Angefangen hat es 2006. Da muss eine Tuberkulose-Epidemie im Mobilfunk umgegangen sein. Die Gadgets sind immer kleiner geworden, schmaler - magerer. Und ein wortgewaltiger Fachzeitschriften-Redakteur hat deshalb das disease paradigm entdeckt, das Krankheitsparadigma. "Handys mit Schwindsucht" hat er damals getitelt. Quasi: TBC - als Kinderkrankheit moderner Telekommunikationsendgeräte.
Und bei Handys geht es recht schnell: Gleich auf die Kinderkrankheiten folgen die Degenerationserscheinungen: das iPhone. Das iPhone ist ein Mode-Artikel wie Louis-Vuitton-Täschchen. Klar, dass die Dinger anfällig für Modekrankheiten sind.
Die vom iPhone 6 heißt Touch disease - auf Deutsch "Flacker-Krankheit". Das erste beängstigende Symptom ist ein leichtes graues Flackern am oberen Displayrand. Der "gray bar of death", wie die Handy-Doktoren von iFixit das nennen.
Und dann schlägt es voll zu, das Bendgate. Nach dem Antenna-Gate, dem Update-Gate und dem Chip-Gate noch'n Schicksalsschlag für all die Gläubigen, die St. Steve um Heilung anflehen. Das iPhone verbiegt sich im Louis-Vuitton-Täschchen und trägt schwere innere Verletzungen davon.
Es folgt der gray bar of death, dann die totale Paralyse. Der Patient reagiert nicht mehr - Exitus.
Da müsste jetzt doch eigentlich die Konkurrenz zuschlagen, sollte man meinen, Samsung. Aber die können nicht. Deren Note 7 hat einen Burnout.