Krimis mit doppeltem Boden sind auch für Leser interessant, die der Gattung sonst skeptisch gegenüberstehen. Im "Fengshui-Detektiv" stößt fernöstliche Ernsthaftigkeit mit westlicher Spottlust zusammen. Eine Mischung, die auf den ersten Blick befremdlich wirkt, bei näherem Hinsehen aber gut zu den zerklüfteten Gesellschaften Asiens passt. Wo High-Tech und Esoterik friedlich koexistieren, kann ein Romanheld wie C.F. Wong ganz unironisch seinen komplizierten Berechnungen nachgehen und dennoch mit beiden Beinen im modernen Leben stehen. Wer solch eine Figur zu erfinden vermag, muss wohl selbst ein Kind verschiedener Kulturen sein, und so wundert es nicht, dass indische, asiatische und britische Einflüsse beim Schöpfer des Romans zusammenfließen. Der Autor heißt allerdings eher, als sei er der Erfinder jener finnischen Handys, die im Buch an mancher Stelle klingeln: Nury Vittachi – V-i-t-t-a-ch-i. Ein Name, den man sich nicht merken kann, aber unbedingt merken sollte.
Der Fengshui-Detektiv
Irgendwas steht falsch. Entweder ist es der Schreibtisch, unter dem sich eine Wasserader entlangschlängelt oder ein Regal mit Akten, das den energetischen Fluss im Hirn der Büroangestellten blockiert. Solcherart gehandicapt können sie sich nicht mehr richtig konzentrieren, die Geschäfte gehen schlecht, und ein Fenghshui-Berater muss her. Natürlich nicht in Dortmund, Münster oder Oberhausen, sondern in Singapur, Hongkong oder Vietnam. Was hierzulande als Mode durch esoterische Zirkel geistert, beeinflusst im abergläubischen Fernen Osten durchaus manche innenarchitektonische Entscheidung. Statt sich mit der starken Konkurrenz auseinanderzusetzen, die schlechten eigenen Produkte zu verbessern oder gar der chinesischen Mafia die Stirn zu bieten, korrigiert man lieber sein miserables Fenghsui. Das ist billiger und wirbelt weniger Staub auf. Ein Fengshui-Berater, der genau hinsieht, erkennt allerdings die Ursachen für drohende Konkurse oder mysteriöse Todesfälle nicht in verrückten Schreibtischen, sondern liest die Indizien kriminalistisch – er wird zum Fengshui-Detektiv.
Krimis mit doppeltem Boden sind auch für Leser interessant, die der Gattung sonst skeptisch gegenüberstehen. Im "Fengshui-Detektiv" stößt fernöstliche Ernsthaftigkeit mit westlicher Spottlust zusammen. Eine Mischung, die auf den ersten Blick befremdlich wirkt, bei näherem Hinsehen aber gut zu den zerklüfteten Gesellschaften Asiens passt. Wo High-Tech und Esoterik friedlich koexistieren, kann ein Romanheld wie C.F. Wong ganz unironisch seinen komplizierten Berechnungen nachgehen und dennoch mit beiden Beinen im modernen Leben stehen. Wer solch eine Figur zu erfinden vermag, muss wohl selbst ein Kind verschiedener Kulturen sein, und so wundert es nicht, dass indische, asiatische und britische Einflüsse beim Schöpfer des Romans zusammenfließen. Der Autor heißt allerdings eher, als sei er der Erfinder jener finnischen Handys, die im Buch an mancher Stelle klingeln: Nury Vittachi – V-i-t-t-a-ch-i. Ein Name, den man sich nicht merken kann, aber unbedingt merken sollte.