Wir in Bayern sind schon immer etwas tiefsinniger gewesen als die anderen, nur die Angie vielleicht nicht so sehr, unsere liebe Kollegin, die am Wochenende die Roboter unten in der Fabrikhalle abstauben muss.
Neuerdings haben wir einen Hund, natürlich einen Roboterhund, das Peterl. Dem hat unser Chefprogrammierer, der Herr Singh, leicht übertriebene Eigenschaften eingepflanzt. Zum Beispiel ist das Peterl total treu und so unterwürfig, dass ihn die Angie gar nicht loskriegt. Der Depp von Hund hängt so an ihr dran - wenn er nur einmal zubeißen würde! Scharfe Zähne aus Kohlefaser haben wir eingebaut, aber er nutzt sie nicht. Auch nicht jetzt, da ihn die Angie ins Planschbecken wirft.
"Angie, bist du noch bei Sinnen? Du kannst doch nicht den Roboterhund ins Wasser schmeißen!"
"Geht doch!" sagt die Angie und wiegt ihren Kopf langsam über dem Pool in der Fabrikhalle hin und her.
"Warum wackelst du denn so mit dem Kopf, Angie?"
Und das sehe ich, dass nicht nur die Angie mit dem Kopf hin und her wackelt, auch die Roboter beugen sich, schauen ins Wasser, mal aus diesem, mal aus jenem Winkel, wo das Peterl herumschwimmt, schon halb tot.
"Was ist denn da los? Was schaut ihr so? Ist das abgesprochen, das das Hündchen jetzt ersäuft?"
"Komm her, schau rein ins Wasser: Wenn du deinen Kopf so drehst, siehst du den Köter anders als wenn du deinen Dickschädel so drehst", sagt die Angie.
Wie lange es bei mir gedauert hat, bis der Groschen gefallen ist! Natürlich sieht das Peterl unterm Wasser aus verschiedenen Blickwinkeln anders aus - ein Hologramm! Der Herr Singh hat immer wieder gesagt, wir müssen mit unserem bayerischen Tiefsinn einen tiefen Blick entwickeln, ein Hologramm machen, vielleicht auch für die nächsten Handys!
Wir recht die Angie wieder hat. Und sie wäre natürlich nicht die Angie, wenn sie das Peterl nicht wieder herausholen, abtrocknen und neustarten würde. Schau, der blinzelt schon wieder. Und, ja spinne ich? Der beißt die Angie in die Wade! Ein Wadlbeißer.