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Der Geiger Joseph Szigeti
Visionär für das Neue

Er galt als Intellektueller unter den Violin-Virtuosen des 20. Jahrhunderts. Von Neugier getrieben, erweiterte Joseph Szigeti den Ausdrucksradius seines Instrumentes um neue Dimensionen.

Von Norbert Hornig | 07.09.2017
    Ferenc Liszt Musikakademie in Budapest
    An der Ferenc Liszt Musikakademie in Budapest erhielt Szigeti frühen Unterricht (imago / Attila Kleb)
    Der 1892 in Budapest geborene Schüler von Jenö Hubay baute sich schnell eine internationale Karriere auf und entdeckte dabei die faszinierende Vielfalt der zeitgenössischen Musik, für die er sich vehement einsetzte. So begeisterte er mit seiner Interpretation des ersten Violinkonzertes von Sergej Prokofjew. Auch die Violinkonzerte von Ernest Bloch, Ferruccio Busoni oder Frank Martin fanden in Szigeti einen leidenschaftlichen Fürsprecher.
    Legendär war seine Freundschaft mit Béla Bartók. Der Komponist widmete ihm u.a. die "Contrasts" für Klavier, Violine und Klarinette.
    In seinen Lebenserinnerungen "With Strings Attached" von 1949 gewährt Szigeti spannende Einblicke in das Leben eines reisenden Virtuosen in einer sich wandelnden Welt, die er auf musikalischem Gebiet maßgeblich mitgestaltete. Am 9. September wäre der Geiger 125 Jahre alt geworden.