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Das Kopftuch

Kopftuch tragende Muslime gehören in Deutschland zum Alltag. Eigentlich sollte man meinen, dass sich die Menschen daran gewöhnt haben. Doch das Gegenteil ist der Fall. Heftiger denn je tobt ein Streit, der bis hin zu höchstrichterlichen Instanzen ausgefochten wird.

Von Reinhard Baumgarten | 22.08.2007
    Ammar 114, ein zum Islam konvertierter Rapper aus Äthiopien:

    "Schwester, diese Zeilen gehen raus an Dich
    Du verdeckst Deine Schönheit
    Machst sie nicht öffentlich
    Und das aus Liebe zu Allah
    Aus Liebe zum Koran
    Doch sie sprechen von Zwang
    Und blindem Gehorsam"

    Projektionsfläche Kopftuch - nicht nur für den vor 26 Jahren in Addis Abbeba als Christ geborenen muslimischen Rapper Ammar 114. Das Kopftuch spaltet. Es ist der Stoff, in dem die gesellschaftlichen Konfliktmuster des 21. Jahrhunderts gut zu erkennen sind. Ein Quadratmeter Islam, auf dem Befürworter und Gegner des Kopftuchs einen erbitterten Kulturkampf ausfechten.

    "Schwester, liebe Schwester
    Gib niemals auf, denn Du weißt ja
    Egal was es ist, liebe Schwester,
    Allah wird Dich stärken, denn er ist immer für Dich da !"

    "Das Kopftuch wirkt auf jeden Fall als Barriere. Das habe ich oft schon erlebt, seitdem ich das Kopftuch trage."

    "Ich finde, dass Frauen da in einen Stellvertreter-Streit hineingedrängt werden, der im wahrsten Sinne des Wortes auf ihrem Kopf ausgetragen wird."

    "Ich sehe bei manchen Frauen einen Verband um den Kopf, gerade frisch aus dem Krankenhaus gekommen. Ich sehe Kahlgeschorenheit."

    "Das Bundesverfassungsgericht hat gesagt, die Norm, das Grundrecht, dass die Religionsfreiheit unbedingt zu respektieren ist, steht auch der Lehrerin im Klassenzimmer mit Kopftuch zu."

    "Jeder vernünftige Mensch muss doch sehen, dass Glaube nicht an einem Stück Stoff hängen kann."

    "Gib niemals auf", fordert der Sänger Ammar 114. Zu Recht? Der Rap-Song ist eine Durchhalteparole für all jene Frauen, die sich für das Kopftuch entschieden haben. Ammar weiß um die kritischen Blicke und die beißenden Bemerkungen, die Ablehnung und die Skepsis, denen sich Kopftuch tragende Musliminnen hierzulande aussetzen. "Gib niemals auf" - ein Refrain, der stark machen soll.

    Seit mehr als 40 Jahren leben Muslime in Deutschland. Kopftuch tragende Frauen gehören zum Alltag. Eigentlich sollte man meinen, dass sich die Menschen daran gewöhnt haben. Doch das Gegenteil ist der Fall. Heftiger denn je tobt der Streit, der bis hin zu höchstrichterlichen Instanzen ausgefochten wird. Es gibt bislang keine repräsentative Studie darüber, wie viele Musliminnen in Deutschland bewusst und freiwillig, oder aber gezwungenermaßen ein Kopftuch tragen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat Anfang des Jahres eine Untersuchung veröffentlicht. Von 312 befragten türkischstämmigen Kopftuchträgerinnen gaben 97 Prozent an, das Tuch freiwillig aus religiöser Pflichterfüllung zu tragen. 87 Prozent bekundeten, das Kopftuch gebe ihnen Selbstvertrauen. Häufig ist das Kopftuch Thema in Fernseh-Talkrunden sowie auf den Feuilletonseiten namhafter Gazetten, wo sich Islam-Kritiker zu Wort melden. Emel Abidin-Algan zum Beispiel wird gern als Kronzeugin dafür genommen, dass eine Muslimin gut ohne Kopftuch leben kann. Jahrzehntelang hat die heute 47-jährige sechsfache Mutter wie selbstverständlich züchtig ihr Haupthaar bedeckt.

    "Es ist die Tradition des Nachmachens, des Taqlid, bisher gewesen, wonach ich gelebt habe. Das heißt, ich habe mich einer Denkweise gefügt, die vorschreibt, dass man sich der Vorstellungswelt anderer beugen müsse. Ich rede von der Vorstellungswelt, die Gelehrte kreiert haben für die Nachwelt. Ich habe mich davon befreit. Ich habe mir die Erlaubnis gegeben für mein eigenes Leben, das ich jetzt erkannt habe, selbst zu definieren, wie ich was verstehe, wie ich was definiere, wie ich an was glaube."

    Genau das tut Hayal Ayik auch - nur anders herum. Emel Abidin-Algan kommt aus einer tiefreligiösen Familie. Ihr Vater war der Begründer des deutschen Ablegers der als fundamentalistisch eingestuften islamischen Vereinigung Milligürüs. Hayal Ayik hingegen kommt - frei nach Jürgen Habermas - aus einer "religiös eher unmusikalischen" Familie. Will heißen: Ihre Eltern hatten mit dem Islam wenig im Sinn.

    "Am Kopftuch liegt mir gar nichts, wenn ich das so in Anführungszeichen sagen darf. Es liegt mir eher etwas an Gottes Wort. Das ist, was mir wichtig ist am Kopftuch, dass es Gottes Wort ist für mich, Gottes Wille, wenn ich das so ausdrücken darf, dass Gott es möchte. Das ist mir wichtig, und deshalb mach ich es."

    Gott wolle es so, sagt Hayal Ayik. Die studierte Sozialpädagogin beruft sich auf den Koran, das heilige Buch der Muslime, und auf Aussagen des Propheten Mohammed.

    "Gott hat nicht so wortwörtlich gesagt: Tragt Kopftuch! Gott hat zum Propheten Mohammed gesprochen und gesagt: Sag den gläubigen Frauen, dass sie, wenn sie auf die Straße gehen, ihre Tücher über ihre Köpfe legen. Das lege ich so aus, dass ich sage: Ich bin eine gläubige Muslima, und ich mache das, was Gott den Muslimas damals auch empfohlen hat oder von ihnen gewünscht hat. Das gilt auch für mich. Ich bin der Meinung, und dazu stehe ich, dass man nicht sagen kann, der Koran hat jetzt für eine bestimmte Zeitspanne gegolten, und jetzt ist er ungültig. Der Koran verliert seine Gültigkeit nie. Und so wie es für die Muslimas vor 1400 Jahren gewünscht wurde, ist es auch für mich Gottes Wunsch, so gekleidet zu sein."

    In der Kopftuchfrage spielen die sogenannten Asbab an-Nuzul, die Gründe für eine Offenbarung, eine wichtige Rolle. Es geht auch darum, wie der Text des vor knapp 1400 Jahren geoffenbarten Korans heute interpretiert wird. In Sure 33, Vers 59 heißt es:

    "O Prophet, sag Deinen Gattinnen und Deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunterziehen. Das bewirkt eher, dass sie erkannt werden und dass sie nicht belästigt werden. Und Gott ist voller Vergebung und barmherzig."

    Der Grund für die Offenbarung dieses Verses bestand darin: Eine der Gattinnen des Propheten Mohammed wird beim Verlassen des Hauses auf offener Straße in unzüchtiger Weise von Männern angesprochen. Damit sich das nicht wiederholt, sollen sich die gläubigen Frauen mittels ihrer Kleiderordnung kenntlich machen, um nicht mit nicht-muslimischen Frauen verwechselt zu werden. Zweierlei ist dabei bemerkenswert: Es geht offenkundig zunächst nicht um die Sittsamkeit der Frauen. Es geht vielmehr zuvörderst um den Schutz vor Belästigung, Vergewaltigung und Schändung. Es geht letztlich um den Schutz vor Männern, die Frauen trotz klarer Richtlinien im Koran in unziemlicher Weise angehen.

    "Sprich zu den gläubigen Männern, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham bewahren. Das ist lauterer für sie. Gott hat Kenntnis von dem, was sie machen."

    Im Koran mangelt es nicht an Ermahnungen an die Männer, sich Frauen gegenüber anständig zu benehmen. Die Frauen nehmen im vorislamischen Arabien einen recht geringen Rang ein - abgesehen von herausragenden Ausnahmen wie Mohammeds erster Gattin Khadija. In Zeiten aufgeregter Kulturkampfdebatten wird gern vergessen, ignoriert oder übersehen, dass der Prophet Mohammed gemessen an den Zuständen der damaligen Zeit Verbesserungen für Frauen auf den Weg bringt. Viele seiner männlichen Anhänger nehmen die veränderte Stellung der Frauen nur zähneknirschend zur Kenntnis. Nach dem Tod des Propheten kassieren dessen Nachfolger allerdings zahlreiche rechtliche und gesellschaftliche Verbesserungen der Frauen wieder ein. Die Auslegung der Quellen wird im Laufe der islamischen Geschichte fast vollständig zur reinen Männersache - zum Nachteil der Frauen.

    "Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham bewahren, ihren Schmuck nicht offen zeigen, mit Ausnahme dessen, was sonst sichtbar ist. Sie sollen ihren Schleier auf den Kleiderausschnitt schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es sei denn ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten [...] den männlichen Gefolgsleuten, die keinen Trieb mehr haben. [...]."

    Was zunächst für die Frauen des Propheten gedacht ist, betrifft bald alle Musliminnen: Sie sollen ihre Reize, ihren Schmuck und ihre Schönheit bedecken, um die Männer nicht zu "provozieren". Eigentlich wären Verhüllen und Bedecken gar nicht nötig, wenn die Männer der Aufforderung ihres Schöpfers Folge leisten und ihre Blicke züchtig senken würden. Das scheint den Männern vor 1400 Jahren aber mindestens so schwer zu fallen wie heute. Deshalb ist für Hayal Ayik ganz klar, dass heute noch gilt, was bereits zu Zeiten des Propheten Mohammed galt. Sobald sie ihr Haus verlässt, trägt sie ein Kopftuch.

    "Ich kann verstehen, wie deutsche Augen das Kopftuch sehen, aber ich sehe das nicht so. Gehorsam an Gottes Willen, würde ich vielleicht sagen. Es ist schwierig. Es ist so, als wenn jemand sagen würde: Was ist Dein Arm für Dich?"

    Die Blicke sind da, das merk' ich ganz arg, auch dass diese Blicke störend sind - von meiner Seite, aber auch von der anderen Seite. Die guckt so, oder er guckt so, als ob es ihn stört."

    "Sehen sie denn nicht, wie sie Unrecht betreiben
    Mit ihren Vorurteilen gehen sie nur nach Äußerlichkeiten
    Früher war's der Jude mit der Hakennase
    Oder der schwarze Mann mit der Negervisage
    Heute haben sie's auf uns Muslime abgesehen.
    Manchmal frage ich mich, warum wir uns immer im Kreis drehen?
    Ist es wirklich so wichtig, wie du aussiehst, was du anziehst, ob du Jude bist, Muslim oder Christ
    der Charakter zählt, wie du mit Menschen umgehst,
    nicht das Stück Stoff, das du auf deinem Kopf trägst."

    Ammar 114, Der muslimische Rapper spricht aus, was viele Muslime denken: Wer Kopftuch trägt, wird diskriminiert, und wer sich zum Islam bekennt, steht unter Generalverdacht. Viele Muslime sehen sich heute gern als Opfer einer um sich greifenden Islamophobie - der Rapper Ammar 114 ist da keine Ausnahme. Doch so einfach sei das nicht, sagt Saida Keller vom Züricher Forum für Progressive Muslime und weist auf die gesellschaftspolitische Dimension der Kopftuchfrage hin.

    "Es gibt ganz viele Missverständnisse um das Kopftuch. Meine Mutter zum Beispiel - eine Muslimin aus Tunesien - hat schon immer das Kopftuch getragen. So wie Sie die Jacke anziehen jeden Tag, so zieht sie ihr Kopftuch an. Es hat keine politische Konnotation. Das Kopftuch ist eigentlich primär in Europa zum Problem geworden und erst später in der islamischen Welt, als der politische Islam wieder aufflammte. Das heißt, es wurde in Frankreich oder Deutschland zum Emblem von Menschen, die sich abgrenzen wollen und die damit sagen, ich bin Moslem, ich bin anders als ihr, und gewisse politische Forderungen erhoben haben."

    Der Streit ums Kopftuch und seine vielfältige Bedeutung tobt nicht nur zwischen Orient und Okzident, zwischen Morgen- und Abendland. Das Tuch teilt seit Jahrzehnten auch die Muslime in unterschiedliche Lager. Mustafa Kemal, genannt Atatürk, verschreibt nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches der neu gegründeten Türkischen Republik einen rigiden Laizismus. Religion ist fortan reine Privatsache und darf im öffentlichen Raum nur unter Kontrolle des Staates praktiziert werden. Jegliche Art von Verschleierung wird als reaktionär betrachtet, als fortschrittsfeindlich verpönt und häufig verboten. Gleiches geschieht in den muslimischen Teilrepubliken der Sowjetunion sowie im von Frankreich kolonialisierten Algerien. Insofern stimmt die Aussage Saida Kellers, dass die Verschleierung auch die politische Botschaft eines wieder erstarkenden islamischen Bewusstseins tragen kann. Auf die einst erzwungene Entschleierung folge, so die türkische Soziologin Meyda Yegenoglu, eine bewusste "Abschirmung gegen westliche Penetrationsphantasien".

    "Du hast es nicht nötig, mit deinen Reizen zu spielen.
    Brauchst keinen sexy Style, um dich wohl zu fühlen.
    Bist keine Mitläuferin, gehst eigene Wege,
    lass dich nicht betrügen von ihrem leeren Gerede.
    Das Paradies ist unter deinen Füßen,
    wir senken unsre Köpfe, um dich mit Respekt zu grüßen,
    mehr als Respekt, den deine Taten verdienen.
    Möge Allah dich belohnen für deine Mühen."

    Die Lautere, die Keusche, die Reine. Für den muslimischen Rapper Ammar 114 verkörpert die Kopftuch tragende Muslimin das Gegenteil der entblößten, sexualisierten und zur Schau gestellten Frau im Westen. Die muslimische Frau wird in dem Song als "Mutter der Gläubigen" idealisiert, die aus Überzeugung selbstbewusst ihre Reize verhüllt. Viele Muslime stimmen mit dieser Einschätzung des zum Islam konvertierten Liedermachers überein, zum Beispiel Anna Aygün. Die Frau als Ware in unserer Gesellschaft ist für sie ein herausragendes Thema.

    Vor gut zweieinhalb Jahren wird Anna Muslimin. Die einstige Waldorfschülerin wächst in einer evangelischen Familie auf, in der Kirche und Religion keine Rolle spielen. Ihre Eltern lassen sie und ihre fünf Geschwister nicht taufen. Annas Suche nach Ursprung, Sinn und Gestaltung ihres Lebens bleibt lange ergebnislos. Dann entdeckt sie mit Hilfe ihres türkischen Freundes den Islam und findet Antworten auf ihre Fragen. Seit vergangenem Sommer trägt die 24-jährige Studentin ein Kopftuch.

    "Gerade in unserer heutigen Gesellschaft wird die Frau nur verkauft. Sie müssen nur das nächste Plakat auf der Straße anschauen, und da springt ihnen eine halbnackte Frau entgegen.

    Das Kopftuch ist ja nicht unbedingt etwas völlig Unchristliches. Die Menschen gehen in die Kirche, beten da die Mutter Maria an, die auch den Schleier trägt und auf der Straße dann beschimpfen sie die nächste Frau mit Kopftuch. Das passt nicht, das ist eine Doppelmoral."

    "Lesung aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther: "Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes, denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann."

    Die Kenntnis der eigenen Wurzeln und Traditionen sowie das geschichtliche Gedächtnis vieler Zeitgenossen reichen oft nicht weit zurück. Das Kopftuch gilt in unserer Gesellschaft nachgerade als Synonym für die Unterdrückung der Frau im Islam. Dabei wird gern übersehen, oder es ist nicht bekannt, dass die Zahl der verschleierten Frauen in islamischen Ländern in den vergangenen Jahren in dem Maße sprunghaft zugenommen hat, in dem sich dort die wirtschaftliche und soziale Lage breiter Massen verschlechtert hat. Die Abkehr von den vermeintlichen Heilsbotschaften Demokratie und Globalisierung geschieht aus Enttäuschung und führt zur Rückbesinnung auf traditionelle religiöse Werte. Kopftuch und Schleier sind dafür nur die Indikatoren. Die politische Unmündigkeit muslimischer Bevölkerungen in diktatorisch regierten Ländern spiegelt sich eklatant in der Hinwendung zu konservativen Religionspraktiken wider. Der Schleier der Frau ist nicht zuletzt eine Reaktion auf die politische Ausgrenzung der Massen durch vom Westen gestützte und geförderte Eliten.

    Das Kopftuch ist Europa keineswegs fremd. Vor wenigen Jahrzehnten noch trugen auch hierzulande Millionen Frauen besonders in ländlichen Gebieten ein Kopftuch - vor allem zu religiösen Anlässen. Wie im Islam, so hat früher die edle und hochwohlgeborene Christin des Mittelalters häufig ihr Antlitz verschleiert, um sich vom gemeinen Volk abzuheben. Der in der Frühzeit des Islams eingeführte Schleier ist nicht originär muslimisch, sondern stammt ursprünglich aus dem christlichen Byzanz. Dort hatte er weniger eine religiöse Bedeutung, sondern er war vielmehr ein der Oberschicht vorbehaltenes Statussymbol. Die aufstrebende muslimische Oberschicht hat diese Gepflogenheit gerne nachgeahmt. Heute seien Schleier und Kopftuch kein Statussymbol mehr, betont die deutsche Muslimin Rabeya Müller, sondern eine Art Kriegsschauplatz.

    "Ich finde, dass Frauen da in einen Stellvertreter-Streit hineingedrängt werden, der im wahrsten Sinne des Wortes auf ihrem Kopf ausgetragen wird, der sich aber auf einer völlig anderen Ebene abspielt. Ich finde, das muss man auch mal entlarven. Wir müssen diese Freiheit gewähren. Und wir müssen hingehen und eine Gleichbehandlung aller Religionsgemeinschaften in der Bundesrepublik anstreben. Wir sind ein säkularer Rechtsstaat, was nach Verfassungsrecht bedeutet, dass alle Religionen gleichermaßen gefördert werden müssen. Da kann man keine Hierarchisierung in den Religionen vornehmen und sagen, dass eine ist ein friedliches Symbol und das andere ein kriegerisches, kämpferisches oder unterdrückerisches Symbol."