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DDR-Reichsbahn
"Dokumente belegen Zwangsarbeit"

Dokumente aus den Jahren 1950 bis 1989 belegten, dass Häftlinge zur Arbeit bei der DDR-Reichsbahn gezwungen wurden, sagte der Politikwissenschaftler und Theologe Christian Sachse, Leiter des Forschungsprojekts zur Aufarbeitung der Vorgänge, im Deutschlandfunk. Einige hätten dabei bleibende Schäden erlitten.

Christian Sachse im Gespräch mit Jürgen Zurheide | 31.05.2014
    Christian Sachse spricht am 28.06.2013 auf einer Pressekonferenz in Dresden (Sachsen).
    Der Leiter des Forschungsprojekts, Christian Sachse. (dpa / Jan Woitas)
    Die Arbeiten reichten dabei seinen Angaben zufolge von der Herstellung von Uniformen bis zum Gleisbau und der Montage von Gleisen. "Das sind schon schwere Arbeiten", betonte Sachse. Wer sich verweigerte, dem hätten drakonische Strafen wie Dunkelhaft oder Fesselung gedroht. "Man konnte sich den Arbeiten nicht entziehen, ohne schwerste Schäden in Kauf zu nehmen."
    Sachse betonte, insgesamt gehe es um 600 DDR-Betriebe, die Zwangsarbeiter einsetzten. Zwischen 20.000 und 50.000 Menschen seien betroffen gewesen. "Natürlich haben auch eine Reihe von westlichen Unternehmen profitiert."
    Das Interview können Sie mindestens fünf Monate lang in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.