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Das vielgestaltige Musikleben Sri Lankas
Feuertänze, Baumhausgesänge, Tempelmusik

Ob Maskentänze, Tempelmusik, bei Prozessionen oder auch nachts auf dem Feld im Baumhaus – auf Sri Lanka ist Musik immer dabei. Sie ist reich an Traditionen, und sie ist so vielfältig wie die Insel im Indischen Ozean selbst.

Von Bettina Brand | 05.09.2017
    Traditionelle Trommelgruppe spielt auf einer Prozession
    Prozession zum buddhistischen Vollmondfest Poson Poya in Anuradhapura (Bettina Brand)
    Musik wird hier zu Zeremonien und Festen gemacht, mit Trommeln unterschiedlichster Größe, Form und Bespannung. Im Zusammenklang mit kleinen Zimbeln, den Thalampata, die Musiker und Tänzer in traditioneller Kleidung spielen. Geblasen wird auf der oboenähnlichen Horaneva und auf der rosafarbenen Seemuschel, der Hakgediya.
    Letztere gibt das Signal für den Beginn des Rituals im Tempel in Kandy zur feierlichen Öffnung des Schreins mit dem linken Eckzahn Siddharta Buddhas. Oder sie startet die bunten Prozessionen mit den in farbige Stoffe gehüllten Elefanten in der Vollmondnacht an Poson Poya.
    Dank Dinesh Subasinghe, Geiger, Komponist und der bekannteste Musiker Sri Lankas, wird auch die 5000 Jahre alte Ravanahatha heute wieder gestrichen. Das Singen wiederum gehört in Sri Lanka zum Alltag: Eine Besonderheit sind die Gesänge der Bauern, wenn sie nachts ihre Reisfelder bewachen. Autorin Bettina Brand hat in den schwankenden Baumhäusern Aufnahmen dieser Lieder gemacht.