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Das Digitale Logbuch
BeerWare

So ein Computer hat jede Menge Ware zu bieten: In der Hardware steckt viel Software und leider oft auch Adware und Bloatware. Wer es ganz schlecht erwischt, der hat auch Malware. Da hilft vielleicht nur noch Beerware - ja, die gibt es wirklich.

Von Achim Killer | 08.08.2015
    Bedienungen bei der Eröffnung des 180. Oktoberfests am 21.09.2013 in München (Bayern) mit Bierkrügen.
    Da kommt Freude auf: Wer hat so viel BeerWare bestellt? (dpa / picture alliance / Frank Leonhardt)
    Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine "ungeheure Warensammlung", die einzelne Ware als seine Elementarform. - Karl Marx, Das Kapital, 1. Kapitel: Die Ware. Hardware und Software wären demnach die Elementarformen in der Informationsgesellschaft. Freeware gibt's auch noch. Ist schön. Mag eigentlich jeder. Ist aber manchmal eher Adware, keine nützliche Software, sondern Werbe-Müll. Und wenn erst noch herausgefunden werden muss, für welchen Müll geworben werden soll, dann heißt das Spyware. Vorinstalliert wird daraus Bloatware, Blähware, damit werden Smartphones und Tablets ab Werk aufgebläht. Crapware sagt man dazu auch. Und von da ist's dann nicht mehr weit zu Malware. Ransomware beispielsweise, die Lösegeld erpresst. Oder Scareware, die einen erschreckt, damit man Crapware installiert.
    Wäh! Das ist doch alles Cheeseware. Manche sagen auch dazu: Shitware. Und warum ist das so? Weil: "Wer das Geld bringt, kann die Ware nach seinem Sinne verlangen." - Nee, nicht Karl Marx. Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Am Geld liegt's also. Aber da gibt's ja auch noch Beerware. Da bittet der Programmierer um eine kleine Zuwendung – nicht viel, grad', dass es halt für ein Bier reicht. Das ist doch die Lösung: Wer sich mit Bier bezahlen lässt, der schreibt bestimmt keine Coasterware, Software, die man besser nicht installiert, sondern die CD lieber als Bierdeckel benutzt. Weil: Für Costerware bekommt man kein Bier. Und wenn man ein Bier bekommt, dann braucht man den Bierdeckel selbst.