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Christmasworld 2015
Stofftiergruppe spielt Weihnachtswünsche

Heiligabend ist gerade einmal fünf Wochen her und schon treffen sich Hersteller und Händler von Weihnachtsprodukten auf der weltweit größten Fachmesse in Frankfurt. Dort geht es weniger um Besinnlichkeit, als um das ganz große Geschäft.

Von Michael Braun | 30.01.2015
    300 Schneemänner werden am 23. Dezember 2014 in der Nähe eines Einkaufszentrums in Shenyang, China ausgestellt.
    Deutsche Weihnachtsprodukte verkaufen sich weltweit. (imago/China Foto Press)
    Die musikalischen Weihnachtswünsche kommen aus dem Lautsprecher eines kleinen Podiums. Darauf eine Stofftiergruppe im Smoking, eine goldene Fliege um den Kragen. Das Nashorn spielt Geige, die Giraffe Querflöte, auch Posaune und Cello sind vertreten. Sie kommen aus der Normandie, aus der Werkstatt Creation Michel Taillis. Carole Devaux sagt, das gleichartige Bärenorchester hinten in der Ecke gebe es auch noch, aber die fünf unterschiedlichen Kumpanen seine neuer und gefragter:
    "Wir haben es in große Hotels verkauft, in Kaufhausketten und Boutiquen, in ein Geschäft für luxuriöse Bekleidung in Paris. Das kommt gut an. Und wir hoffen auch 2015 auf großen Erfolg mit diesem Orchester."
    2,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr umgesetzt
    Es geht hier natürlich ums Geschäft auf der Christmasworld. Fast 2,8 Milliarden Euro hat die Branche im Weihnachtsgeschäft 2014 mit sogenannten Weihnachts- und Festartikeln umgesetzt. Das Weihnachtsgeschäft 2015 hat schon im August vorigen Jahres begonnen. Da wurden neue Farben und Designs festgelegt. Jetzt, im Januar, wird es Zeit zum Ordern. Bis April, sagt Marcus Scheffler, Verkaufsleiter bei Thüringer Glasdesign, müssten die Aufträge geschrieben sein:
    "Und diese Zeit brauchen wir auch, um die Vorlaufzeit zu haben, um bei uns in Deutschland zu produzieren, die Aufträge zu sammeln. Und natürlich auch das Fernostgeschäft muss irgendwann abgegeben werden, ja, dass es produziert werden kann."
    Installationen in die Welt
    Deshalb die Messe jetzt. Es gibt alles: Gewürzständer, faltbare Buden für den Weihnachtsmarkt und ganz viel Dekoratives, gern technisch aufgepeppt wie etwa den Baumschmuck aus geschliffenen Acrylglastalern mit gelaserten 3D-Hologrammen. Groß sind die Stände der Beleuchtungstechniker, die damit in Kaufhäusern, Unternehmen und im öffentlichen Raum Lichtgeschichten erzählen, die etwa vom Kolibri, der in eine Blume pickt und deren Farbe in sich aufnimmt. Klaus Mark verkauft aus der Nähe von Innsbruck heraus solche Installationen in die Welt. Und verändert sie damit:
    "Es gibt ein gutes Beispiel, das ist Salerno an der Amalfiküste. Das ist ein typischer Sommertourismusort. Und die sind zu uns gekommen und haben gefragt: Was können wir im Winter machen? Und dann haben sie sich für sich entschlossen, sie werden die Weihnachtsdestination in Süditalien. Und haben dann mit uns ein Konzept entwickelt, was die ganze Stadt beinhaltet, Shoppingcenter beinhaltet, den öffentlichen Raum beinhaltet. Die haben über 10,5 Millionen Euro ausgegeben in den letzten fünf Jahren. Aber auf der anderen Seite waren dort vorher 400.000 Besucher und sind heute 4,5 Millionen Besucher."
    Schwieriger griechischer Markt
    Städtebeleuchtung am Stand von Paleohorinos Giannis: Laternenschmuck für London, blinkende Blüten für die Vereinigten Arabischen Emirate. Export sei sein Geschäft, sagt er, und es sei nie leicht gewesen mit seinen Regierungen:
    "Die Politik in Griechenland hat noch nie den Unternehmern geholfen. Das ist kein aktuelles Problem. Es war in den vergangenen Jahren schon so. Wir sind Exporteure. Wir verkaufen nichts in Griechenland. Der griechische Markt ist ein schwieriger Markt. Wir sind froh, dass wir zu hundert Prozent exportieren. Und wir wollen im Euro bleiben. Hoffentlich geht das gut mit der neuen Regierung. Hoffentlich."