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Demonstrationen in Leipzig
Zuspruch für Legida bröckelt

Die dritte Legida-Kundgebung in Leipzig hat weit weniger Zuspruch erfahren als die Organisatoren erhofft hatten. Auch die Zahl der Gegendemonstranten ist rückläufig. Die befürchteten Ausschreitungen blieben aus - dennoch gab es mehrere vorübergehende Festnahmen.

31.01.2015
    Polizisten stehen Demonstranten der Legida-Bewegung gegenüber
    Wie Pegida, so Legida: Der Rückhalt für die Islamkritiker schwindet. (dpa)
    Nach der rückläufigen Teilnehmerzahl bei der jüngsten Pegida-Veranstaltung in Dresden schwindet auch der Rückhalt für das islamkritische Legida-Bündnis in Leipzig. Zu dessen Kundgebung am Freitagabend erschienen nach einer Schätzung der Stadt 1.500 Anhänger - angemeldet waren 15.000 bis 20.000 Teilnehmer. Auch der Gegenprotest fiel kleiner aus als bei den beiden vorherigen Legida-Aufmärschen. Die Stadt sprach von 5.000 Teilnehmern bei der größten Gegenveranstaltung "Leipzig Courage zeigen".
    Rund 2.000 Polizisten waren im Einsatz, um die Veranstaltungen abzusichern und Auseinandersetzungen zu unterbinden. Es gab Blockaden am Zugang zur Legida-Kundgebung vor der Oper. Die Polizei räumte diese und stellte die Personalien der Beteiligten fest. Zudem kam es in der Stadt zu Farbbeutelwürfen und einzelnen Rangeleien mit der Polizei. Ein Beamter erlitt leichte Verletzungen, wie die Polizei am frühen Samstagmorgen mitteilte. 17 Menschen wurden in Gewahrsam genommen.
    Brandanschläge auf die Bahn
    Wie in der Vorwoche verübten Unbekannte Brandanschläge auf die Deutsche Bahn. Am Nachmittag brannte es an der Strecke Leipzig-Meißen, später auch in der Nähe eines S-Bahn-Haltepunktes. Der Zugverkehr war massiv gestört. Die Bahn versuchte, Reisende per Schienenersatzverkehr ans Ziel zu bringen.
    Legida, der als radikal geltende Ableger des Dresdner Pegida-Vereins, marschierte in Leipzig zum dritten Mal auf. In der Vorwoche waren laut Polizei 15.000 Menschen gekommen. Diese Zahl wurde von Wissenschaftlern allerdings als viel zu hoch bewertet. Soziologen der Universität Leipzig kamen auf maximal 5.000 Teilnehmer. Die Polizei gab dieses Mal keine Zahlen bekannt.
    (tgs/vic)