Freitag, 29. März 2024

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Das 1. Violinkonzert von Max Bruch
Zwischen Brillanz und Plüsch

Max Bruch mochte sein erstes Violinkonzert g-Moll von 1867 nicht besonders. Und er fühlte sich zu Unrecht auf ein einziges Werk reduziert. Für Geigenvirtuosen gehörte es jedoch bald zu den Favoriten und avancierte zu einem Evergreen des romantischen Violin-Repertoires.

Von Norbert Hornig | 18.01.2018
    Der österreichische Violinist und Komponist Fritz Kreisler mit seiner Geige (undatierte Aufnahme). Er wurde am 2. Februar 1875 in Wien geboren und starb am 29. Januar 1962 in New York. |
    Der Geiger Fritz Kreisler war 1925 der erste, der Bruchs Violinkonzert Nr.1 g-Moll einspielte (picture-alliance / dpa)
    Max Bruch tat sich anfangs schwer mit seinem so berühmt gewordenen ersten Violinkonzert. Er war verärgert darüber, dass die Geiger es seinen anderen Konzerten immer vorzogen. Aber es verwundert nicht, dass der Komponist gerade mit dem g-Moll-Violinkonzert seinen größten bleibenden Erfolg erzielte.
    Es gilt als das leichteste unter den romantischen Violinkonzerten des 19. Jahrhunderts und ist zugleich eines der wirkungsvollsten. Jeder Geiger hat das Werk im Repertoire. Gerade wegen des so eingängigen lyrischen "Adagio", das in Wunschkonzerten oft einzeln erklingt, ist es so beliebt.
    Am 7. Januar 1868, als vor 150 Jahren, wurde das Konzert in einer revidierten und heute gültigen Fassung von dem Widmungsträger Joseph Joachim in Bremen uraufgeführt. Nach der Ersteinspielung mit Fritz Kreisler von 1925 entstand eine unübersehbare Zahl von Aufnahmen, die das Werk aus allen erdenklichen Blickwinkeln beleuchten.