Der Wunsch nach Gerechtigkeit ist biologisch tief verankert, so dass alle Kulturen, aber auch sozial lebende Tiere meist nach dem Motto verfahren: behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest. Religionen haben diese Ethik nicht erfunden, sie fassen sie lediglich in Worte und Gebote. Wenn Gesellschaften nach dieser Ethik des Guten verfahren, sind sie in der Evolution erfolgreicher, als Gemeinschaften, bei denen der Kampf jeder gegen jeden im Mittelpunkt steht.
Dennoch ist die Sichtweise vieler Menschen eine andere, wie viele Beispiele und auch Umfragen, die in diesem Buch zitiert werden, belegen. Die große Mehrheit sieht sich selbst als altruistisch, hält aber andere, nicht bekannte Personen für überwiegend egoistisch. Genau diese Einstellung ist das Erfolgsrezept der Evolution. Sie führt zur Vorsicht vor dem Fremden und gewährleistet so Sicherheit, auch wenn die ganz große Mehrheit der Fremden Gewalt, Diebstahl und Betrug ebenso ablehnt wie man selbst.
Besonders überzeugend ist dieses Buch, wenn es allgemeine Thesen mit Beispielen aus dem Alltag belegt. Es zitiert aber auch zahlreiche Studien aus Naturwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Ökonomie. Dann ist den Gedankengängen manchmal etwas schwieriger zu folgen. Gelegentlich wünscht man sich eine Hinterfragung der Einzelergebnisse aus der Wissenschaft, besonders wenn sie aus Umfragen stammen.
Hervorzuheben ist, dass der Autor oft verschiedene Sichtweisen erwähnt und beschreibt, ohne sie von vornherein zu diskreditieren. So erhält der Leser eine umfassende Einführung die Welt des Guten wie des Bösen, und das alles ohne erhobenen Zeigefinger.
Rolf Degen: Das Ende des Bösen. Die Naturwissenschaft entdeckt das Gute im Menschen
ISBN 978-3-492-05031-9
Piper Verlag, 290 Seiten, 19,95 Euro
Dennoch ist die Sichtweise vieler Menschen eine andere, wie viele Beispiele und auch Umfragen, die in diesem Buch zitiert werden, belegen. Die große Mehrheit sieht sich selbst als altruistisch, hält aber andere, nicht bekannte Personen für überwiegend egoistisch. Genau diese Einstellung ist das Erfolgsrezept der Evolution. Sie führt zur Vorsicht vor dem Fremden und gewährleistet so Sicherheit, auch wenn die ganz große Mehrheit der Fremden Gewalt, Diebstahl und Betrug ebenso ablehnt wie man selbst.
Besonders überzeugend ist dieses Buch, wenn es allgemeine Thesen mit Beispielen aus dem Alltag belegt. Es zitiert aber auch zahlreiche Studien aus Naturwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Ökonomie. Dann ist den Gedankengängen manchmal etwas schwieriger zu folgen. Gelegentlich wünscht man sich eine Hinterfragung der Einzelergebnisse aus der Wissenschaft, besonders wenn sie aus Umfragen stammen.
Hervorzuheben ist, dass der Autor oft verschiedene Sichtweisen erwähnt und beschreibt, ohne sie von vornherein zu diskreditieren. So erhält der Leser eine umfassende Einführung die Welt des Guten wie des Bösen, und das alles ohne erhobenen Zeigefinger.
Rolf Degen: Das Ende des Bösen. Die Naturwissenschaft entdeckt das Gute im Menschen
ISBN 978-3-492-05031-9
Piper Verlag, 290 Seiten, 19,95 Euro