Freitag, 29. März 2024

Archiv


Cookies erlauben, ja oder nein?

Internet.- Cookies sind Fluch und Segen zugleich. Zum einen sollte man sein Surfverhalten nicht von ihnen ausspionieren lassen, auf der anderen Seite erleichtern sie den alltäglichen Umgang mit dem Internet. Sollten die digitalen Kekse von Internetnutzern also grundsätzlich zugelassen werden oder nicht?

Von Maximilian Schönherr | 14.04.2012
    Jeder Browser bietet bei den Sicherheits- oder Privatsphäreneinstellungen die Möglichkeit an, den Empfang dieser kleinen Daten generell zuzulassen oder generell zu verweigern oder nur für bestimmte Webseiten zu erlauben.

    Ich surfe jetzt mal über die Suchmaschine eine Webseite an, die mir etwas über die Programmierung von Cookies sagt. Normalerweise lande ich jetzt einfach auf dieser Seite; weil ich aber Cookies nur in Sonderfällen zulasse, fragt mich der Browser, in diesem Fall Firefox:

    "Die Webseite soundso, die Sie gerade ansurfen wollen, möchte ein Cookie setzen. Das Cookie heißt "_utma", dann eine lange Ziffernfolge, und es ist nur eine Minute gültig. Wollen Sie es jetzt und für jeden späteren Besuch dieser Seite "erlauben", oder nur für diesen einen Besuch erlauben, oder generell ablehnen?"

    Ich lehne ab, denn ich habe gute Erfahrung damit gemacht, dass man Cookies gut ablehnen kann und trotzdem weiterkommt, und auch diese Seite hier kann ich jetzt problemlos aufrufen. Lese da übrigens, ich übersetze mal aus dem Englischen, einen interessanten Satz:

    "Wir als Cookie-Programmierer sollten uns keine Sorgen machen, dass sehr viele Anwender anfangen, Cookies abzulehnen, denn so viel Funktionalität des Webs beruht nun mal auf Cookies."

    Gut, da bin ich eben eine Ausnahme. Das ist jetzt natürlich die Sicht der Programmierer von Cookies und der Betreiber von Webseiten. Die möchten gerne, wenn ich auf eine Werbung oben rechts klicke, in das Cookie reinschreiben: Der hat auf die Werbung von dieser Firma geklickt, und wenn ich dann einmal auf die Seite der Firma gehe, wird das Cookie wieder ausgelesen, und die Firma merkt dann: Aha, der war tatsächlich vorher auf der der Seite gewesen, hat diese Werbung gelesen. Sehr kompliziert.

    Jetzt surfe ich mal die "New York Times" an, da habe ich einen Account, bin also registriert, um die Artikel überhaupt lesen zu können. Ich hatte dafür vor langer Zeit einmal alle Cookies dort erlaubt, und siehe da, ich bin sofort eingeloggt und kann die Leitartikel lesen.

    Jetzt gehe ich mal auf eine Webseite für Online-Computerspiele, da werde ich mit Cookies bombardiert. Und wenn ich sie alle ablehne, eins nach dem anderen, da kommt noch ein zwölftes Cookie, das lehne ich auch ab – dann kann ich die Seite gar nicht richtig sehen. Sie bleibt halb weiß und lädt ewig weiter.