Dienstag, 23. April 2024

Archiv


Das Digitale Logbuch: McSpion

Eigentlich war es gut gemeint. Die japanischen Kunden der Fastfood Kette McDonalds sollten durch einen MP3-Player erfreut werden. Für einen Wettbewerb wurden 10.000 dieser kleinen Musikabspieler ausgelobt. Ob die Gewinner mit den zehn vorinstallierten Liedern glücklich wurden ist allerdings zweifelhaft.

Von Heinz Schmitz | 21.10.2006
    QQpass heißt der Trojaner, der im Gewinn enthalten war. An den Rechner angeschlossen begann er sofort seine Spionagetätigkeit und klaute Passwörter. Nicht dass McDonalds seine Gewinner ausspionieren wollte, aber so schnell kann der digitaler Überfall eines Hackers erfolgreich sein. Der Hamburger Lieferant steht nicht alleine. Auch beim Kulthersteller Apple war eine Lieferung iPods mit einem Windows Schädling verseucht.
    Sie werden jetzt denken: So ein Quatsch! Das ist ja weit weg. Im fernen Asien. Mir schenkt ja keiner einen MP3-Player. Und außerdem bin ich vorsichtig. Aber da gab es einen ganz einfachen Versuch. In einem Unternehmen wurden zehn USB-Sticks einfach liegen gelassen - kommentarlos. Auf ihnen war ein kleines Programm installiert. Sobald der Stick in einen USB-Port einsteckt wurde sendete er per Internet ein kurze Nachricht nach Hause. Von den zehn portablen Massenspeichern meldeten sich sieben zurück!
    Da hätte ja auch ein Trojaner drauf sein können, der kurzerhand die Festplatte löscht, ein ganzes Firmennetz verseucht oder alle Mails der Freundin an die Ehefrau weiterleitet. So ein Leichtsinn? Aber, wie reagieren Sie, wenn morgens auf Ihrem Schreibtisch ein USB-Stick liegt? Mal sehen was drauf ist? Mal sehen wem der gehört? Ich weiß, jeder Vergleich hinkt – aber: Wenn ein frisch eingepackter Hamburger - noch warm - zusammen mit einer fest verschlossenen Flasche Cola einfach so auf der Parkbank liegt - wäre das ein Mittagsmahl erster Wahl?