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Der Adlernebel

In den vergangenen Jahrzehnten wurden uns erstaunliche Bilder aus dem Weltraum zugänglich: Menschen laufen auf dem Mond, Einzelheiten von den Saturnringen und Zusammenstöße von Galaxien. Kaum ein Bild übertrifft die "Säulen der Schöpfung". 1995 gelang dem Hubble-Weltraumteleskop diese Aufnahme. Sie zeigt drei aufgeblähte dunkle Säulen vor einem farbigen Hintergrund. In diesen Säulen befinden sich die "Eier" für neue Sterne.

Von Damond Benningfield | 23.08.2007
    Die Säulen gehören zum Adlernebel - einer Wolke aus Gas und Staub, die ca. 7000 Lichtjahre von uns entfernt ist und eine Spannweite von circa 20 Lichtjahren hat. Der Nebel ist ein Sternkindergarten. In den vergangenen paar Millionen Jahren wurden hier Hunderte von Sternen geboren.

    Die massereichsten Sterne im Adlernebel sind viel größer, massereicher und heißer als die Sonne. Sie geben extrem viel ultraviolette Strahlung ab. Durch die UV-Strahlen wird der Nebel zum Leuchten angeregt und zeigt sich in rötlichem Licht. Die räumliche Verteilung von Gas und Staub gibt dem Adlernebel seinen Namen. Die Wolke ähnelt dem Vogel mit ausgebreiteten Schwingen.

    Die "Säulen der Schöpfung" sind nur ein kleiner Teil des Adlernebels. Hier gibt es Taschen aus dichtem, kalten Gas und Staub. Diese Verdichtungen in der Materie bezeichnet man als "Eier". Fallen sie in sich zusammen, werden neue Sterne geboren.

    Doch pustet die Strahlung junger, heißer Sterne die "Säulen der Schöpfung" langsam weg und somit auch die Eier. Der ganze Prozess der Sternentstehung könnte bereits in ca. 1000 Jahren zu einem endgültigen Ende kommen - durch die Schockwellen explodierender Sterne.