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Der andere Deutsche. Heinrich Böll. Eine Biographie.

Verdammt lang her. Seit 15 Jahren kommt die Stimme nur noch vom Band. Heinrich Böll ist im Juli 1985 im Alter von 67 Jahren gestorben. Seitdem hat man sogar Straßen nach ihm benannt. Das beschleunigt bekanntlich das Vergessen. - Was eigentlich machte seine Stimme so prägnant?

Walter van Rossum | 07.01.2001
    »Er hatte eine ungeheure Präsenz und eine Fähigkeit, die aktuell übergestülpten Redeweisen einfach zu ignorieren." So sagt der Literaturkritiker Heinrich Vormweg, der jetzt seinem langjährigen Freund Heinrich Böll eine Biographie gewidmet hat - ein lebensnahes aufregendes ja leidenschaftliches Porträt dieses Schriftstellers in seinen Lebens- und Geschichtsumständen. Dazu Heinrich Vormweg:

    »Also, was ich praktisch gemacht habe in dieser Biographie, von mir aus gesehen, ich habe da gesessen und habe Bröcklein für Bröcklein versucht zu fixieren und habe dann anschließend versucht, Zusammenhang zu sehen und in einen Zusammenhang hineinzuschreiben. Aber ihn als Menschen, seine spezielle Komplexität, die seine Außergewöhnlichkeit mit einschließt, ihn irgendwie verstanden zu haben, das würde ich nicht beanspruchen."

    Vormwegs Bescheidenheit macht sein Buch nicht bescheiden. Er versucht gar nicht erst, die Figur Heinrich Böll ganz auszuleuchten, sondern er zeigt eine rätselhafte Erscheinung, deren Größe es überhaupt erst einmal zu entdecken gilt, und zwar auf gleichsam allen Betriebsebenen: der Lebensgeschichte, der Literatur, der Zeitgenossenschaft. Heinrich Vormweg schreibt:

    »Der Gymnasiast ohne Zukunft, der geschundene Kriegsheimkehrer Heinrich Böll hat sich das Schreiben, ein Leben als Schriftsteller als seine Universität gewählt, in der er als sein eigener Lehrer die Aufklärung erkämpft hat, die ihm aus seiner Herkunft heraus, in der Jugend zur Nazizeit und in den Sklavenjahren als Soldat gewaltsam vorenthalten worden war."

    Heinrich Böll wurde 1917 in Köln geboren. Sein Vater war ein ehrbarer Kunstschreiner, die Eltern waren katholisch nicht ohne kirchlichen Hader und aus so hartem demokratischem Holz, dass sie Hitler von Anfang an hassten. Noch als Gymnasiast begann Böll zu schreiben, ohne Anleitung, ohne Vorbilder, allerdings in sicherem Abstand zur nationalen Poesie. Nach dem Abitur, nach dem Arbeitsdienst, konnte er gerade noch ein Semester studieren, bevor er sechs Jahre lang zur Wehrmacht eingezogen wurde. Hier allerdings zeigte Böll auf Anhieb jene Größe, die zu einem Platz im spärlich gefüllten deutschen Heiligenkalender berechtigte: Sechs Jahre lang verweigerte er jeglichen Karrieresprung, obwohl ihm als Abiturient die Offizierslaufbahn offen stand. 1942 schrieb er darüber an seine Mutter:

    "Es ist unheimlich verlockend, die Aussicht, die Möglichkeit, dem ganzen blöden Gesindel überlegen zu sein; einen Putzer zu haben, der alles erledigt, alle die Dinge, die für mich eine Qual sind, wie Waschen und Stiefelputzen; und ein Bett haben und Ruhe; und vorne zu sein, vorne weg, das ist das Verlockendste; nicht mehr hinten weit drin in der Masse wie ein Stück Scheiße; ach, es hat vieles für sich, fast alles; aber es wäre ein Verrat, und deshalb will ich es nicht. Du wirst mich schon verstehen."

    Es ist eine fast unheimliche Sicherheit mitten in der allergrößten Unsicherheit. Böll hätte niemals gestattet, dies Widerstand zu nennen. Und doch war es die einsame Revolte eines jungen Mannes, der nie mit dem Wort, geschweige denn der Realität "Widerstand" in Berührung gekommen war. Als einfacher Infanterist holte sich Böll Krankheiten und Verwundungen, die sein Leben lang nachwirkten, und da machte er die Erfahrungen, die er zeitlebens nicht vergessen wollte. Und vielleicht begann er damals zu verstehen, dass die Realität nichts ist, was sich einfach dokumentieren ließe, sondern dass nur die Erzählung den Irrsinn des Faktischen bezeugen konnte. Also erzählte Böll vom Irrsinn des Faktischen.

    Gleich nach seiner Heimkehr begann er damit - ungeachtet der demütigenden Abenteuer der Armut und unberufen schrieb sich Böll in die Literatur. "Schreiben, schreiben, schreiben", lautete sein Credo, dem er zumeist abends und nachts gehorchte. Tagsüber versuchte er ein paar Mark für sich und seine Familie zu verdienen. Und was er schrieb in jenen ersten Nachkriegsjahren, das ließ sich mit fast nichts vergleichen, was sonst so geschrieben und gedruckt wurde. Böll beteiligte sich nicht am programmatischen »Kahlschlag", der literarischen Variante der Stunde Null, er stürzte sich vielmehr in die Traumata des Krieges, schrieb als erster und dann für lange Zeit als einer der wenigen von den Massenmorden der Wehrmacht, von den deutschen Gehorsamsorgien und dem Holocaust aus der Sicht von einem, der dabei war, verstrickt - wenn auch nicht in einem juristischen Sinn. Und er fand literarische Darstellungsweisen, denen sich niemand hätte entziehen können, wären jene frühen Texte auch gedruckt worden. Doch es erschienen nur wenige Fragmente in ein paar Zeitschriften. Davon wollte das Publikum nichts wissen. Davon wollte auch die schreibende Zunft wenig wissen. Doch Böll bekannte sich ausdrücklich zur sogenannten "Kriegs-, Trümmer- oder Heimkehrerliteratur":

    "Es war Krieg gewesen, sechs Jahre lang, wir kehrten heim aus diesem Krieg, wir fanden Trümmer und schrieben darüber. Merkwürdig, fast verdächtig war nur der vorwurfsvolle, fast gekränkte Ton, mit dem man sich dieser Bezeichnungen bediente: Man schien uns zwar nicht verantwortlich zu machen dafür, dass Krieg gewesen, dass alles in Trümmern lag, nur nahm man uns offenbar übel, dass wir es gesehen hatten und sahen, aber wir hatten keine Binde vor den Augen und sahen es. Ein gutes Auge gehört zum Handwerkszeug des Schriftstellers."

    Viele jener früher Erzählungen, ersten Prosabände und Romane wie Wanderer kommst du nach Spa... oder Der Zug war pünktlich handeln auch von Bölls Schwierigkeiten mit dem Katholizismus. Selbstredend konnte die künstlerische Intelligenz jener und der späteren Jahre darüber nur lächeln. Allerdings ging es Böll weniger um den Lieben Gott als um seine irdische Verwaltung, es ging ihm um die reale, auch politische Gesinnungsmacht der christlichen Kirchen und es ging ihm eigensinnig noch um etwas Unmittelbareres und also Unfasslicheres, nämlich die verinnerte Religion. Dazu Böll:

    "Ob es jemand begreifen wird, dass einer katholisch sein kann wie ein Neger ist? Da nützen Fragen und Erklärungen wenig. Das geht nicht mehr von der Haut und nicht mehr aus der Wäsche."

    Doch als Schriftsteller interessierte sich Böll nicht für Gott noch den Atheismus, sondern vor allem für die Religion. Und er suchte sie weit über die Kapellen und Kathedralen der Christenheit hinaus. In Bölls Ohren mag der Professoren-Slogan "Gott ist tot" nur wie ein bisschen metaphysisches Gebell geklungen haben, er übertönte eine schwierigere Wirklichkeit, dass nämlich die alten Glaubensenergien keineswegs tot waren und sich munter neue Götter züchteten: den Führer, das Geld, die Rasse, die Ordnung, die Macht.

    Und Heinrich Böll entdeckte die Religion noch auf einem Feld, das ihn besonders betraf: der Kunst. Davon handeln nicht wenige seiner Werke. Man erinnere sich der kostbaren Satire "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen", wo einem gewissen Professor Bur-Malottke die Kunst und Jenes höhere Wesen, das wir verehren" so tückisch durcheinander geraten, was ja vielleicht auch damit zu tun hat, dass Professor Bur-Malottke vor 1945 noch ganz andere höhere Wesen verehrt hatte. In der großen Erzählung Entfernung von der Truppe aus dem Jahre 1964 erhebt Böll die Kategorie "dienstuntauglich" zum humanen Programm. Und er meint dabei nicht nur die Desertion des Soldaten, sondern auch den Austritt des Schriftstellers aus der Kirche der Kunst.

    1963 steht ein heruntergekommener Clown im Mittelpunkt des Romans Ansichten eines Clowns. Sein von Gewissensbissen geplagter Vater bietet ihm an, ihm teure Stunden bei einem international renommierten Pantomimen zu finanzieren. Der Clown lehnt ab und wird Straßenmusiker. Darin können wir mit einiger Sicherheit Heinrich Bölls Grundüberzeugung wiedererkennen: Der Kunst ist durch glanzvolle Expertenübungen nicht geholfen. Hierzu Vormweg:

    "Er war der Kunst gegenüber misstrauisch, wenn sie eskapistisch wurde, wenn sie deren gesellschaftlichen, humanen, existentiellen Voraussetzungen zu entweichen versuchte. Das hat er nie mitgemeint, ein eigenes ästhetisches Reich, für das es dann ja auch die Subventionen gegeben hat. (...) Da hatte er seine Vorbehalte. Und er hatte auch seine Vorbehalte (...) gegenüber der Schönheit der Literatur, gegenüber Rilke und Thomas Mann, gegenüber solcher Art Literatur, obwohl er sie respektierte und manchmal auch wirklich bewunderte, hatte er große Vorbehalte."

    Heinrich Böll glaubte an die Literatur. Insofern verausgabte er sich beim Schreiben. Aber er war sich der Literatur nicht sicher. Ihr Gewicht war für ihn bloß ästhetisch nicht zu messen. Hierzu Vormweg:

    "Er wollte schon etwas bewirken. Er wollte keine abstrakte, keine in sich ruhende Literatur machen. Das hätte er mit Theorie gar nicht begründen können. Das hat er so gewollt und das hat er immer versucht."

    Alle Kunstreligion lag ihm fern, und mancher aus der Zunft nahm ihm das übel. Auch wenn er in den 60er und 70er Jahren zum erfolgreichsten und prominentesten deutschen Schriftsteller wurde und 1973 sogar den Nobelpreis verliehen bekam, man ließ ihn spüren, dass er ein ewiger Autodidakt sei, verdienstvoll gewiss, aber doch eher auf moralischem Gebiet und in Angelegenheiten der Weltverbesserung.

    1951 erhielt Böll den Preis der damals sehr einflussreichen "Gruppe 47. Der Preis bescherte ihm eine gewisse Bekanntheit, doch die Entscheidung war denkbar knapp und intern heftig umstritten. Seine ersten Romane verkauften sich nur mäßig. Man warf ihm die Realitätsschwere seiner Texte vor und vermisste die ästhetischen Flügel. 1957 debütierte der junge Hans Magnus Enzensberger mit einem aufsehenerregenden Lyrikband. Er hieß: Verteidigung der Wölfe. 1959 schrieb Heinrich Böll einen betörend schlichten Essay mit dem gewiss nicht zufälligen Titel: "Verteidigung der Waschküchen". Hierzu Böll: "Ein Kritiker klopfte mir nach Erscheinen eines meiner Bücher lobend auf die Schulter, indem er feststellte, dass ich nun das Armeleutemilieu verlassen habe, meine Bücher von Waschküchengeruch frei und der sozialen Anklage bar seien. Dieses Lob wurde mir gespendet zu einer Zeit, da eben bekanntzuwerden begann, dass zwei Drittel der Menschheit hungern, dass in Brasilien Kinder sterben, die niemals erfahren haben, wie Milch schmeckt; [das] geschah in einer Welt, die nach Ausbeutung stinkt; in der Armut weder Station zum Klassenkampf noch mystische Heimat mehr ist, nur noch eine Art Aussatz, vor dem man sich zu hüten hat und den zum Gegenstand seiner Arbeiten zu machen einem Autor angekreidet werden kann, ohne dass man sich die Mühe machen muss festzustellen, ob eine Kongruenz von Form und Inhalt hergestellt ist."

    Allzu eilig und eifrig folgerten seine Kritiker, dass Heinrich Böll es mit der literarischen Form nicht sonderlich ernst nähme. Und schier unaufhaltsam geriet Böll also in die Mühlen jenes furchtbaren Dualismus, der die literarische Debatte der letzten 50 Jahre beherrscht und überschattet hat: Einerseits die so genannte engagierte Literatur, andererseits die ästhetische oder experimentelle Literatur, hier erzählende Weltverbesserer, dort wortversonnene Dichter. Allerdings machte sich Böll diese geradezu grotesk schlichte Aufteilung des literarischen Feldes keineswegs zu eigen, im Gegenteil: in etlichen poetologischen oder literaturkritischen Essays versuchte er, diesen dürftigen kategorialen Rahmen zu überschreiten. Vor allem ging er in seinen Romanen und Erzählungen darüber hinaus. Hierzu Heinrich Vormweg:

    "Er selbst hatte das Gefühl, dass jedes seiner Bücher ein Experiment sei in der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Er hat sich nie an ein bekanntes Schema, an eine bestimmte Konvention gehalten. Das ist ihm ja auch vorgeworfen worden. Er hat sich auch nicht an den Realismus-Begriff gehalten. Im Buch heißt es hierzu:

    "Es lässt sich über Bölls Erzählen nicht reden allein von den Inhalten her, doch auch nicht, ohne über seine Inhalte zu reden, und die große Anziehungskraft seines Erzählens besteht darin, dass es bekannte, jedermann zugängliche Inhalte so vorzeigt, dass die Leser staunend das Besondere, eine unerkannte Wahrheit im Bekannten und Vertrauten erfahren."

    Heinrich Vormweg wird nicht müde, die Besonderheiten der Böllschen Ästhetik zu beschreiben - von den frühen Erzählungen bis in sein Spätwerk mit so umstrittenen Romanen wie Fürsorgliche Belagerung oder Frauen vor Flußlandschaft. Und es gehört zu den bewegenden Aspekten dieser Biographie, dass Heinrich Vormweg dabei Böll literarisch neu zu entdecken scheint. Jedenfalls verhehlt er nicht seine Verwunderung, sein Staunen: Viele Jahrzehnte hat er Heinrich Böll gekannt, war ihm die letzten Lebensjahre gar ein enger Freund, und doch scheint es, als hätten ihn die literarästhetischen Vorurteile seiner Zeit daran gehindert, Bölls besondere literarische Größe angemessen wahrzunehmen. Auch dies macht sein Buch über Böll zu einer aufregenden Lektüre, wie andererseits eine feine Wehmut unaufdringlich mitklingt.

    In den 60er und 70er Jahren machte ein schwer vergiftetes Kompliment die Runde: "Mehr als ein Dichter" hieß es in einer Würdigung Bölls, und in den entsprechenden Kreisen bedeutete das: Wenig Dichter, viel Sozialarbeiter. Denn Heinrich Böll wurde zusehends zu einer öffentlichen Gestalt, die sich nicht scheute, das eine oder andere J'accuse" in die Meinungswelt zu schleudern. Ganz nebenbei: hier wäre ein glänzender Essayist wiederzuentdecken, auch ein Pamphletist von Rang, der der Welt keine erhabenen Wahrheiten zuteil werden lässt, sondern ihr bloß ihre Unwahrheiten zu spüren gibt.

    Böll nutzte seinen Ruhm und sein weltweites Ansehen, um den Finger auf ein paar Wunden zu legen, ob Alt- oder Neunazis, Scheindemokraten oder Scheinheilige. 1973 wagte er danach zu fragen, ob ein paar Dutzend Terroristen die Remilitarisierung der Gesellschaft und den blanken Hass rechtfertigten. Damit wurde er selbst zur Zielscheibe maßloser Angriffe in der Presse und er musste um seine Sicherheit und die seiner Familie fürchten. Diese Auseinandersetzungen gingen keineswegs spurlos an ihm vorüber. Schon einige Jahre vor seinem Tod war er gezeichnet und schwer krank. In seinen Romanen jedoch hört Böll nicht auf, der Gesellschaft, der Geschichte ihre mal bittere mal märchenhafte Komplexität zurückzugeben .Da lässt er keinen Zweifel, dass der Romancier der Anwalt einer tiefen Vieldeutigkeit des Realen ist. Es ist ein wenig erschütternd zu lesen, was für verquaste Schulmeistereien die Literaturkritik damals an Böll geradezu exekutierte. Hier ehrte man den "Mehr-als-ein-Dichter", den Moralisten, dort bestritt man ihm literarische Kompetenz. Haltbar ist an jenen Kritiken so gut wie gar nichts, aber sie hielten sich. Noch heute hört man wenig bedeutende Autoren wie auf Kommando erklären: Böll sei ein guter Mensch, aber kein besonders guter Schriftsteller gewesen. Nach seinem Tod konnte man sich auf diese Weise auch sehr gut des Intellektuellen Böll entledigen. Natürlich ließen sich seine hochintelligenten politischen und gesellschaftlichen Einlassungen nicht entkräften, doch als Mitte der 80er Jahre die Gesellschaftskritik so gänzlich unmodern wurde, konnte man den Rang des Intellektuellen Böll untergraben, indem man seine Romane provinziell nannte.

    Ja, man hatte es eilig nach Bölls Tod, ihn zu vergraben und zu vergessen. Den Rest erledigten die Dynamiken eines auf Live-Events gerichteten Literaturbetriebs, der dafür sorgt, dass in dieser Gesellschaft nicht nur die Menschen im Fluge altem, sondern auch die Bücher. Doch Böll - und sein Biograph Heinrich Vormweg - erinnern daran, dass wir eine Vergangenheit haben - auch wenn niemand weiß, wo er die hinstecken soll.

    Hierzu Heinrich Vormweg: »Die Geschichte - das zeigt sich sehr äußerlich in jüngster Zeit, zu äußerlich vielleicht - aber die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist für unsere Zukunft ungeheuer bestimmend. Und Böll hat nun mal wie kein anderer diese Zeit aufgenommen und von ihr erzählt, auf eine Weise, dass sie heute noch begreiflich werden kann, sonst würde sie in schematischen Formeln völlig untergehen. Insofern, meine ich, ist Böll nach wie vor völlig aktuell, insofern er zeigt, dass wir auch immer noch in dieser Zeit mitleben, in der er gelebt und geschrieben hat. Das ist seine Aktualität, und das rechtfertigt eine Biographie über ihn zu schreiben."