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Das Musikzentrum "Palazzetto Bru Zane" in Venedig
Einsatz für vergessene Opern

Sie würde man eigentlich überhaupt nicht mit der Stadt der Gondeln in Verbindung bringen: die Musik der französischen Romantik. Doch ausgerechnet in Venedig gibt es seit 2009 das Centre de musique romantique française "Palazzetto Bru Zane" - mit vielfältigen Aufgaben.

Von Elisabeth Richter | 11.01.2016
    Gondeln, Boote und ein Vaporetto fahren auf dem Canale Grande vor der Rialtobrücke in Venedig
    Französische Musikforschung in Venezia beim Palazzetto Bru Zane (dpa picture alliance/ Waltraud Grubitzsch)
    Vor zehn Jahren erwarb die finanzkräftige Ärztin Nicole Bru mit ihrer Stiftung (Fondation Bru in Lausanne) den kleinen Palast der traditionsreichen venezianischen Familie Zane aus dem späten 17. Jahrhundert und ließ ihn geschmackvoll restaurieren. Ihr Ziel: die vielfältige französische Musik zwischen 1780 und 1920 wiederzuentdecken und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Team aus Musikwissenschaftlern und Managern entwickelte das Konzept. Dabei geht es vor allem um Komponisten jenseits so bekannter Namen wie Hector Berlioz oder Claude Debussy. Pierre Baillot, Georges Onslow, Henri Duparc, Charles-Simon Catel oder Albéric Magnard heißen die zu Unrecht vergessenen Komponisten. Neben der Forschung werden Konzerte und Symposien veranstaltet, Noteneditionen erstellt, CDs und wissenschaftliche Studien veröffentlicht. Es bestehen Kooperationen mit großen, namhaften Konzerthäusern in Europa. Die Künstler gehen mit den Konzertprojekten auf Tournee. Der Palazzetto Bru Zane ist ein gutes Beispiel, wie private Finanzmittel sinnvoll eingesetzt werden können.