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Christiaan Huygens vor 390 geboren
Der Astronom mit Lichtwellen und Titan

Vor 390 Jahren kam in Den Haag in den Niederlanden Christiaan Huygens zur Welt. Der Sohn einer reichen und einflussreichen Familie wurde einer der bedeutendsten Astronomen und Physiker.

Von Dirk Lorenzen | 14.04.2019
Der Astronom Christiaan Huygens (1629-1695)
Der Astronom Christiaan Huygens (1629-1695) (ESA)
Huygens interessierte sich schon früh für Naturwissenschaften und stellte eigene Linsen und Teleskope her. 1655 entdeckte er mit einem selbstgebauten Fernrohr den Saturnmond Titan.
Damit war Saturn der dritte Planet - nach Erde und Jupiter -, bei dem die Astronomen einen Mond entdeckt hatten. Zudem erkannte Christiaan Huygens als erster, dass Saturn von einem frei schwebenden Ring umgeben ist. Bis dahin war die längliche Form des Saturn im Fernrohr ein großes Rätsel.
Epochales Werk über die Wellentheorie des Licht
Huygens bestimmte die Rotationsdauer des Planeten Mars zu gut 24 Stunden, entdeckte das Trapez aus vier Sternen im Orionnebel und vermutete, dass die Venus von einer Wolkenschicht umgeben sei.
Schnappschuss der Cassini-Sonde: Die Monde Titan und Dione, die Ringe, ihr Schatten und die Wolken des Planeten
Der in Wolken gehüllte Mond Titan vor Saturn, den Ringen und einem weiteren Mond (NASA)
Epochal ist sein Werk "Über das Licht", in dem er 1690 die Wellentheorie des Lichts formulierte. Huygens war der erste, der konsequent versuchte, physikalische Phänomene durch mathematische Gleichungen zu beschreiben.
Erfinder der Pendeluhr
Der große Niederländer hat zudem die Pendeluhr erfunden. Sie war gut drei Jahrhunderte lang die genaueste Art der Zeitbestimmung.
1695 ist Christiaan Huygens im Alter von 66 Jahren gestorben. Europas Weltraumorganisation ESA hat ihn auf besondere Weise geehrt: Die Kapsel, die 2005 auf dem Saturnmond Titan gelandet ist, hieß Huygens.