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Der energiereichste Gammablitz
Rekordexplosion in fünf Milliarden Lichtjahren Entfernung

Am 14. Januar 2019 um 21.57 Uhr Mitteleuropäischer Zeit schlugen plötzlich die Gammastrahlensensoren an Bord des Swift-Satelliten der NASA an. 25 Sekunden lang registrierten die Instrumente die energiereichste je gemessene Strahlung eines Gammaausbruchs.

Von Dirk Lorenzen | 16.02.2020
Künstlerische Darstellung des Gamma Ray Burst vom 14. Januar 2019
Künstlerische Darstellung des Gamma Ray Burst vom 14. Januar 2019 (NASA/ESA)
Auch der Fermi-Satellit und die MAGIC-Teleskope des Max-Planck-Instituts für Physik auf La Palma wurden Zeuge dieser gewaltigen Explosion. Vermutlich ist ein extrem massereicher Stern zu einem Schwarzen Loch kollabiert.
Wie spätere Beobachtungen unter anderem mit dem Hubble-Weltraumteleskop zeigten, trug sich dieses Geschehen in einer Galaxie im Sternbild Chemischer Ofen zu, die rund viereinhalb Milliarden Lichtjahre entfernt ist.
Innerhalb weniger Sekunden hat dieser Gammastrahlenausbruch mehr Energie freigesetzt als unsere Sonne während ihres gesamten Lebens über Milliarden von Jahren. Das ist selbst für Fachleute überraschend. Der Ausbruch ereignete sich mitten in einer Galaxie, die gerade mit einer anderen verschmilzt. Womöglich hat das diese enorme Explosion begünstigt.
Was genau bei einem Gammablitz passiert, ist nach wie vor ein Rätsel. Klar ist nur, dass es sich um die energiereichsten Strahlungsausbrüche im Kosmos seit dem Urknall handelt.
Die Rekordbeobachtung im vergangenen Jahr geht auf eine Explosion zurück, die sich vor viereinhalb Milliarden Jahren ereignet hat – ziemlich genau zu der Zeit, als die Sonne und unsere Erde entstanden sind. Das Licht der Explosion kam erst jetzt bei uns an.