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Datenverbrauch bei Smartphones kontrollieren

Unterwegs E-Mails lesen, etwas im Internet nachschlagen oder online Videos schauen: All das ist dank der modernen Technik kein Problem. Zumindest so lange, wie das Datenvolumen nicht aufgebraucht ist. Das geht oft schneller als gedacht.

Von Stefan Römermann | 10.05.2013
    Echte Internet-Flatrates gibt es fürs Handy bisher nicht. Meist enthalten die vermeintlichen Pauschalpakete nur ein bestimmtes Datenvolumen. In der Regel sind das 100 bis 300 Megabyte, erklärt Steffen Herget vom Online-Magazin "teltarif.de".

    "Wenn ich das, bevor der Monat rum ist, aufgebraucht habe, bekomme ich eine Meldung von meinem Anbieter, meistens in Form einer SMS, dass mein ‚High-Speed-Datenvolumen‘ in dem Moment verbraucht ist."

    Wer mehr Daten verbraucht, muss zwar normalerweise nichts extra bezahlen – allerdings wird ab diesem Zeitpunkt die Internet-Geschwindigkeit erheblich gedrosselt. Zum E-Mail-Lesen reicht das in der Regel noch aus. Aber schon das Aufrufen von Internetseiten dauert sehr viel länger als normal und macht eigentlich keinen Spaß mehr. Wer nicht erheblich mehr Geld für ein größeres Datenpaket ausgeben möchte, sollte deshalb genau überlegen, wofür er unterwegs das Internet nutzen möchte. Denn viele Apps sind regelrechte Datenfresser.

    "Zum Beispiel wenn Sie sich mal ein YouTube-Video anschauen, wenn Sie das Handy als Navigationsgerät nutzen, wenn Sie zum Beispiel Internet-Radio hören. Solche Sachen verbrauchen gerne sehr viele Daten."

    Auch manch praktische Funktionen wie beispielsweise das Sichern meiner Fotos in einem Online-Fotoalbum oder auf der Online-Festplatte verbrauchen viel von meinem Datenvolumen. Bei neueren Android-Telefonen lassen sich solche besonders datenintensiven Apps und Anwendungen vergleichsweise leicht entdecken. Denn im Einstellungsmenü findet sich dort meist der Punkt "Datenverbrauch", demonstriert Mobilfunk-Experte Herget.

    "Hier sieht man beispielsweise, wie stark mein Datenverbrauch war, an jedem Tag. Und dann sieht man: Der meiste Verbrauch kam von meinen Google-Diensten, danach kommt zum Beispiel die Facebook-App, Twitter, die Maps-Applikation und solche Dinge."

    Fehlt diese Option, lässt sich sowohl bei Android-Geräten als auch beim iPhone eine sogenannte Datenzähler-App installieren, ergänzt Lutz Labs vom Computermagazin c’t.

    "Diese Datenzähler können allerdings nicht so genau sagen, zu welcher App der Datenverbrauch gehört. Sondern die können meistens nur sagen, dass überhaupt Daten verbraucht wurden."

    Trotzdem bietet so ein Datenzähler zumindest eine ganz gute Orientierung, wie viel ich von meinem Datenvolumen im laufenden Monat insgesamt verbraucht habe. Liegt dieser Verbrauch recht hoch, lohnt es sich, die Einstellungen der einzelnen Apps genauer anzuschauen. So lässt sich bei den meisten E-Mail-Programmen beispielsweise einstellen, dass diese nicht ständig alle zwei, drei Minuten aktualisiert werden, sondern nur alle halbe Stunde oder noch seltener. Darüber hinaus lässt sich in vielen anderen Programmen einstellen, dass Daten nur dann heruntergeladen werden, wenn mein Telefon über ein WLAN-Netzwerk mit dem Internet verbunden ist. Wer das Handy häufig als Stadtplan benutzt, kann auch bei Google Maps kostbares Datenvolumen einsparen.

    "Das Programm kann man etwa so einstellen, dass es vorab Daten von einer fremden Stadt herunter lädt, sodass man sich dort vor Ort auch ohne Zugriff aufs Internet bewegen kann und gleichzeitig weiß, wo man ist."

    Wer unterwegs gerne Radio hört, für den stellt vielleicht auch eine Podcast-App eine interessante Alternative dar. Damit lassen sich ganze Radiosendungen – auch vom Deutschlandfunk – regelrecht abonnieren. Das Telefon lädt die neusten Sendungen auf Wunsch automatisch herunter, wenn man sich im heimischen WLAN-Netzwerk befindet. Anhören kann man sie dann ganz nach Wunsch: Am nächsten Tag auf dem Weg zur Arbeit, beim Joggen oder an der Bushaltestelle – ganz ohne Internetverbindung.

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