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China
Geldgeschenke für Journalisten

In China werden einheimischen Journalisten häufig Geldgeschenke gemacht. Damit werde aber nicht unbedingt die Berichterstattung gezielt beeinflusst, sagte ARD-Korrespondent Steffen Wurzel im Dlf. Es gehe vor allem darum, die Aufmerksamkeit der Journalisten zu erkaufen.

Steffen Wurzel im Gespräch mit Isabelle Klein | 26.03.2018
    Rekordhoch beim Länderfinanzausgleich
    In China bekommen einheimische Journalisten Geldgeschenke. (imago)
    Ob Pressekonferenzen oder Produktvorstellungen: In China ist es üblich, dass einheimischen Reportern Geldgeschenke angeboten werden. Dafür gibt es sogar einen eigenen Begriff: Ein "Hong-Bau" ist ein Umschlag, der Scheine im Wert von umgerechnet 10-30 Euro enthält.
    ARD-Korrespondet Steffen Wurzel hat im Deutschlandfunk über diese Art der Bestechung von Journalisten berichtet. Er sagte, dass er selbst seit Beginn seiner Amtszeit vor zwei Jahren keine Geldgeschenke erhalten habe. Es werde klar zwischen einheimischen und ausländischen Reportern unterschieden.
    Unternehmen erhoffen Aufmerksamkeit
    Unternehemen und Verbände versprechen sich eine größere Aufmerksamkeit für ihre Anliegen, wenn sie Journalisten Geld anbieten. Es könne hingegen kaum darum gehen, die Berichterstattung in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. "In China ist die Berichterstattung sowieso vorgegeben", so Wurzel.
    Der China-Korrespondent betonte auch, dass es von staatlicher Seite in China einen konsequenten Kampf gegen Korruptionen gebe und sich daher chinesiche Behörden nicht an den Geldgeschenken beteiligten.
    Chinas Image im Ausland soll sich ändern
    Generell könnte sich die Wahrnehmung Chinas im Ausland ändern. Die chinesische Regierung hat angekündigt, die staatliche Kontrolle über die Medien zu verstärken und die Aufsicht über Filme, Nachrichten unter einer großen Öffentlichkeitsbehörde zu bündeln. Mit dem Projekt "Voice of China" werde zudem versucht, Chinas Image in der Welt positiv aufzuwerten.