Der Fall Debra Milke

23 Jahre in der Todeszelle

Eine US-Flagge weht hinter einem Stacheldrahtzaun.
Debra Milke reichte eine Zivilklage gegen die verantwortlichen US-Behörden in Arizona ein, um Schadensersatz für die mehr als 24 Jahre zu erhalten, die sie unschuldig im Gefängnis verbrachte. © dpa/M. Brown
Von Rosvita Krausz · 30.09.2016
Am 3.12.1989 wird in der Wüste von Arizona die Leiche eines kleinen Jungen entdeckt, Christopher Milke, vier Jahre alt. Seine Mörder: Jim Styers, Vietnamveteran, und Roger Scott, debil und schizophren. Doch Detective Armando Saldate nimmt auch Christophers Mutter, Debra Milke, fest.
Er verhört sie ohne Zeugen oder Tonbandaufnahmen, fertigt drei Tage später ein Geständnis aus dem Gedächtnis an, das Debbie nie gesehen oder unterschrieben hat. Ein Prozess folgt, bei dem alle rechtsstaatlichen Grundsätze außer Kraft gesetzt werden. In Arizona zählt das Wort des Sheriffs – Debbie wird zum Tode verurteilt. Erst neun Jahre später finden sich Fürsprecher, die den Justizirrtum auf einer Website "Freiheit für Debbie Milke" ins Netz stellen und eine Kampagne starten. Nach insgesamt 24 Jahren Haft, 23 davon in der Todeszelle, wird Debra Milke 2015 endlich freigesprochen.
Produktion: DLF 2016