.
    Immerhin erinnert seit einigen Jahrzehnten ein kleiner Krater namens Barkla auf der Mondvorderseite an den großen Röntgenphysiker.