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Das Milliarden-Geschäft mit den Superhelden

Sie heißen Spiderman, Captain America, Iron Man oder X-Men. Mit den Comic-Figuren aus dem Reich des Marvel-Verlags verdient die Filmindustrie Milliarden. Und es sieht alles danach aus, als ob auch der neue Kinofilm "Guardians of the Galaxy" da keine Ausnahme wäre.

Von Philip Banse | 28.08.2014
    Zahlreiche Sammlerstücke von Marvel-Comics
    Der Marvel-Verlag hat noch viele Superhelden im Repertoire. (picture alliance / dpa)
    "Folgender Deal: Unsere Welten stehen einer unaufhaltsamen Bedrohung gegenüber. Verrottet im Gefängnis oder helft uns die Galaxie zu retten."
    "Guardians of the Galaxy" startet heute in deutschen Kinos. Der Actionfilm über einen lebenden Baum, einen waffenvernarrten Waschbären und den selbstbewussten Abenteuer Peter Quill ist das jüngste Werk aus der Superhelden-Schmiede Marvel.
    "Sie nennen sich selbst die Guardians of the Galaxy."
    "Was für ein Haufen Arschlöcher."
    Der 75 Jahre alte Comic-Verlag Marvel hat die Rechte an rund 8.000 Superhelden, darunter Spider-Man, the X-Men, Iron Man, Hulk, Silver Surfer und eben die "Guardians of the Galaxy". Der Film, der heute in die deutschen Kinos kommt, ist die 34. Verfilmung eines Marvel-Comics der letzten 16 Jahre. Zusammen haben diese Comic-basierten Kinofilme 4,5 Milliarden Dollar gekostet und mehr als 15 Milliarden eingespielt - Einsatz verdreifacht also. Deswegen hat sich vor fünf Jahren Disney das Marvel Imperium gekauft und macht die Superhelden auf viele Arten zu Geld, erklärte Disney-Chef Bob Iger auf CNN:
    "Wir sehen diese Filme als Franchise, das bedeutet, sie sind nicht nur als Film zu monetarisieren: Es gibt eine riesige Merchandise-Produktreihen mit Tassen, Bettwäsche und Plastikfiguren, wir haben Computerspiele, wir machen aus den Filmen auch Fernsehe-Serien auf unseren TV-Kanälen. Wir machen Captain America 2, Iron Man 3 - das sind alles Möglichkeiten alles aus diesen großartigen Comic-Charakteren raus zu holen."
    "Guardians of the Galaxy" hat 170 Millionen Dollar gekostet und in den USA schon nach einem Monat fast 500 Millionen eingespielt. Der kommerzielle Erfolg liegt auch darin begründet, dass die Filme einerseits die Massen erreichen, aber gleichzeitig die Hardcore-Fans zufriedenstellen, die jedes biografische Detail der Superhelden kennen:
    "Wunderschön, urteilen die Kritiker des Comic-Podcasts Ihnatko Almanac über 'The Avangers'. Die ganze letzte Hälfte ist ein einziger actiongefüllter Nerd-Orgasmus. Ich gebe dem Film 9 von 10 Punkten."
    Für Disney-Chef Iger ist das Risiko der teuren Produktionen überschaubar:
    "Glücklicherweise haben wir einen sehr interessanten Markt, weil es immer mehr Kinos gibt, vor allem in den Schwellenländern, etwa in China. Wir können diese teuren Filme machen, weil es immer mehr Möglichkeiten gibt, sie zu monetarisieren."
    Wie verbunden Disney-Chef Iger seinen Superhelden ist, demonstrierte er bei der IceBucket Challenge, bei der sich Menschen Eiswasser über den Kopf gießen um auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen. Ider forderte gleich zwei seiner Helden aus dem Marvel-Universum auf, es ihm gleich zu tun.
    "Peter Quill, Tony Stark. Here we go! Ahhhhhh, that's cold."