Der Familienausflug oder Kalte Tage in Pinsk

Die wahre Geschichte der Lila Binenstzok

Gläubige vor der Kirche von Saint Theodore von Amasea in Pinsk.
Gläubige vor der Kirche von Saint Theodore von Amasea in Pinsk. © picture-alliance / dpa / Andrei Aleksandrov
Von Christoph Goldmann und Leif Karpe · 19.12.2017
Alfredo Syrkis war in seinem ersten Leben Bankräuber und Botschaftsentführer. Heute ist er ein bekannter brasilianischer Politiker. Seine Mutter, Liliana Syrkis, war in ihrem zweiten Leben Modeschöpferin in Rios Swinging Sixties.
In ihrem ersten Leben war sie Lila Binenstzok, ein Mädchen, das der Vernichtung durch die deutsche Wehrmacht 1941 in ihrer Heimatstadt Pinsk nur entging, weil sie zwei Jahre zuvor von der russischen Armee als jüdische Intelligenzijat nach Sibirien deportiert worden war. Als Geschenk zum 90. Geburtstag lud Alfredo Syrkis seine Mutter zu einer Reise nach Pinsk und Warschau ein.
Undercover, als Familienausflug getarnt, engagiert er ausgerechnet ein deutsches Filmteam, das die Reise als Familienmitglieder dokumentieren soll. Konfusion an der Grenze, Geheimpolizei in Pinsk, ein Interview für TV Pinsk, Piroggen und Wodka im Casino. Komplikationen begegnet man bei den Syrkis mit Selbstironie, intellektueller Beweglichkeit, luzider Versöhnlichkeit und einem 'Tudo bem'.
Produktion: DLF 2015
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