Mittwoch, 24. April 2024

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Das belgische Dilemma

Seit 180 Jahren, seit der Gründung des belgischen Staates, führen Flamen und Wallonen eine schwierige Beziehung. Belgien sei ein Unfall der Geschichte, sagen selbst führende Politiker.

Mit Reportagen von Alois Berger. Am Mikrofon: Thilo Kößler | 09.04.2011
    Vor allem auf flämischer Seite fühlen sich viele Menschen unwohl in diesem Land, in dem die Gegensätze sichtbar größer werden - sie schotten sich zunehmend ab und drängen auf Trennung.

    Seit flämische und französischsprachige Parteien in immer matter werdenden Anläufen an der Bildung einer belgischen Regierung scheitern, ist auch die Auflösung des belgischen Staates kein Tabu mehr, sondern eine ernstzunehmende Option.

    Doch eine Scheidung ist vor allem wegen der zweisprachigen Hauptstadt Brüssel hochkompliziert. Und nicht alle Belgier sind Separatisten - viele von ihnen halten an der Einheit ihres Landes fest.

    Beiträge:

    1) Die Kulturgrenze am Gartenzaun - In Sint Joris Weert läuft die niederländisch-französische Sprachgrenze mitten durch den Ort

    2) Der Nachwuchsspalter - Der Student Tom De Vits strebt mit der Neuen Flämischen Allianz das Ende Belgiens an

    3) Eine Grundschule mit unsicherer Zukunft - Die Schule La Fermette liegt im ideologischen Kampfgebiet

    4) Ein wallonischer Professor baut vor - Gegen Unabhängigkeit aber für ein eigenes Außenministerium

    5) Der Irrtum der Geschichte - Anne-Marie Kokken ist eine französisch-sprachige Flämin in Antwerpen

    6) Der fröhliche Gesamtbelgier - Der Kabarettist Bert Kruismans nimmt Flamen und Wallonen aufs Korn

    Literatur:
    Geert Van Istendael "Het Belgisch labyrint",
    De Arbeiderspers, Amsterdam - Antwerpen (2'35)