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Comedy und Magie

Unter dem Namen Topas ist er ein weltberühmter Magier. Comedy macht er unter seinem bürgerlichen Namen. Nach "Gerät außer Kontrolle" meldet sich Thomas Fröschles mit seinem zweiten Soloprogramm auf der Bühne zurück.

Von Helga Spannhake | 01.03.2012
    "Frosch mit Ohren" ist mein neues Comedyprogramm."

    "Ich hab begonnen als Illusionist, ab jetzt sage ich nur die Wahrheit - in dem Programm auf jeden Fall."

    "Ich heiße Thomas Fröschle – tatsächlich und ich seh eben aus wie ein Frosch mit Ohren und deswegen heißt das Programm so. Und es wird ein bisschen beschrieben wie das Leben als Zauberkünstler ist und das Leben überhaupt mit vielen Beobachtungen aus dem Alltag."

    Für Thomas Fröschle alias Topas gehören dazu die Themen Sex-Appeal, Schlafen im Auto und Atemnot in Parfümabteilungen, ebenso wie die Frage, warum es von E.T. nie einen zweiten Teil gab:

    "Da wäre er wahrscheinlich mit Familie gekommen. Guten Tag mein Name ist E.T. das ist mein Bruder F.T. Das ist mein Schwager I. T., der macht die Computersachen bei uns."

    Das neue Programm hat Fröschle komplett selbst geschrieben. Für die Bühnen-Umsetzung hat er sich allerdings von Freund und Kollege Helge Thun helfen lassen:

    "Ich seh halt von außen viel mehr das, was wirklich komisch ist. Und ich kann dann sagen, hier an der Stelle kannst du dir mehr Zeit lassen, das kannst du größer ausspielen. An der Stelle muss mal der Rhythmus schneller sein. Aber letztendlich weiß man als Regisseur auch nicht so viel, weil bei der Comedy ist es immer ein Schuss ins Dunkel und die Wahrheit ist immer erst auf der Bühne vor Publikum."

    Auch wenn "Frosch mit Ohren" bereits Fröschles zweite Comedy-Show ist, ganz ohne Zaubern möchte er als Comedian auch nicht sein:

    "Der Zauberkünstler entführt in die Welt der Illusion. Da ist alles möglich. Es wird quasi mit Tricks und Täuschungstechniken ins Wunderbare übertrieben. Und bei Stand Up Comedy geht es fast ums Gegenteil. Wir stellen die Gemeinsamkeiten fest, wie geht es uns beim Pizza bestellen, beim ins kalte Wasser steigen als Männer im Hotelpool, wie geht es uns wenn wir einen Schlüsseldienst brauchen und so was alles."

    Dass Fröschle dem Publikum wirkliche nahe kommt, dauert allerdings eine Weile. Thomas Fröschle wirkt zu Beginn in seiner Rolle als Stand-Up-Comedian noch etwas zurückhaltend und steif. Wirklich komisch wird es erst, wenn er beim Geschichten erzählen auch seine Gestik und Mimik, seine mitreißende körperliche Komik einsetzt. So schlüpft er zum Beispiel brillant und blitzschnell in verschiedene Musikerrollen bei einem fiktiven Soundcheck.

    Und spätestens, wenn Thomas Fröschle seine "Nürnberger Schere" benutzt, erreicht er das Publikum dann mühelos: Über dieses filigrane ausfahrbare Gebilde mit Mikrofon am Ende spricht Thomas Fröschle gezielt Zuschauer an:

    "Was machen sie beruflich?"
    "Ich bin Unternehmensberaterin."
    "Unternehmensberaterin -ah. Da gehen die Diskussionen los im Saal. Unternehmensberaterin, weischt du wasch das isch? Da war mal bei uns eine, die hat gemeint, sie weiß alles besser, ist das eine Unternehmensberaterin?"

    Den letzten Schliff gibt Thomas Fröschle seiner Show dann wieder als zweifacher Zauber-Weltmeister - mit einem unglaublichen Kartentrick:

    "Ja, ich mach einen Kartentrick – ist ein großes Kartenspiel."

    Mit einer Kettensäge schneidet er aus Holz genau die Karte zu, die eine Dame aus dem Publikum vorher aus einem Kartenspiel gezogen hat. Eine grandiose Illusion, über die sicher noch manch ein begeisterter Premierenbesucher auf dem Heimweg gegrübelt hat.