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Der Ball rollt, das Geld fließt

Die Fußballbundesliga ist mittlerweile ein kleiner Wirtschaftszweig geworden: Laut offiziellen Angaben gibt sie 37.000 Menschen Arbeit. Doch die immer weitergehende Kommerzialisierung gefährdet die Wurzeln des Sports und die Liebe der Anhänger.

Von Heinz-Peter Kreuzer | 09.08.2009
    "Wir alle sollten uns eines merken, mindestens so wichtig wie die Spieler auf dem Spielfeld sind die begeisterten Zuschauer, die Anhänger des Fußballs, und es gilt jetzt gerade in den nächsten zehn Jahren, dies immer wieder deutlich zu machen, es muss eine Einheit sein, der Zuschauer und der Spieler, und wenn das Kapital fertigbringt, dass die Zuschauer nicht mehr ins Stadion gehen, aus welchen Gründen auch immer, dann ist auch der Fußball tot."

    sagte der damalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Egidius Braun, im Jahr 2000. In den vergangenen neun Jahren ist das Kapital immer einflussreicher geworden, die Kommerzialisierung immer weiter fortgeschritten. Die Deutsche Fußball-Liga DFL verzeichnet trotz der Wirtschaftskrise hervorragende Geschäftszahlen.

    Die Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte betragen 412 Millionen Euro, die Erlöse aus dem Trikotsponsoring sind auf 105 Millionen Euro plus Erfolgsprämien gestiegen. Mit fast 450.000 Dauerkarten erreichte Deutschlands höchste Spielklasse einen neuen Rekord.

    Die steigenden Einnahmen führten in diesem Jahr dazu, dass auf dem Transfermarkt mehr Geld für Spieler ausgegeben wurde als jemals zuvor. Über 183 Millionen Euro. Das ist aber immer noch deutlich weniger als die 247 Millionen Euro, die allein Real Madrid in Stars wie Christiano Ronaldo, Kaka, Xabi Alonso und andere investierte. Summen, die die Fans in Staunen versetzen. Schalke-Fan Filippo Tragno:

    "Ich finde, diese hohen Transfer, als wenn es jetzt nur Fußball geben würde. Es gibt wirklich Leute, die in Armut leben, ein kleiner Arbeiter oder ein Hartz IV-Empfänger, also die finde ich ein wenig übertrieben."

    Auf seinen Fußball verzichten wird Tragno aber deswegen auch in Zukunft nicht. Mit seiner Dauerkarte wird er auch in der neuen Saison, die am Freitag begonnen hat, die Schalke-Heimspiele verfolgen. Eine zunehmende Kommerzialisierung und damit verbundene Konsequenzen schrecken Deutschlands Anhänger noch nicht ab. Aber viele fragen sich: Wie wichtig ist der Fan den Vereinen eigentlich noch?

    In den Stadien bleiben sie die Stimmungsmacher. Trotzdem fühlen viele sich ausgegrenzt. So beklagten die Fans von Bayern München auf der Jahreshauptversammlung 2008 die schlechte Stimmung in der neuen Allianz-Arena. Bayern-Manager Uli Hoeneß reagierte gereizt:

    "Wenn wir eure Scheißstimmung, da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir."

    Einmal in Rage, brüllte Hoeneß die Kritik am sogenannten Operettenpublikum nieder. So nennt der Hardcore-Anhänger die Zuschauer in den Logen, die sich nach Fan-Meinung mehr für Häppchen und Champagner beim "Event im Stadion" interessieren als für das eigentliche Spiel:

    "Das ist doch unglaublich. Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können. Was glaubt ihr eigentlich, wer euch alle eigentlich finanziert. Die Leute in den Logen, denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen, ohne die hätten wir nämlich keine Arena. Dann würden wir jetzt wieder bei Schnee und Eis spielen. Dann würden wir gegen Bolton Wanderers 12.000 Zuschauer haben."

    Die Akteure des Profifußballs rechtfertigen die hohen Einnahmen aus dem Verkauf von Logen und Fernsehrechten immer damit, dass sie die billigen Fan-Plätze quersubventionierten. Und das Geschäft mit den Logen bleibt auch in der Wirtschaftskrise lukrativ. Der Hamburger SV will sein Stadion sogar noch weiter ausbauen. Davon profitierten auch die Fans, sagt HSV-Vorstandsmitglied Katja Kraus. Für die ehemalige Nationalspielerin stehen die Zufriedenheit der Fans und eine zunehmende Kommerzialisierung nicht unbedingt im Widerspruch:

    "Der Fußball lebt von den Fans, und das wird auch weiterhin der Fall sein. Denn die Sponsoren kommen ja nur dann, wenn die Stimmung im Stadion so ist, dass sie sich angezogen fühlen."

    Die Diskussion über die Kommerzialisierung ist so alt wie die Bundesliga, die am 28. Juli 1962 aus der Taufe gehoben wurde. Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser kennt das Fußballbusiness aus dem Effeff. Er war Präsident der Deutschen Fußball-Liga DFL und DFB-Ligasekretär:

    "Es hat angefangen mit Gründung der Bundesliga, die ich als kleiner Junge mitbekommen und nachgelesen habe, da wurde ja auch der Kommerz gegeißelt, der eintreten würde, würde man die Bundesliga einführen und dann eben die Spieler höher bezahlen."

    In den 6oern ging es allerdings um Summen, für die heute kein Spieler mehr die Stiefel schnüren würde. Jupp Heynckes hat als Spieler und später als Trainer die Bundesliga seit ihrer Gründung hautnah miterlebt. Er erinnert sich an die Anfangsgehälter.

    "160 D-Mark monatlich, 160 Mark. Das war in der Regionalliga, und da sind wir Meister geworden und sind aufgestiegen. Da haben wir was für die Meisterschaft extra bekommen und für die Spiele, die wir gewonnen haben natürlich. Da haben wir 800, 900 brutto verdient im Monat, aber bedingt dadurch, dass wir immer Erster waren und dass wir aufgestiegen sind in die Bundesliga. Und deswegen ist das kein Vergleich mehr mit heute."

    Der nächste Meilenstein der Kommerzialisierung war die Einführung der Trikotwerbung in den 1970er-Jahren. Das Tabu brach der Likörfabrikant Günter Mast, der seine Marke "Jägermeister" auf das Trikot von Eintracht Braunschweig brachte. Für die Eintracht war das die wirtschaftliche Rettung, denn Mast zahlte über fünf Jahre eine halbe Million Mark. Bis es aber soweit war, musste Mast viele Hindernisse überwinden, denn der DFB wehrte sich vehement gegen diese neue Form des Sponsorings:

    "Wir haben einen Vertrag mit Eintracht Braunschweig geschlossen, und haben dann auf die Trikots der Spieler groß draufgemacht den Hubertushirsch. Das hat den DFB auf die Palme gebracht, der hat dann den Schiedsrichtern die Anweisung erteilt, Fußballspiele nicht anzupfeifen, wenn die Mannschaft mit diesem Trikot auflaufen."

    Der DFB lenkte erst ein, als die Mitgliederversammlung von Eintracht Braunschweig fast einstimmig beschloss, den traditionellen Löwen auf dem Trikot durch den Hirschkopf zu ersetzen. Das Firmenlogo war erstmals am 24. März 1973 in einer deutschen Fußball-Arena bei der Partie Eintracht Braunschweig gegen den FC Schalke 04 zu sehen. Mittlerweile ist Trikotsponsoring Alltag - und eine wichtige Einnahmequelle für alle Profi-Klubs. In der aktuellen Saison nehmen die 18 Bundesliga-Vereine etwa 105 Millionen Euro plus Erfolgsprämien mit der Werbung auf der Brust ein.

    Ende der 80er Jahre folgte der nächste große Kommerz-Quantensprung: Für die Saison 1965/66 zahlten ARD und ZDF erstmals 650.000 Mark für die Fernsehrechte der Bundesliga. Über 20 Jahre später war den Öffentlich-Rechtlichen der Fußball fast das 30fache wert. Dann trat Ende der 80er Jahre der junge Privatsender RTL auf den Plan und kaufte die Lizenzen - für die zu diesem Zeitpunkt enorme Summe von 40 Millionen Mark pro Saison. Mit Leo Kirch und dem sogenannten Bezahlfernsehen explodierten die Rechtekosten regelrecht. Für die kommende Saison kassiert die DFL 412 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte kommt von den Bezahlsendern.

    Im Gegenzug erwarten die Pay-TV-Sender natürlich auch genügend exklusive Spiele. Um die zu garantieren, musste der Ligaverband den Spieltag völlig umgestalten. Es gibt nun regelmäßig ein Spiel am Freitagabend. Fünf Spiele am Samstag um 15.30 Uhr und eins um 18.30 Uhr. Sonntags gibt es zwei Spiele, eins um 15.30 Uhr und ein weiteres um 17.30 Uhr. Vor zehn Jahren hatte der damalige DFB-Präsident Egidius Braun noch versprochen, zum Schutz des Amateur-Fußballs die Bundesliga "sonntags nie" vor 18 Uhr anzupfeifen:

    "Ich halte das für unmöglich mit dem 15.30 Uhr, im Augenblick halte ich das für unmöglich. Wir müssen einfach den Sonntagnachmittag bis 18 Uhr, wie das jetzt ist, schützen für unsere Amateure."

    Die Amateure fühlen sich verraten. Im Kreis Gelsenkirchen gab es Anfang März eine Demonstration gegen das Sonntagsspiel um 15.30 Uhr. Die kleinen Klubs fürchten die Konkurrenz von Schalke 04, Borussia Dortmund und dem VfL Bochum. Statt zum Aschenplatz des Heimatvereins würden die Menschen in die Veltins Arena, den Signal Iduna-Park oder das rewirpower-Stadion pilgern. Der Initiator der Amateur-Protestbewegung, Rainer Grundmann, befürchtet in der Zukunft Probleme bei den unterklassigen Klubs:

    "Erstmals, dass weniger Zuschauer auf die Plätze kommen, die zahlen keinen Eintritt und die verzehren auch weniger. Da haben wir schon ein Problem, wir haben das gesehen, als Schalke vergangene Saison sonntags gespielt hat, da hatten wir knappe 100 Euro Einnahmen an Eintrittsgeldern. Und die Schiedsrichterkosten belaufen sich auf 60 bis 80 Euro."

    Nicht nur um die Fans und die Finanzen macht sich der Vorsitzende des SC Schaffrath Sorgen. Auch die Aktiven drohen wegzubleiben:

    "Funktionäre haben Jahreskarten, Spieler haben Jahreskarten, Trainer haben Jahreskarten. Wie es dann sein wird, wenn Schalke wirklich sonntagnachmittags um 15.30 Uhr spielt, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Aber es ist damit zu rechnen, dass der eine oder andere definitiv nicht da ist. Und wir werden da vor leeren Rängen spielen."

    Und das bedeutet, ist Amateur-Funktionär Rainer Grundmann überzeugt ...

    " ... dass in den nächsten Jahren viele Vereine dichtmachen müssen, weil sie einfach nicht mehr finanzieren können. Denn es ist ja nicht nur, dass das Geld ausgeht, sondern dann haben viele Ehrenamtliche gar nicht mehr das Interesse daran, denn wenn sie am Wochenende alleine auf dem Platz sind, um sich ein Spiel anzugucken, interessiert das die wenigen, die werden sich auch zurückziehen, kriegen wir ein riesengroßes Problem."

    Bei der deutschen Fußball-Liga stößt Grundmann mit seinen Befürchtungen auf wenig Gegenliebe. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert:

    "Wir denken in der Tat betriebswirtschaftlich, denn die Bundesliga ist mittlerweile ein Unternehmenszweig, der 37.000 Menschen Arbeit gibt. Auf der anderen Seite leben wir die Solidarität, indem wir als Mitglied des DFB dort Verbandsabgaben in Millionenhöhe leisten, die dann durch den DFB auf verschiedensten Wegen der Basis zugeführt werden."

    An direkte Zuwendungen von Seiten des DFB kann sich Rainer Grundmann, der Initiator der Amateur-Protestbewegung, nicht erinnern. Vorschläge von DFB-Präsident Zwanziger, andere Erwerbsquellen zu erschließen, waren nicht mehr als gut gemeinte Ratschläge.

    Genauso wenig wie vom DFB kam Unterstützung aus der Politik. Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages lud im März zu einer Anhörung in der Causa Sonntagsspiel um 15.30 Uhr. Dabei waren Vertreter von DFB, DFL und Rainer Grundmann. Bei dieser Anhörung sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Peter Rauen, als Fußball-Funktionär beim FSV Salmrohr und Eintracht Trier selbst nicht unumstritten:

    "Herr Seifert vertritt die Interessen von 36 Profiklubs, andererseits haben wir 26.000 Vereine in Deutschland. Es finden jedes Wochenende 80.000 Spiele statt. Das Ziel, mit den Fernsehverträgen möglichst viele Millionen herauszuholen, wird ganz klar zu Lasten des Amateurfußballs in Deutschland betrieben. Diese Solidargemeinschaft, die es in Deutschland zwangsläufig geben muss, wurde mit diesem Fernsehvertrag endgültig aufgekündigt, und deshalb gärt es im deutschen Amateurfußball, und so wie es jetzt mit diesem Vertrag geht, kann und darf es nicht weitergehen."

    Passiert ist in den vergangenen Monaten allerdings fast nichts. Vor dem Außerordentlichen Bundestag des DFB Ende April in Düsseldorf organisierte Grundmann noch einmal eine Demonstration, zu der etwa 20 Teilnehmer erschienen. Der Grundlagenvertrag - in dem die Partie am Sonntag um 15.30 Uhr festgeschrieben wurde - wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Damit ist die Diskussion erst einmal beendet.

    Es sind aber nicht nur die Fernsehgelder, mit denen die Vereine ihre Kassen aufbessern können. Mit den neuen und modernen Stadien ist auch ein neues Marketing-Tool entstanden. Der Verkauf der Namensrechte an Unternehmen. Den ersten großen Deal landete der HSV, aus dem altehrwürdigen Volksparkstadion wurde die AOL-Arena. Das Dortmunder Westfalenstadion heißt jetzt Signal Iduna Park, Bayern München baute die Allianz-Arena. Insgesamt erlösen Europas Klubs 67 Millionen Euro pro Saison.

    Um weitere Geldquellen zu erschließen, wollen einige Vereine jetzt Investoren beteiligen. Die DFL wehrt sich dagegen mit dem Hinweis auf die 50+1-Regel. Danach muss der Verein immer 50 Prozent plus eine Stimme an der Kapitalgesellschaft halten, um Einfluss von außen abzuwehren. Ausnahmeregelungen gibt es für Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg mit dem Sponsor VW. Begründet wird dies damit, dass die beiden Unternehmen schon sehr lange die beiden Klubs unterstützen. Jetzt möchte Martin Kind Hannover 96 mit Hilfe fremder Investoren wettbewerbsfähig machen und fordert eine Änderung der 50+1-Regel.

    "Wenn ich einen Mehrheitsgesellschafter zulasse, dann ist es auch selbstverständlich, dass er wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der Zukunft nehmen muss, und das ist im Wesentlichen die Besetzung der Geschäftsführung, das ist die Genehmigung des Haushaltes, und das ist die Genehmigung der Investitionen, also Transferaufwand im Regelfall."

    Das Kindsche Modell sieht aber auch festgeschriebene langfristige Engagements der Investoren in den Vereinen vor. So soll verhindert werden, dass Klubs zum kurzfristigen Spielball von Finanz-Heuschrecken werden. Das ist in der englischen Premier League der Fall, wo immer mehr ausländische Investoren Vereine übernehmen.

    Über die 50+1-Regel wird im Herbst dieses Jahres entschieden. Stimmt die Liga-Versammlung nicht zu, will Martin Kind vor dem Europäischen Gerichtshof klagen.

    Die Umwandlung der Klubs in mittelständische Wirtschaftsunternehmen hatte zur Folge, dass aus Bundesliga-Vereinen Kapitalgesellschaften wurden. Diese Kapitalgesellschaften werden aus den Vereinen ausgegliedert und nur durch Gremien kontrolliert - nicht mehr durch Mitgliederversammlungen. Die Basis hat also keine Stimme mehr.

    Die einzige Ausnahme ist der Hamburger SV. Die HSV Supporters mit mehr als 50.000 Mitgliedern bestimmen im Aufsichtsrat mit. Dieser beruft und kontrolliert den Vorstand. Im Januar dieses Jahres versuchten die Fans, vier ihrer Mitglieder in den Aufsichtsrat zu wählen. Denn ihrer Meinung nach stehen für den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann zu sehr die ökonomischen Interessen im Vordergrund. Das gehe oft zu Lasten der Traditionen. Bei der Wahl scheiterte das Quartett nach hartem Wahlkampf. Letztendlich sprach der wirtschaftliche und sportliche Erfolg der vergangenen Jahre für Hoffmann.

    "Gut ist, dass der Aufsichtsrat durch diese Wahlbeteiligung auf ein breites Mitgliedervotum vertrauen kann, das ist gerade vor dem Hintergrund der Diskussion im Vorfeld sehr wichtig. Das war ein richtig guter Tag für den HSV."

    Ändern will der HSV-Vorstand die für ihn schwierige Konstellation mit dem starken Einfluss der Mitglieder nicht. Ein Versuch, wie in anderen Klubs die Profiabteilung aus dem Verein auszugliedern, sei in der Vergangenheit gescheitert, meint Katja Kraus. Es habe ein klares Votum der Mitglieder dagegen gegeben, damit sei das Thema erledigt.

    Neuer Fernsehvertrag, geänderte Spielzeiten, Investoren, die Reizthemen zwischen Profi-Klubs und Fans bleiben bestehen. Tatsache ist, trotz zeitweiliger Proteste haben sich die Fans letztendlich mit den Auswirkungen der immer stärkeren Kommerzialisierung arrangiert. Aber wird das auch in Zukunft so bleiben?

    Für Leverkusens Fußball-Boss Wolfgang Holzhäuser ist die Berücksichtigung finanzieller Interessen im Fußball notwendig. Die Kommerzialisierung käme auch den Fans zugute. Mit dem Geld würden auch Fanarbeit und soziale Engagements finanziert. Und der Zuschauer könne so den Fußball erst richtig genießen:

    "Wir haben heute ein prosperierende Fußballgeschäft, die Zahlen steigen immer noch, obwohl ich glaube, dass der ganz große Hype vorbei ist, die Hospitalityausgaben steigen, das ist alles Kommerz. Aber der Kommerz ermöglicht es uns auch, dieses Geschäft zu betreiben und den Zuschauern den Spaß zu bieten, den wir heute erleben."

    Für den Fußball-Fan Dirk Schümann ist der Crash des Profifußballs hingegen nur noch eine Frage der Zeit:

    "Der Fußball kriegt irgendwann seine Geschichte wie es im Radsport war, vielleicht über Doping, vielleicht über solche finanziellen Exzesse. Ein bisschen dauert es noch, mal sehen, was dann passiert."