Demontage des Räuberrads

Die letzten Monate der Ära Castorf

Berliner Volksbühne mit Räuberrad
Berliner Volksbühne mit Räuberrad © Deutschlandradio / Jürgen Balitzki
Von Jürgen Balitzki · 21.07.2017
"Was sich hier andeutet, ist die Neuordnung der Theaterlandschaft", schreibt der Berliner Tagespiegel am 26. März 2015, als der Wechsel der Volksbühnen-Intendanz von Frank Castorf zum belgischen Kurator Chris Dercon ab Spielzeit 2017/18 bekannt wird. Heftiger Aufschrei! Das Ensemble wehrt sich. Offene Briefe machen die Runde, erst contra, dann pro Dercon.
Einige sagen: Nach 25 Jahren Castorf-Intendanz muss doch mal Schluss sein. Viele sagen: Ja, aber nicht so! Andere: Warum Schluss? Die Volksbühne ist doch gerade in Topform. Und wieder andere gründen eine neue Volksbühnenbewegung.
Der sogenannte Berliner Theaterstreit bricht immer wieder aus, erst recht nach der Berlin-Wahl vom September 2016, als auch die kulturpolitischen Karten neu gemischt werden. Die Mitarbeiter des Hauses, Schauspieler, Regisseure, Gewerke, Verwaltung und Dramaturgie, erleben unruhige Zeiten. Die letzte gemeinsame Spielzeit ist auch eine Neuordnung ihrer eigenen Biografien. Ein bizarrer Abgesang über Beharren, Verweigern und Nachgeben.
Produktion: Dlf 2017
Manuskripte zum Download und Nachlesen:
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